Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.Spiegeln zu besitzen pflegt, doch wohl verdienten, daß wir einen Wenn man oberhalb des Kegelspiegels (Fig. 46.) ACB das II. G
Spiegeln zu beſitzen pflegt, doch wohl verdienten, daß wir einen Wenn man oberhalb des Kegelſpiegels (Fig. 46.) ACB das II. G
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0111" n="97"/> Spiegeln zu beſitzen pflegt, doch wohl verdienten, daß wir einen<lb/> Augenblick dabei verweilen. Es laͤßt ſich leicht uͤberſehen, daß im<lb/> Cylinderſpiegel der grade vor dem Spiegel ſtehende Gegenſtand in<lb/> der Richtung, welche mit der Axe des Cylinders zuſammenfaͤllt,<lb/> ſo wie im ebnen Spiegel, dagegen in der darauf ſenkrechten Rich-<lb/> tung verkleinert wie im Kugelſpiegel, erſcheinen muß. Die Ge-<lb/> genſtaͤnde erſcheinen alſo nicht im richtigen Verhaͤltniß ihrer Theile,<lb/> und dies iſt noch weniger der Fall, wenn ſie ſeitwaͤrts von dem<lb/> auf den Spiegel ſehenden Beobachter liegen. Ein vor dem Cylin-<lb/> derſpiegel liegendes in richtigen Verhaͤltniſſen gezeichnetes Bild gibt<lb/> daher ein verzerrtes Spiegelbild, und umgekehrt muß man ein nach<lb/> beſtimmten Regeln unrichtiges, verzerrtes Bild zeichnen, wenn es<lb/> im Spiegel in richtigen Verhaͤltniſſen erſcheinen ſoll. Die Regeln,<lb/> nach denen dieſe Zeichnungen verfertigt werden, ſind ziemlich ver-<lb/> wickelt, und ich will daher bei ihnen nicht verweilen, ſondern die<lb/> viel leichteren Regeln der Zeichnung fuͤr den Kegelſpiegel angeben.</p><lb/> <p>Wenn man oberhalb des Kegelſpiegels (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 46.</hi></hi>) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ACB</hi></hi> das<lb/> Auge in der verlaͤngerten Axe, in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">O</hi></hi> haͤlt, ſo ſieht man alle um<lb/> die Grundflaͤche des Kegels herum liegenden Puncte abgeſpiegelt,<lb/> und ihr Bild erſcheint ungefaͤhr ſo, als ob die geſpiegelten Gegen-<lb/> ſtaͤnde auf dieſer Grundflaͤche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AB</hi></hi> ſelbſt aufgezeichnet waͤren. Will<lb/> man nun einen Gegenſtand, einen Kopf zum Beiſpiel, als Spie-<lb/> gelbild erhalten, ſo muß man nach folgender Regel jeden Punct<lb/> auf eine die Grundflaͤche umgebende Zeichnung eintragen. Man<lb/> zeichnet den Kopf auf einen Kreis <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AB,</hi></hi> der genau von der Grund-<lb/> flaͤche des Kegels bedeckt wird; ſoll nun der Punct <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">s</hi></hi> dieſes Bildes<lb/> in die Zeichnung eingetragen werden, ſo traͤgt man in der Huͤlfs-<lb/> zeichnung, welche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 46.</hi></hi> zeigt, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">s</hi></hi> ſo weit von der Axe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi> ein,<lb/> als jener Punct vom Mittelpuncte abſteht, zieht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">sO</hi></hi> nach dem Au-<lb/> genpuncte, macht die Winkel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">sEB</hi></hi> = <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">BET</hi></hi> = <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">CEO</hi></hi> gleich, und<lb/> bemerkt, indem man ſo <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ET</hi></hi> zieht, den Punct <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">T,</hi></hi> wo