Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.stärksten Schwefeläther, der kaum drei Viertel von der specifischen Wenn es auf sehr genaue Versuche ankömmt, so sind diese Das Nicholson'sche Aräometer hat folgende Einrichtung, ſtaͤrkſten Schwefelaͤther, der kaum drei Viertel von der ſpecifiſchen Wenn es auf ſehr genaue Verſuche ankoͤmmt, ſo ſind dieſe Das Nicholſon'ſche Araͤometer hat folgende Einrichtung, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0181" n="159"/> ſtaͤrkſten Schwefelaͤther, der kaum drei Viertel von der ſpecifiſchen<lb/> Schwere des Waſſers hat, nicht ganz unterſinke. Wird das erſte<lb/> in ſehr concentrirte Schwefelſaͤure getaucht, ſo ſchwimmt es hoch,<lb/> nur bis <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi> eingetaucht; in einer Fluͤſſigkeit, die anderthalbmal ſo<lb/> ſchwer als Waſſer iſt, ſinkt es faſt ganz unter, und weiter erſtreckt<lb/> ſich ſeine Brauchbarkeit nicht. Das zweite dagegen iſt ſo belaſtet,<lb/> daß es in <hi rendition="#g">eben dieſer</hi> Fluͤſſigkeit etwa bis <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">B</hi></hi> ſinkt, und alſo da<lb/> brauchbar zu werden anfaͤngt, wo jenes aufhoͤrte. Man muß bei<lb/> dem Gebrauche dieſer Araͤometer nicht vergeſſen, darauf zu achten,<lb/> fuͤr welchen Waͤrmegrad der Kuͤnſtler ſie eingerichtet hat, und da<lb/> das gewoͤhnlich ein mittlerer Waͤrmegrad, etwa 10 Gr. Reaum.,<lb/> zu ſein pflegt, ſo iſt es am beſten die fluͤſſigen Koͤrper, die man pruͤ-<lb/> fen will, ſo wie das Araͤometer ſelbſt, ungefehr bis zu dieſem Waͤr-<lb/> megrade zu bringen, damit man nicht erſt einer Correction be-<lb/> duͤrfe; — bei recht genauen Verſuchen wird man jedoch dieſe Cor-<lb/> rection dennoch nicht ganz vermeiden koͤnnen.</p><lb/> <p>Wenn es auf ſehr genaue Verſuche ankoͤmmt, ſo ſind dieſe<lb/> Araͤometer deswegen nicht zu empfehlen, weil theils nicht mit abſo-<lb/> luter Sicherheit auf die ſtrenge Richtigkeit ihrer Scale zu bauen iſt,<lb/> theils immer eine kleine Unſicherheit uͤber die Tiefe der Einſenkung<lb/> bleibt, indem Waſſer und andre Fluͤſſigkeiten ſich am Glaſe hinauf-<lb/> ziehen und uns nicht geſtatten, den eigentlichen Punct, bis zu wel-<lb/> chem der Koͤrper eingeſunken iſt, als ganz ſtrenge beſtimmt anzu-<lb/> ſehen. Die mit Gewichten beſchwerten Senkwaagen dagegen ſind<lb/> eines ſehr hohen Grades von Genauigkeit empfaͤnglich.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Nicholſon</hi>'<hi rendition="#g">ſche</hi> Araͤometer hat folgende Einrichtung,<lb/> die ich, ſtatt aller andern, naͤher beſchreiben will, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AB</hi></hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 94.