Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das VIII. Capitel. als auch aus Dioscoride, Celso, AEginata,Hippocrate, Galeno, Virgilio, D. Ambro- sio und Persio nicht genugsam rühmen. Sen- nert. lib. 4. cap. 7. de febr. schreibt: Zwieb- len und Knoblauch seynd zwar als ein Medi- camentum nutzlich/ sie geben aber kein gut Nutriment, derowegen man sie auch im Leib in keiner grossen Quantität wie die Speisen/ sondern wie Artzneyen gebrauchen soll: äus- serlich hänget man solche in die Häuser/ weil sie allen bösen Dunst hefftig an sich ziehen sollen. Ist also der Knoblauch theils Bau- ren ihr bester Theriac/ wie ingleichem die Aronswurtz oder Zehrwurtz/ die gleichfalls für den Gifft dienet/ und statt des Imbers offt von ihnen gebrauchet wird. Das Sächsische Gifft-Pulver/ das man Pest-Pul-ver. Das Sächsische Pest-Pulver. . Baldrianwurtz ß. Schwalbenwurtz/ Nesselwurtz/ aa. j. Engelsüß/ wilder Angelick/ Altheewurtz/ aa. ij. Zahme Angelica iiij. Rinde von Kellerhalß/ Loröhl/ aa. iß. Die
Das VIII. Capitel. als auch aus Dioſcoride, Celſo, Æginata,Hippocrate, Galeno, Virgilio, D. Ambro- ſio und Perſio nicht genugſam ruͤhmen. Sen- nert. lib. 4. cap. 7. de febr. ſchreibt: Zwieb- len und Knoblauch ſeynd zwar als ein Medi- camentum nutzlich/ ſie geben aber kein gut Nutriment, derowegen man ſie auch im Leib in keiner groſſen Quantitaͤt wie die Speiſen/ ſondern wie Artzneyen gebrauchen ſoll: aͤuſ- ſerlich haͤnget man ſolche in die Haͤuſer/ weil ſie allen boͤſen Dunſt hefftig an ſich ziehen ſollen. Iſt alſo der Knoblauch theils Bau- ren ihr beſter Theriac/ wie ingleichem die Aronswurtz oder Zehrwurtz/ die gleichfalls fuͤr den Gifft dienet/ und ſtatt des Imbers offt von ihnen gebrauchet wird. Das Saͤchſiſche Gifft-Pulver/ das man Peſt-Pul-ver. Das Saͤchſiſche Peſt-Pulver. ℞. Baldrianwurtz ℥ß. Schwalbenwurtz/ Neſſelwurtz/ aa. ℥j. Engelſuͤß/ wilder Angelick/ Altheewurtz/ aa. ℥ij. Zahme Angelica ℥iiij. Rinde von Kellerhalß/ Loroͤhl/ aa. ℥iß. Die
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Das VIII. Capitel.
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Hippocrate, Galeno, Virgilio, D. Ambro-
ſio und Perſio nicht genugſam ruͤhmen. Sen-
nert. lib. 4. cap. 7. de febr. ſchreibt: Zwieb-
len und Knoblauch ſeynd zwar als ein Medi-
camentum nutzlich/ ſie geben aber kein gut
Nutriment, derowegen man ſie auch im Leib
in keiner groſſen Quantitaͤt wie die Speiſen/
ſondern wie Artzneyen gebrauchen ſoll: aͤuſ-
ſerlich haͤnget man ſolche in die Haͤuſer/ weil
ſie allen boͤſen Dunſt hefftig an ſich ziehen
ſollen. Iſt alſo der Knoblauch theils Bau-
ren ihr beſter Theriac/ wie ingleichem die
Aronswurtz oder Zehrwurtz/ die gleichfalls
fuͤr den Gifft dienet/ und ſtatt des Imbers
offt von ihnen gebrauchet wird.
Das Saͤchſiſche Gifft-Pulver/ das man
ſonſt das Churfuͤrſten-Pulver nennet/ und
vor dieſem fuͤr ein heimliche bewaͤhrte Kunſt
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allen fuͤr der vornehmſten Stuͤcken eines ge-
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Das Saͤchſiſche Peſt-Pulver.
℞. Baldrianwurtz ℥ß.
Schwalbenwurtz/ Neſſelwurtz/ aa. ℥j.
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aa. ℥ij.
Zahme Angelica ℥iiij.
Rinde von Kellerhalß/
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Zitationshilfe: | Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braeuner_pest_1714/84>, abgerufen am 16.02.2025. |