dieſe Linie<lb/> in die Ebne der Grundflaͤche eintrifft; — ſo weit als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">T</hi></hi> von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">D</hi></hi><lb/> entfernt iſt, wird der aufzuzeichnende Punct, auf eben dem Ra-<lb/> dius, in welchem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">s</hi></hi> liegt, eingetragen. So verfaͤhrt man in Be-<lb/> ziehung auf alle Hauptpuncte, und muß dann ſuchen, geſchickt die<lb/> ſo gegebenen Puncte zu Darſtellung des ganzen Zerrbildes zu be-<lb/> nutzen. Die Zeichnung fuͤr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">f</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">f<hi rendition="#sup">I</hi></hi></hi>, deren Urbild nach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">tt<hi rendition="#sup">I</hi></hi></hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">II.</hi></hi> G</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0111]
Spiegeln zu beſitzen pflegt, doch wohl verdienten, daß wir einen
Augenblick dabei verweilen. Es laͤßt ſich leicht uͤberſehen, daß im
Cylinderſpiegel der grade vor dem Spiegel ſtehende Gegenſtand in
der Richtung, welche mit der Axe des Cylinders zuſammenfaͤllt,
ſo wie im ebnen Spiegel, dagegen in der darauf ſenkrechten Rich-
tung verkleinert wie im Kugelſpiegel, erſcheinen muß. Die Ge-
genſtaͤnde erſcheinen alſo nicht im richtigen Verhaͤltniß ihrer Theile,
und dies iſt noch weniger der Fall, wenn ſie ſeitwaͤrts von dem
auf den Spiegel ſehenden Beobachter liegen. Ein vor dem Cylin-
derſpiegel liegendes in richtigen Verhaͤltniſſen gezeichnetes Bild gibt
daher ein verzerrtes Spiegelbild, und umgekehrt muß man ein nach
beſtimmten Regeln unrichtiges, verzerrtes Bild zeichnen, wenn es
im Spiegel in richtigen Verhaͤltniſſen erſcheinen ſoll. Die Regeln,
nach denen dieſe Zeichnungen verfertigt werden, ſind ziemlich ver-
wickelt, und ich will daher bei ihnen nicht verweilen, ſondern die
viel leichteren Regeln der Zeichnung fuͤr den Kegelſpiegel angeben.
Wenn man oberhalb des Kegelſpiegels (Fig. 46.) ACB das
Auge in der verlaͤngerten Axe, in O haͤlt, ſo ſieht man alle um
die Grundflaͤche des Kegels herum liegenden Puncte abgeſpiegelt,
und ihr Bild erſcheint ungefaͤhr ſo, als ob die geſpiegelten Gegen-
ſtaͤnde auf dieſer Grundflaͤche AB ſelbſt aufgezeichnet waͤren. Will
man nun einen Gegenſtand, einen Kopf zum Beiſpiel, als Spie-
gelbild erhalten, ſo muß man nach folgender Regel jeden Punct
auf eine die Grundflaͤche umgebende Zeichnung eintragen. Man
zeichnet den Kopf auf einen Kreis AB, der genau von der Grund-
flaͤche des Kegels bedeckt wird; ſoll nun der Punct s dieſes Bildes
in die Zeichnung eingetragen werden, ſo traͤgt man in der Huͤlfs-
zeichnung, welche Fig. 46. zeigt, s ſo weit von der Axe D ein,
als jener Punct vom Mittelpuncte abſteht, zieht sO nach dem Au-
genpuncte, macht die Winkel sEB = BET = CEO gleich, und
bemerkt, indem man ſo ET zieht, den Punct T, wo dieſe Linie
in die Ebne der Grundflaͤche eintrifft; — ſo weit als T von D
entfernt iſt, wird der aufzuzeichnende Punct, auf eben dem Ra-
dius, in welchem s liegt, eingetragen. So verfaͤhrt man in Be-
ziehung auf alle Hauptpuncte, und muß dann ſuchen, geſchickt die
ſo gegebenen Puncte zu Darſtellung des ganzen Zerrbildes zu be-
nutzen. Die Zeichnung fuͤr f und fI, deren Urbild nach ttI
II. G
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