Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XVIII. Capitel. nen/ fürKinder.mit 2. Theil Scabiosenwasser vermischet zu trincken geben/ biß die Blatter geheylet. So schreibt auch Tabernamontanus, daß der edle Saphirstein die Natur habe/ den Carbun- ckel oder Zinnblatter zu tödten/ wenn man einen Circul damit um die Blatter reisset/ und eine gute Weile gegen die Blatter über hält/ so soll solcher nicht allein die Blatter tödten/ sondern auch verhüten/ daß solche nicht weiter um sich fresse. Leut. Den erwachsenen Menschen soll man alle der Mensch Will nun jemand die Proba haben/ ob al- An-
Das XVIII. Capitel. nen/ fuͤrKinder.mit 2. Theil Scabioſenwaſſer vermiſchet zu trincken geben/ biß die Blatter geheylet. So ſchreibt auch Tabernamontanus, daß der edle Saphirſtein die Natur habe/ den Carbun- ckel oder Zinnblatter zu toͤdten/ wenn man einen Circul damit um die Blatter reiſſet/ und eine gute Weile gegen die Blatter uͤber haͤlt/ ſo ſoll ſolcher nicht allein die Blatter toͤdten/ ſondern auch verhuͤten/ daß ſolche nicht weiter um ſich freſſe. Leut. Den erwachſenen Menſchen ſoll man alle der Menſch Will nun jemand die Proba haben/ ob al- An-
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Das XVIII. Capitel.
mit 2. Theil Scabioſenwaſſer vermiſchet zu
trincken geben/ biß die Blatter geheylet. So
ſchreibt auch Tabernamontanus, daß der edle
Saphirſtein die Natur habe/ den Carbun-
ckel oder Zinnblatter zu toͤdten/ wenn man
einen Circul damit um die Blatter reiſſet/
und eine gute Weile gegen die Blatter uͤber
haͤlt/ ſo ſoll ſolcher nicht allein die Blatter
toͤdten/ ſondern auch verhuͤten/ daß ſolche
nicht weiter um ſich freſſe.
nen/ fuͤr
Kinder.
Den erwachſenen Menſchen ſoll man alle
Wochen zweymal folgendes Traͤncklein ge-
ben/ ſo lang man an der Carbunckel oder
Zinnblatter heylet/ das treibet alle gifftige
Materi zum Schaden heraus/ und foͤrdert
die Heylung: ℞. Scabioſenkrautwaſſer/
Ringelblumen- und krautwaſſer/ aa. ℥iß. zer-
reib darein Schleſier geſie gelte Erde ʒj. und
gebs wie obgedacht. Oder nehm Safft von
Ringelkraut und von Scabioſen/ jedes drey
Loͤffel voll/ und gebs zu trincken. Man ſoll
ihnen auch in ihren Suppen und Speiſen
Ringelkraut gebrauchen/ und gepulvert Sca-
bioſenkraut-Wurtzel in ihre Speiſen vermi-
ſchen. Wann auch Ohnmachten oder
Schwachheiten anwandelten/ ſoll man Per-
lenwaſſer oder die (mit Unrecht alſo genann-
ten) manus Chriſti Taͤfflein gebrauchen.
Will nun jemand die Proba haben/ ob al-
les Peſtilentziſche Gifft aus den Beulen und
Blattern heraus gezogen ſey/ der kan nach
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