</hi></hi>) iſt<lb/> ein hohler Koͤrper von Meſſing, mit welchem das hinreichend ſchwere<lb/> Gefaͤß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">C</hi></hi> ſo verbunden iſt, daß der cylindriſche Theil des Koͤrpers<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AB</hi></hi> ſich im Schwimmen genau vertical haͤlt. Auf jenem Koͤrper<lb/> befindet ſich, mit der verlaͤngerten Axe des Cylinders zuſammenfal-<lb/> lend, ein ſehr duͤnner grader Stift <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">bc,</hi></hi> ſtark genug, um die, immer<lb/> nur maͤßigen Belaſtungen, die man auf die Schale <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">E</hi></hi> auflegt, zu<lb/> tragen. Man kann dieſes Araͤometer erſtlich brauchen, um das<lb/> abſolute Gewicht irgend eines nicht zu ſchweren Koͤrpers zu finden,<lb/> wenn man keine hinreichend genaue Waage beſitzt, man kann zwei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0181]
ſtaͤrkſten Schwefelaͤther, der kaum drei Viertel von der ſpecifiſchen
Schwere des Waſſers hat, nicht ganz unterſinke. Wird das erſte
in ſehr concentrirte Schwefelſaͤure getaucht, ſo ſchwimmt es hoch,
nur bis D eingetaucht; in einer Fluͤſſigkeit, die anderthalbmal ſo
ſchwer als Waſſer iſt, ſinkt es faſt ganz unter, und weiter erſtreckt
ſich ſeine Brauchbarkeit nicht. Das zweite dagegen iſt ſo belaſtet,
daß es in eben dieſer Fluͤſſigkeit etwa bis B ſinkt, und alſo da
brauchbar zu werden anfaͤngt, wo jenes aufhoͤrte. Man muß bei
dem Gebrauche dieſer Araͤometer nicht vergeſſen, darauf zu achten,
fuͤr welchen Waͤrmegrad der Kuͤnſtler ſie eingerichtet hat, und da
das gewoͤhnlich ein mittlerer Waͤrmegrad, etwa 10 Gr. Reaum.,
zu ſein pflegt, ſo iſt es am beſten die fluͤſſigen Koͤrper, die man pruͤ-
fen will, ſo wie das Araͤometer ſelbſt, ungefehr bis zu dieſem Waͤr-
megrade zu bringen, damit man nicht erſt einer Correction be-
duͤrfe; — bei recht genauen Verſuchen wird man jedoch dieſe Cor-
rection dennoch nicht ganz vermeiden koͤnnen.
Wenn es auf ſehr genaue Verſuche ankoͤmmt, ſo ſind dieſe
Araͤometer deswegen nicht zu empfehlen, weil theils nicht mit abſo-
luter Sicherheit auf die ſtrenge Richtigkeit ihrer Scale zu bauen iſt,
theils immer eine kleine Unſicherheit uͤber die Tiefe der Einſenkung
bleibt, indem Waſſer und andre Fluͤſſigkeiten ſich am Glaſe hinauf-
ziehen und uns nicht geſtatten, den eigentlichen Punct, bis zu wel-
chem der Koͤrper eingeſunken iſt, als ganz ſtrenge beſtimmt anzu-
ſehen. Die mit Gewichten beſchwerten Senkwaagen dagegen ſind
eines ſehr hohen Grades von Genauigkeit empfaͤnglich.
Das Nicholſon'ſche Araͤometer hat folgende Einrichtung,
die ich, ſtatt aller andern, naͤher beſchreiben will, AB (Fig. 94.) iſt
ein hohler Koͤrper von Meſſing, mit welchem das hinreichend ſchwere
Gefaͤß C ſo verbunden iſt, daß der cylindriſche Theil des Koͤrpers
AB ſich im Schwimmen genau vertical haͤlt. Auf jenem Koͤrper
befindet ſich, mit der verlaͤngerten Axe des Cylinders zuſammenfal-
lend, ein ſehr duͤnner grader Stift bc, ſtark genug, um die, immer
nur maͤßigen Belaſtungen, die man auf die Schale E auflegt, zu
tragen. Man kann dieſes Araͤometer erſtlich brauchen, um das
abſolute Gewicht irgend eines nicht zu ſchweren Koͤrpers zu finden,
wenn man keine hinreichend genaue Waage beſitzt, man kann zwei-
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