Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.tendem kalten Nordostwinde und heiterm Himmel, darum Vorbo- Die wechselnden Seewinde und Landwinde in den heißern Ge- Wiefern die bei Gewittern oft plötzlich entstehenden sehr kalten Elfte Vorlesung. Auffallende Erscheinungen des Wasserdruckes. Die Bestimmung des von flüssigen Körpern ausgeübten *) Ich habe dies vollständiger zu zeigen gesucht in den Unterhal-
tungen für Freunde der Physik und Astronomie. I. S. 148. Ueber die Ursachen des im Sommer vorherrschenden Westwindes haben Schü- bler, Schouw und Kämtz sehr richtige Bemerkungen gemacht. Schweigger's Journal 1828. 3. Heft. tendem kalten Nordoſtwinde und heiterm Himmel, darum Vorbo- Die wechſelnden Seewinde und Landwinde in den heißern Ge- Wiefern die bei Gewittern oft ploͤtzlich entſtehenden ſehr kalten Elfte Vorleſung. Auffallende Erſcheinungen des Waſſerdruckes. Die Beſtimmung des von fluͤſſigen Koͤrpern ausgeuͤbten *) Ich habe dies vollſtaͤndiger zu zeigen geſucht in den Unterhal-
tungen fuͤr Freunde der Phyſik und Aſtronomie. I. S. 148. Ueber die Urſachen des im Sommer vorherrſchenden Weſtwindes haben Schuͤ- bler, Schouw und Kaͤmtz ſehr richtige Bemerkungen gemacht. Schweigger's Journal 1828. 3. Heft. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0166" n="144"/> tendem kalten Nordoſtwinde und heiterm Himmel, darum Vorbo-<lb/> ten warmer Witterung ſind, weil ſie anzeigen, daß der in großer<lb/> Hoͤhe vermuthlich immer im Winter ſtatt findende warme ſuͤdliche<lb/> Strom anfange, das Uebergewicht zu erlangen und zu niedrigeren<lb/> Gegenden herabzukommen <note place="foot" n="*)">Ich habe dies vollſtaͤndiger zu zeigen geſucht in den Unterhal-<lb/> tungen fuͤr Freunde der Phyſik und Aſtronomie. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">I.</hi></hi> S. 148. Ueber die<lb/> Urſachen des im Sommer vorherrſchenden Weſtwindes haben <hi rendition="#g">Schuͤ</hi>-<lb/><hi rendition="#g">bler</hi>, <hi rendition="#g">Schouw</hi> und <hi rendition="#g">Kaͤmtz</hi> ſehr richtige Bemerkungen gemacht.<lb/><hi rendition="#g">Schweigger</hi>'s Journal 1828. 3. Heft.</note>.</p><lb/> <p>Die wechſelnden Seewinde und Landwinde in den heißern Ge-<lb/> genden der Erde erklaͤren ſich auch hieraus, indem am Tage in der<lb/> heißeſten Zeit die uͤber dem Meere weniger erwaͤrmte Luft in den un-<lb/> tern Gegenden dem feſten Lande zu ſtroͤmt, ſtatt daß waͤhrend der<lb/> Nacht die uͤber dem Lande zu einer tiefern Temperatur abgekuͤhlte<lb/> Luft ſich nach dem Meere zu ergießt, wo die Luft waͤhrend der Nacht<lb/> waͤrmer bleibt.</p><lb/> <p>Wiefern die bei Gewittern oft ploͤtzlich entſtehenden ſehr kalten<lb/> Winde, die von der Gegend des Gewitters ausgehen, hieher gehoͤ-<lb/> ren, iſt wohl noch nicht vollkommen aufgeklaͤrt; es ſcheint aber, als<lb/> ob eine durch uns nicht genau bekannte Urſachen erzeugte Kaͤlte, die<lb/> ja ſogar große Hagelmaſſen zum Gefrieren bringt, die Luft in der<lb/> Gegend der Wolke ſo ſehr abkuͤhlt, daß ſie als ſchwerer ſich durch die<lb/> umgebende waͤrmere Luft herabſtuͤrzt, und nach den eben angegebnen<lb/> Geſetzen ſeitwaͤrts fließt. Einige andre meteorologiſche Phaͤnomene,<lb/> die auf aͤhnlichen Urſachen beruhen, muß ich uͤbergehen, um nicht<lb/> zu weit von dem Hauptgegenſtande abzuſchweifen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Elfte Vorleſung</hi>.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Auffallende Erſcheinungen des Waſſerdruckes</hi>.</head><lb/> <p>Die Beſtimmung des von fluͤſſigen Koͤrpern ausgeuͤbten<lb/> Druckes, m. h. H., bietet uns uͤber manche ſchwierig ſcheinende<lb/> Fragen und uͤber manche unerwartete Erſcheinungen Aufſchluͤſſe dar,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0166]
tendem kalten Nordoſtwinde und heiterm Himmel, darum Vorbo-
ten warmer Witterung ſind, weil ſie anzeigen, daß der in großer
Hoͤhe vermuthlich immer im Winter ſtatt findende warme ſuͤdliche
Strom anfange, das Uebergewicht zu erlangen und zu niedrigeren
Gegenden herabzukommen *).
Die wechſelnden Seewinde und Landwinde in den heißern Ge-
genden der Erde erklaͤren ſich auch hieraus, indem am Tage in der
heißeſten Zeit die uͤber dem Meere weniger erwaͤrmte Luft in den un-
tern Gegenden dem feſten Lande zu ſtroͤmt, ſtatt daß waͤhrend der
Nacht die uͤber dem Lande zu einer tiefern Temperatur abgekuͤhlte
Luft ſich nach dem Meere zu ergießt, wo die Luft waͤhrend der Nacht
waͤrmer bleibt.
Wiefern die bei Gewittern oft ploͤtzlich entſtehenden ſehr kalten
Winde, die von der Gegend des Gewitters ausgehen, hieher gehoͤ-
ren, iſt wohl noch nicht vollkommen aufgeklaͤrt; es ſcheint aber, als
ob eine durch uns nicht genau bekannte Urſachen erzeugte Kaͤlte, die
ja ſogar große Hagelmaſſen zum Gefrieren bringt, die Luft in der
Gegend der Wolke ſo ſehr abkuͤhlt, daß ſie als ſchwerer ſich durch die
umgebende waͤrmere Luft herabſtuͤrzt, und nach den eben angegebnen
Geſetzen ſeitwaͤrts fließt. Einige andre meteorologiſche Phaͤnomene,
die auf aͤhnlichen Urſachen beruhen, muß ich uͤbergehen, um nicht
zu weit von dem Hauptgegenſtande abzuſchweifen.
Elfte Vorleſung.
Auffallende Erſcheinungen des Waſſerdruckes.
Die Beſtimmung des von fluͤſſigen Koͤrpern ausgeuͤbten
Druckes, m. h. H., bietet uns uͤber manche ſchwierig ſcheinende
Fragen und uͤber manche unerwartete Erſcheinungen Aufſchluͤſſe dar,
*) Ich habe dies vollſtaͤndiger zu zeigen geſucht in den Unterhal-
tungen fuͤr Freunde der Phyſik und Aſtronomie. I. S. 148. Ueber die
Urſachen des im Sommer vorherrſchenden Weſtwindes haben Schuͤ-
bler, Schouw und Kaͤmtz ſehr richtige Bemerkungen gemacht.
Schweigger's Journal 1828. 3. Heft.
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