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Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.

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Das XII. Capitel.
nicht starck ins Angesicht sehen/ und die Ge-
sunden nicht muthwillig beschmeissen. 30.
Die Schlaffkammer der Krancken soll rein
gehalten werden/ man soll solche auch mit
wohlriechenden Wassern offt besprengen/ die
Better und Leylacken soll man mit wohlrie-
chenden Kräutern bestreuen.

Wie die
Krancken-
wärter die
Zimmer
reinigen
sollen.

Wenn die Nothwendigkeit erfordert/ daß
der Pfarrherr/ Medicus, Barbierer/ Nota-
rius,
oder andere/ so den Patienten besuchen
wollen/ ankommen/ soll vorher das Gemach
gelüfftet/ berauchert und besprengt werden/
anbey auch verhüten/ daß der Lufft von dem
Krancken nicht nach solchen Leuten gehe/ son-
dern daß der Lufft von den Gesunden nach
dem Krancken gehe. Auch setze man zwi-
schen den Krancken und Besucher Raucher-
Kertzen/ oder Wachsliechter; Item kan man
ein Flacker-Feuer und Rauch ins Zimmer al-
so machen/ daß durch solche der gute Geruch
von den Raucher-Kertzlein nicht vertrieben
werde. So auch thut man an dem Ort/ da
es nicht gegen den Krancken wehet/ ein oder
zwey Glaßscheiben aus. Dieses seynd die
fürnehmste Stück/ welche Warter und
Warterin in Obacht zu nehmen.

Wie sich
die zu ver-
halten/ so
die Kran-
cken besu-

Ob nun wol/ wie oben gedacht/ jeder
möglichst für der Pest ausweichen soll/ die-
weil solche Krancke zu besuchen kein Gang
zum Tantz oder zu einer lustigen Gasterey ist/
so sollen auch solche Personen sich beobach-

ten/

Das XII. Capitel.
nicht ſtarck ins Angeſicht ſehen/ und die Ge-
ſunden nicht muthwillig beſchmeiſſen. 30.
Die Schlaffkammer der Krancken ſoll rein
gehalten werden/ man ſoll ſolche auch mit
wohlriechenden Waſſern offt beſprengen/ die
Better und Leylacken ſoll man mit wohlrie-
chenden Kraͤutern beſtreuen.

Wie die
Krancken-
waͤrter die
Zimmer
reinigen
ſollen.

Wenn die Nothwendigkeit erfordert/ daß
der Pfarrherr/ Medicus, Barbierer/ Nota-
rius,
oder andere/ ſo den Patienten beſuchen
wollen/ ankommen/ ſoll vorher das Gemach
geluͤfftet/ berauchert und beſprengt werden/
anbey auch verhuͤten/ daß der Lufft von dem
Krancken nicht nach ſolchen Leuten gehe/ ſon-
dern daß der Lufft von den Geſunden nach
dem Krancken gehe. Auch ſetze man zwi-
ſchen den Krancken und Beſucher Raucher-
Kertzen/ oder Wachsliechter; Item kan man
ein Flacker-Feuer und Rauch ins Zimmer al-
ſo machen/ daß durch ſolche der gute Geruch
von den Raucher-Kertzlein nicht vertrieben
werde. So auch thut man an dem Ort/ da
es nicht gegen den Krancken wehet/ ein oder
zwey Glaßſcheiben aus. Dieſes ſeynd die
fuͤrnehmſte Stuͤck/ welche Warter und
Warterin in Obacht zu nehmen.

Wie ſich
die zu ver-
halten/ ſo
die Kran-
cken beſu-

Ob nun wol/ wie oben gedacht/ jeder
moͤglichſt fuͤr der Peſt ausweichen ſoll/ die-
weil ſolche Krancke zu beſuchen kein Gang
zum Tantz oder zu einer luſtigen Gaſterey iſt/
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[134/0156] Das XII. Capitel. nicht ſtarck ins Angeſicht ſehen/ und die Ge- ſunden nicht muthwillig beſchmeiſſen. 30. Die Schlaffkammer der Krancken ſoll rein gehalten werden/ man ſoll ſolche auch mit wohlriechenden Waſſern offt beſprengen/ die Better und Leylacken ſoll man mit wohlrie- chenden Kraͤutern beſtreuen. Wenn die Nothwendigkeit erfordert/ daß der Pfarrherr/ Medicus, Barbierer/ Nota- rius, oder andere/ ſo den Patienten beſuchen wollen/ ankommen/ ſoll vorher das Gemach geluͤfftet/ berauchert und beſprengt werden/ anbey auch verhuͤten/ daß der Lufft von dem Krancken nicht nach ſolchen Leuten gehe/ ſon- dern daß der Lufft von den Geſunden nach dem Krancken gehe. Auch ſetze man zwi- ſchen den Krancken und Beſucher Raucher- Kertzen/ oder Wachsliechter; Item kan man ein Flacker-Feuer und Rauch ins Zimmer al- ſo machen/ daß durch ſolche der gute Geruch von den Raucher-Kertzlein nicht vertrieben werde. So auch thut man an dem Ort/ da es nicht gegen den Krancken wehet/ ein oder zwey Glaßſcheiben aus. Dieſes ſeynd die fuͤrnehmſte Stuͤck/ welche Warter und Warterin in Obacht zu nehmen. Ob nun wol/ wie oben gedacht/ jeder moͤglichſt fuͤr der Peſt ausweichen ſoll/ die- weil ſolche Krancke zu beſuchen kein Gang zum Tantz oder zu einer luſtigen Gaſterey iſt/ ſo ſollen auch ſolche Perſonen ſich beobach- ten/

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Zitationshilfe: Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/156>, abgerufen am 24.11.2024.