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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.

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kommend die Erleuchtung verstärken, sondern daß sie, nach beinahe
gleicher Richtung fortgehend, einander schwächen, ja selbst zerstören,
wenn ihre Wege von der Lichtquelle an um eine gewisse Differenz
der Wege, oder um das Dreifache, Fünffache, Siebenfache dieser
Differenz verschieden sind, statt daß die Verstärkung statt findet,
wenn die Wege gleich, oder um das Doppelte, Vierfache, Sechs-
fache jener Differenz verschieden sind.

Aber selbst einer der scharfsinnigsten und gründlichsten Ver-
theidiger der Undulationstheorie, Fraunhofer, hat die sehr
wahre Bemerkung gemacht, daß daraus nicht unbedingt die Rich-
tigkeit dieser Theorie folge, sondern nur die Nothwendigkeit, die
Wirkungen des Lichtes so zu erklären, daß die Erfolge in der einen
Hälfte des Weges, den wir eine Wellenlänge genannt haben,
zerstörend für die der andern Hälfte bei genauem Zusammen-
treffen beider wirken.



Sechszehnte Vorlesung.


So merkwürdige und zum Theil überraschende Erscheinungen
ich Ihnen, m. h. H., auch bisher schon mitgetheilt habe, so haben
doch die in den neuesten Zeiten angestellten Untersuchungen über die
Phänomene des Lichtes noch vieles dargeboten, was noch überra-
schender ist, uns das wunderbare Wesen des Lichtes in noch man-
nigfaltigern Modificationen kennen lehrt, aber auch des Räthselhaf-
ten und Unerklärlichen noch sehr viel darbietet. Die Erscheinungen,
womit ich Sie heute unterhalten werde, geben hiervon schon
einige Beispiele, schließen sich aber doch auch noch an sehr bekannte
Erscheinungen an, und geben den Uebergang zu den verwickelten
Erscheinungen, auf die ich eben vorhin hindeutete.

Die doppelte Brechung der Lichtstrahlen.

An die Lehre von der Brechung des Lichtes schließt sich eine
Erscheinung an, die vielleicht im ersten Augenblicke nicht von so

kommend die Erleuchtung verſtaͤrken, ſondern daß ſie, nach beinahe
gleicher Richtung fortgehend, einander ſchwaͤchen, ja ſelbſt zerſtoͤren,
wenn ihre Wege von der Lichtquelle an um eine gewiſſe Differenz
der Wege, oder um das Dreifache, Fuͤnffache, Siebenfache dieſer
Differenz verſchieden ſind, ſtatt daß die Verſtaͤrkung ſtatt findet,
wenn die Wege gleich, oder um das Doppelte, Vierfache, Sechs-
fache jener Differenz verſchieden ſind.

Aber ſelbſt einer der ſcharfſinnigſten und gruͤndlichſten Ver-
theidiger der Undulationstheorie, Fraunhofer, hat die ſehr
wahre Bemerkung gemacht, daß daraus nicht unbedingt die Rich-
tigkeit dieſer Theorie folge, ſondern nur die Nothwendigkeit, die
Wirkungen des Lichtes ſo zu erklaͤren, daß die Erfolge in der einen
Haͤlfte des Weges, den wir eine Wellenlaͤnge genannt haben,
zerſtoͤrend fuͤr die der andern Haͤlfte bei genauem Zuſammen-
treffen beider wirken.



Sechszehnte Vorleſung.


So merkwuͤrdige und zum Theil uͤberraſchende Erſcheinungen
ich Ihnen, m. h. H., auch bisher ſchon mitgetheilt habe, ſo haben
doch die in den neueſten Zeiten angeſtellten Unterſuchungen uͤber die
Phaͤnomene des Lichtes noch vieles dargeboten, was noch uͤberra-
ſchender iſt, uns das wunderbare Weſen des Lichtes in noch man-
nigfaltigern Modificationen kennen lehrt, aber auch des Raͤthſelhaf-
ten und Unerklaͤrlichen noch ſehr viel darbietet. Die Erſcheinungen,
womit ich Sie heute unterhalten werde, geben hiervon ſchon
einige Beiſpiele, ſchließen ſich aber doch auch noch an ſehr bekannte
Erſcheinungen an, und geben den Uebergang zu den verwickelten
Erſcheinungen, auf die ich eben vorhin hindeutete.

Die doppelte Brechung der Lichtſtrahlen.

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Zitationshilfe: Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre02_1831/314>, abgerufen am 21.11.2024.