Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.Fixsterne; aber da die Erklärung, woher diese entsteht, mehr in die Abhängigkeit der Erleuchtung von der Entfernung und dem Einfallswinkel. -- Photometrie. Der geradlinige Fortgang des Lichtes führt uns zur Kenntniß *) Die Erklärung der Abirrung des Lichtes setzt voraus, daß man
von der großen Entfernung der Fixsterne und der eben deswegen ganz unmerklichen Parallaxe überzeugt sei, und ich kann sie hier um so eher übergehen, da sie in den Vorlesungen über die Astronomie, 2. Th. S. 210. vorkömmt. Fixſterne; aber da die Erklaͤrung, woher dieſe entſteht, mehr in die Abhaͤngigkeit der Erleuchtung von der Entfernung und dem Einfallswinkel. — Photometrie. Der geradlinige Fortgang des Lichtes fuͤhrt uns zur Kenntniß *) Die Erklaͤrung der Abirrung des Lichtes ſetzt voraus, daß man
von der großen Entfernung der Fixſterne und der eben deswegen ganz unmerklichen Parallaxe uͤberzeugt ſei, und ich kann ſie hier um ſo eher uͤbergehen, da ſie in den Vorleſungen uͤber die Aſtronomie, 2. Th. S. 210. vorkoͤmmt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0080" n="66"/> Fixſterne; aber da die Erklaͤrung, woher dieſe entſteht, mehr in die<lb/> Aſtronomie gehoͤrt, ſo will ich mich hier begnuͤgen, bloß zu bemer-<lb/> ken, daß auch dieſe Erſcheinung auf eine eben ſo große Geſchwin-<lb/> digkeit des Lichtes fuͤhrt, und daß wir 41700 Meilen als den Weg<lb/> des Lichtes in 1 Sec. angeben koͤnnen <note place="foot" n="*)">Die Erklaͤrung der Abirrung des Lichtes ſetzt voraus, daß man<lb/> von der großen Entfernung der Fixſterne und der eben deswegen ganz<lb/> unmerklichen Parallaxe uͤberzeugt ſei, und ich kann ſie hier um ſo eher<lb/> uͤbergehen, da ſie in den Vorleſungen uͤber die Aſtronomie, 2. Th.<lb/> S. 210. vorkoͤmmt.</note>. Das Licht hat daher<lb/> 8¼ Min. noͤthig, um von der Sonne zu uns zu kommen, 2⅔<lb/> Stunden, um von dem entfernteſten Planeten des Sonnenſyſtems<lb/> zu uns zu gelangen, und mehr als 6 Jahre, um den Weg von<lb/> dem naͤchſten Fixſterne bis zu uns zu durchlaufen. Dieſe Zahlen<lb/> geben zugleich den deutlichſten Begriff von der unermeßlichen Groͤße<lb/> des Weltgebaͤudes, da das Licht ſo ſchnell iſt, daß die Geſchwin-<lb/> digkeit des Schalles nur ungefaͤhr dem 900000ſten Theile derſelben,<lb/> die Geſchwindigkeit der Erde in ihrer Bahn dem 10200ſten Theile<lb/> der Geſchwindigkeit des Lichtes gleichkoͤmmt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Abhaͤngigkeit der Erleuchtung von der Entfernung<lb/> und dem Einfallswinkel</hi>. — <hi rendition="#g">Photometrie</hi>.</head><lb/> <p>Der geradlinige Fortgang des Lichtes fuͤhrt uns zur Kenntniß<lb/> der in groͤßeren Entfernungen geringeren Wirkungen des Lichtes.<lb/> Dieſe Wirkung des Lichtes nennen wir <hi rendition="#g">Erleuchtung</hi>, und wir<lb/> werden nun zu der Frage veranlaßt, ob es denn Mittel gebe, den<lb/> Grad der Erleuchtung zu beſtimmen. Wenn wir die Erleuchtung,<lb/> welche durch einen leuchtenden Punct hervorgebracht wird, theore-<lb/> tiſch zu vergleichen, ihre in verſchiedenen Faͤllen ſtatt findende Groͤße<lb/> zu beſtimmen ſuchen wollen, ſo werden wir ſie gewiß als deſto<lb/> groͤßer annehmen, je mehr Lichtſtrahlen wir auf denſelben Raum<lb/> auffallend finden; nun iſt aber offenbar, daß (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 24.</hi></hi>) die von<lb/> dem Licht ausſendenden Puncte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">S</hi></hi> erleuchtete Flaͤche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">ABCD</hi></hi> einen<lb/> viermal ſo großen Raum, als ſie ſelbſt betraͤgt, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">EFGH,</hi></hi> beſchattet,<lb/> wenn man den Schatten in der doppelt ſo großen Entfernung,<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">SE</hi></hi> = 2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">SA</hi></hi> auffaͤngt, daß in der dreifachen Entfernung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">SI</hi></hi> die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0080]
Fixſterne; aber da die Erklaͤrung, woher dieſe entſteht, mehr in die
Aſtronomie gehoͤrt, ſo will ich mich hier begnuͤgen, bloß zu bemer-
ken, daß auch dieſe Erſcheinung auf eine eben ſo große Geſchwin-
digkeit des Lichtes fuͤhrt, und daß wir 41700 Meilen als den Weg
des Lichtes in 1 Sec. angeben koͤnnen *). Das Licht hat daher
8¼ Min. noͤthig, um von der Sonne zu uns zu kommen, 2⅔
Stunden, um von dem entfernteſten Planeten des Sonnenſyſtems
zu uns zu gelangen, und mehr als 6 Jahre, um den Weg von
dem naͤchſten Fixſterne bis zu uns zu durchlaufen. Dieſe Zahlen
geben zugleich den deutlichſten Begriff von der unermeßlichen Groͤße
des Weltgebaͤudes, da das Licht ſo ſchnell iſt, daß die Geſchwin-
digkeit des Schalles nur ungefaͤhr dem 900000ſten Theile derſelben,
die Geſchwindigkeit der Erde in ihrer Bahn dem 10200ſten Theile
der Geſchwindigkeit des Lichtes gleichkoͤmmt.
Abhaͤngigkeit der Erleuchtung von der Entfernung
und dem Einfallswinkel. — Photometrie.
Der geradlinige Fortgang des Lichtes fuͤhrt uns zur Kenntniß
der in groͤßeren Entfernungen geringeren Wirkungen des Lichtes.
Dieſe Wirkung des Lichtes nennen wir Erleuchtung, und wir
werden nun zu der Frage veranlaßt, ob es denn Mittel gebe, den
Grad der Erleuchtung zu beſtimmen. Wenn wir die Erleuchtung,
welche durch einen leuchtenden Punct hervorgebracht wird, theore-
tiſch zu vergleichen, ihre in verſchiedenen Faͤllen ſtatt findende Groͤße
zu beſtimmen ſuchen wollen, ſo werden wir ſie gewiß als deſto
groͤßer annehmen, je mehr Lichtſtrahlen wir auf denſelben Raum
auffallend finden; nun iſt aber offenbar, daß (Fig. 24.) die von
dem Licht ausſendenden Puncte S erleuchtete Flaͤche ABCD einen
viermal ſo großen Raum, als ſie ſelbſt betraͤgt, EFGH, beſchattet,
wenn man den Schatten in der doppelt ſo großen Entfernung,
SE = 2. SA auffaͤngt, daß in der dreifachen Entfernung SI die
*) Die Erklaͤrung der Abirrung des Lichtes ſetzt voraus, daß man
von der großen Entfernung der Fixſterne und der eben deswegen ganz
unmerklichen Parallaxe uͤberzeugt ſei, und ich kann ſie hier um ſo eher
uͤbergehen, da ſie in den Vorleſungen uͤber die Aſtronomie, 2. Th.
S. 210. vorkoͤmmt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |