Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.werden in der Folge sehen, daß ein so tief unter die Oberfläche Man pflegt in der Experimentalphysik mehrere Versuche zu Die Beobachtung der Poren mit dem Microscope giebt uns Cohärenz. -- Festigkeit. -- Flüssigkeit. Eine ebenso wichtige Eigenschaft der Körper lernen wir durch werden in der Folge ſehen, daß ein ſo tief unter die Oberflaͤche Man pflegt in der Experimentalphyſik mehrere Verſuche zu Die Beobachtung der Poren mit dem Microſcope giebt uns Cohaͤrenz. — Feſtigkeit. — Fluͤſſigkeit. Eine ebenſo wichtige Eigenſchaft der Koͤrper lernen wir durch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0040" n="18"/> werden in der Folge ſehen, daß ein ſo tief unter die Oberflaͤche<lb/> des Waſſers hinabgezogener Koͤrper mit ſehr maͤchtigem Drucke com-<lb/> primirt wird, alſo viel weniger poroͤs als vorher ſein muß, daß<lb/> alſo das Holz eine groͤßere Dichtigkeit erlangt hatte, und deshalb<lb/> zum Schwimmen untauglich geworden war.</p><lb/> <p>Man pflegt in der Experimentalphyſik mehrere Verſuche zu<lb/> zeigen, die einen Beweis fuͤr die Poroſitaͤt der Koͤrper geben, z. B.<lb/> daß ſich Queckſilber durch die Poren dichten Leders druͤcken laͤßt, ja<lb/> daß ein ſtarker Druck es ſelbſt durch die Poren des Holzes hindurch<lb/> treibt; daß fluͤſſige Materien, namentlich Waſſer und Weingeiſt<lb/> zu einander gemiſcht, einen kleinern Raum einnehmen, als ſie un-<lb/> gemiſcht einnahmen; daß die Ausduͤnſtung gewiſſer Materien ihre<lb/> Wirkungen da zeigen, wohin ſie bloß durch die Poren feſter Koͤrper<lb/> gelangen koͤnnen. Zum Beweiſe des letztern dient folgender Ver-<lb/> ſuch. Man loͤſet Bleizucker in Waſſer auf, und ſchreibt mit dieſer<lb/> ganz farbeloſen Aufloͤſung auf ein weißes Papier; man legt das ſo<lb/> beſchriebene, trocken gewordene Papier in ein Buch, ſo daß es<lb/> zwiſchen den dicht an einander liegenden Blaͤttern des Buches gegen<lb/> allen freien Zutritt der Luft geſichert iſt; man legt nun an eine<lb/> andre Stelle des Buches, ſo daß mehr als 200 Blaͤtter dazwiſchen<lb/> ſind, ein mit friſch bereiteter Aufloͤſung von Schwefelkalk in Waſ-<lb/> ſer befeuchtetes Papier, und legt das Buch ſo zuſammen, daß die<lb/> Duͤnſte der Schwefelleber nur durch die Poren des Papiers dorthin<lb/> gelangen koͤnnen, ſo findet man dennoch nach ſehr kurzer Zeit jene<lb/> Schrift braun geworden, vermoͤge der Einwirkung eben jener<lb/> Daͤmpfe. —</p><lb/> <p>Die Beobachtung der Poren mit dem Microſcope giebt uns<lb/> zugleich Gelegenheit, die Structur der Koͤrper in ihren einzelnen<lb/> Theilen wahrzunehmen; die regelmaͤßigen Blaͤttchen der Cryſtalle,<lb/> die Faſern bei den organiſchen Koͤrpern, die zarten Gefaͤße in ihnen<lb/> zu erkennen, in welchen die Saͤfte der Pflanzen aufſteigen, die<lb/> Fluͤſſigkeiten im thieriſchen Koͤrper ſich bewegen, u. ſ. w.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Cohaͤrenz</hi>. — <hi rendition="#g">Feſtigkeit</hi>. — <hi rendition="#g">Fluͤſſigkeit</hi>.</head><lb/> <p>Eine ebenſo wichtige Eigenſchaft der Koͤrper lernen wir durch<lb/> den Widerſtand kennen, welchen ſie der Zertheilung entgegenſetzen.<lb/> Alle Koͤrper zeigen eine mehr oder mindere Kraft des Zuſammen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0040]
werden in der Folge ſehen, daß ein ſo tief unter die Oberflaͤche
des Waſſers hinabgezogener Koͤrper mit ſehr maͤchtigem Drucke com-
primirt wird, alſo viel weniger poroͤs als vorher ſein muß, daß
alſo das Holz eine groͤßere Dichtigkeit erlangt hatte, und deshalb
zum Schwimmen untauglich geworden war.
Man pflegt in der Experimentalphyſik mehrere Verſuche zu
zeigen, die einen Beweis fuͤr die Poroſitaͤt der Koͤrper geben, z. B.
daß ſich Queckſilber durch die Poren dichten Leders druͤcken laͤßt, ja
daß ein ſtarker Druck es ſelbſt durch die Poren des Holzes hindurch
treibt; daß fluͤſſige Materien, namentlich Waſſer und Weingeiſt
zu einander gemiſcht, einen kleinern Raum einnehmen, als ſie un-
gemiſcht einnahmen; daß die Ausduͤnſtung gewiſſer Materien ihre
Wirkungen da zeigen, wohin ſie bloß durch die Poren feſter Koͤrper
gelangen koͤnnen. Zum Beweiſe des letztern dient folgender Ver-
ſuch. Man loͤſet Bleizucker in Waſſer auf, und ſchreibt mit dieſer
ganz farbeloſen Aufloͤſung auf ein weißes Papier; man legt das ſo
beſchriebene, trocken gewordene Papier in ein Buch, ſo daß es
zwiſchen den dicht an einander liegenden Blaͤttern des Buches gegen
allen freien Zutritt der Luft geſichert iſt; man legt nun an eine
andre Stelle des Buches, ſo daß mehr als 200 Blaͤtter dazwiſchen
ſind, ein mit friſch bereiteter Aufloͤſung von Schwefelkalk in Waſ-
ſer befeuchtetes Papier, und legt das Buch ſo zuſammen, daß die
Duͤnſte der Schwefelleber nur durch die Poren des Papiers dorthin
gelangen koͤnnen, ſo findet man dennoch nach ſehr kurzer Zeit jene
Schrift braun geworden, vermoͤge der Einwirkung eben jener
Daͤmpfe. —
Die Beobachtung der Poren mit dem Microſcope giebt uns
zugleich Gelegenheit, die Structur der Koͤrper in ihren einzelnen
Theilen wahrzunehmen; die regelmaͤßigen Blaͤttchen der Cryſtalle,
die Faſern bei den organiſchen Koͤrpern, die zarten Gefaͤße in ihnen
zu erkennen, in welchen die Saͤfte der Pflanzen aufſteigen, die
Fluͤſſigkeiten im thieriſchen Koͤrper ſich bewegen, u. ſ. w.
Cohaͤrenz. — Feſtigkeit. — Fluͤſſigkeit.
Eine ebenſo wichtige Eigenſchaft der Koͤrper lernen wir durch
den Widerſtand kennen, welchen ſie der Zertheilung entgegenſetzen.
Alle Koͤrper zeigen eine mehr oder mindere Kraft des Zuſammen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |