Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XX. Capitel. schön goldfarb. Es bleibt 30. oder 40.Jahr in seiner Krafft/ wenn es wohl ver- wahret ist; das Glaß aber/ darin es auff- behalten wird/ soll nicht gantz voll seyn/ damit es in der Wärme nicht zersprengt werde/ wann es fest und wohl verbun- den ist. dieses Spi- ritus. Zur Praeservation für eine erwachsene Will man zu Leuten gehen/ kan man Kommet die Pest mit Frost/ so geb es in den
Das XX. Capitel. ſchoͤn goldfarb. Es bleibt 30. oder 40.Jahr in ſeiner Krafft/ wenn es wohl ver- wahret iſt; das Glaß aber/ darin es auff- behalten wird/ ſoll nicht gantz voll ſeyn/ damit es in der Waͤrme nicht zerſprengt werde/ wann es feſt und wohl verbun- den iſt. dieſes Spi- ritus. Zur Præſervation fuͤr eine erwachſene Will man zu Leuten gehen/ kan man Kommet die Peſt mit Froſt/ ſo geb es in den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="recipe" n="2"> <list> <item><pb facs="#f0394" n="372"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Das</hi><hi rendition="#aq">XX.</hi><hi rendition="#fr">Capitel.</hi></fw><lb/> ſchoͤn goldfarb. Es bleibt 30. oder 40.<lb/> Jahr in ſeiner Krafft/ wenn es wohl ver-<lb/> wahret iſt; das Glaß aber/ darin es auff-<lb/> behalten wird/ ſoll nicht gantz voll ſeyn/<lb/> damit es in der Waͤrme nicht zerſprengt<lb/> werde/ wann es feſt und wohl verbun-<lb/> den iſt.</item> </list><lb/> <note place="left">Gebrauch<lb/> dieſes <hi rendition="#aq">Spi-<lb/> ritus.</hi></note> <p>Zur <hi rendition="#aq">Præſervation</hi> fuͤr eine erwachſene<lb/> Perſon <hi rendition="#aq">gutt. 3. 4. ad</hi> 5. auf ein Schnittlein<lb/> Brodt/ oder in einem Trunck warmen<lb/> Wein/ Bier/ Fleiſch- oder Huͤnerbruͤhe fal-<lb/> len laſſen. Einem Kind aber von 3. 4. <hi rendition="#aq">ad</hi> 10.<lb/> Jahren 3. Tropffen gleichergeſtalt gebrau-<lb/> chen.</p><lb/> <p>Will man zu Leuten gehen/ kan man<lb/> Troͤpflein 2. unter die Naſe ſtreichen/ oder in<lb/> ein Tuͤchlein fallen laſſen/ und offt daran rie-<lb/> chen/ es <hi rendition="#aq">præſervi</hi>ret den Menſchen 24 Stun-<lb/> den. Waͤre aber ein Menſch bereit mit der<lb/> Seuche behafftet/ ſoll man ihm/ ehe 24.<lb/> Stunden vergehen/ einen Loͤffel voll dieſes<lb/> Gifftwaſſers eingeben/ entweder fuͤr ſich oder<lb/> in einem Trunck Saurampffwaſſer/ Sca-<lb/> bioſen- oder Cardbenedictenwaſſer.</p><lb/> <p>Kommet die Peſt mit Froſt/ ſo geb es in<lb/> einem Trunck warmen Wein/ und laß den<lb/> Patienten/ wann es die Kraͤffte leiden wol-<lb/> len/ im Gemach hin und wieder fuͤhren eine<lb/> viertel Stund lang/ hernach warm zugedeckt/<lb/> ein Stund oder laͤnger darauff ſchwitzen/ dar-<lb/> nach ein friſch Hemd anlegen. In waͤhren-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [372/0394]
Das XX. Capitel.
ſchoͤn goldfarb. Es bleibt 30. oder 40.
Jahr in ſeiner Krafft/ wenn es wohl ver-
wahret iſt; das Glaß aber/ darin es auff-
behalten wird/ ſoll nicht gantz voll ſeyn/
damit es in der Waͤrme nicht zerſprengt
werde/ wann es feſt und wohl verbun-
den iſt.
Zur Præſervation fuͤr eine erwachſene
Perſon gutt. 3. 4. ad 5. auf ein Schnittlein
Brodt/ oder in einem Trunck warmen
Wein/ Bier/ Fleiſch- oder Huͤnerbruͤhe fal-
len laſſen. Einem Kind aber von 3. 4. ad 10.
Jahren 3. Tropffen gleichergeſtalt gebrau-
chen.
Will man zu Leuten gehen/ kan man
Troͤpflein 2. unter die Naſe ſtreichen/ oder in
ein Tuͤchlein fallen laſſen/ und offt daran rie-
chen/ es præſerviret den Menſchen 24 Stun-
den. Waͤre aber ein Menſch bereit mit der
Seuche behafftet/ ſoll man ihm/ ehe 24.
Stunden vergehen/ einen Loͤffel voll dieſes
Gifftwaſſers eingeben/ entweder fuͤr ſich oder
in einem Trunck Saurampffwaſſer/ Sca-
bioſen- oder Cardbenedictenwaſſer.
Kommet die Peſt mit Froſt/ ſo geb es in
einem Trunck warmen Wein/ und laß den
Patienten/ wann es die Kraͤffte leiden wol-
len/ im Gemach hin und wieder fuͤhren eine
viertel Stund lang/ hernach warm zugedeckt/
ein Stund oder laͤnger darauff ſchwitzen/ dar-
nach ein friſch Hemd anlegen. In waͤhren-
den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |