Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1831.Andre photometrische Untersuchungen. Die hier so eben betrachteten Vergleichungen der Erleuchtung Ritchie hat folgende, der Hauptsache nach ähnliche Einrich- *) Vgl. Rumfords Versuche mit einer Lampe, die 52 Wachs-
lichtern gleichkam. Gilb. Ann. XLVI. 244. Andre photometriſche Unterſuchungen. Die hier ſo eben betrachteten Vergleichungen der Erleuchtung Ritchie hat folgende, der Hauptſache nach aͤhnliche Einrich- *) Vgl. Rumfords Verſuche mit einer Lampe, die 52 Wachs-
lichtern gleichkam. Gilb. Ann. XLVI. 244. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0083" n="69"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Andre photometriſche Unterſuchungen</hi>.</head><lb/> <p>Die hier ſo eben betrachteten Vergleichungen der Erleuchtung<lb/> heißen photometriſche Unterſuchungen, weil ſie uns den Grad der<lb/> Erleuchtung kennen lehren, oder das Licht abmeſſen, welches uns<lb/> in der Erleuchtung kenntlich wird. <hi rendition="#g">Photometer</hi> ſind die Werk-<lb/> zeuge, die hiezu dienen, und das einfachſte Photometer waͤre alſo<lb/> das, wo durch Vergleichung der beiden Schatten, das iſt, durch<lb/> Vergleichung der von einer Lichtquelle und von der andern Licht-<lb/> quelle erleuchteten Flaͤchen, die Gleichheit der Erleuchtung beſtimmt,<lb/> und dann durch Abmeſſung der Entfernungen das berechnete Maaß<lb/> der Erleuchtung angegeben wird. Wenn wir zum Beiſpiel die<lb/> Erleuchtung, ſo wie ſie durch ein Wachslicht von beſtimmter Art<lb/> bewirkt wird, wenn dieſes aus 1 Fuß Entfernung eine Flaͤche ſenk-<lb/> recht erleuchtet, als Maaß fuͤr andere Erleuchtungen zum Grunde<lb/> legen; ſo laͤßt ſich mit Huͤlfe eines ſolchen Photometers die Er-<lb/> leuchtung fuͤr andere Faͤlle finden. Wir wollen wiſſen, wie vielfach<lb/> die Erleuchtung durch eine hell brennende Lampe groͤßer iſt, als<lb/> durch jenes Wachslicht, ſo ſtellen wir Lampe und Wachslicht ſo auf,<lb/> daß ſie beinahe ſenkrecht die Stelle der weißen Tafel erleuchten,<lb/> wohin der ſchmale Schatten faͤllt; wir entfernen nun die hell bren-<lb/> nende Lampe, und wenn wir ſie bis zu 7 Fuß entfernen muͤſſen,<lb/> damit die Erleuchtung ſo groß ſei, wie durch das 1 Fuß entfernte<lb/> Wachslicht, ſo eignen wir ihr mit Recht eine Intenſitaͤt des Lichtes<lb/> 49 mal ſo groß, als die des Wachslichtes zu <note place="foot" n="*)">Vgl. <hi rendition="#g">Rumfords</hi> Verſuche mit einer Lampe, die 52 Wachs-<lb/> lichtern gleichkam. <hi rendition="#g">Gilb</hi>. Ann. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">XLVI.</hi></hi> 244.</note>.<hi rendition="#g">Rumford</hi> hat<lb/> an dieſe Abmeſſung andere Betrachtungen geknuͤpft, welche das<lb/> oͤkonomiſch Vortheilhafte bei verſchiedenen Lichtern betreffen, und<lb/> fand ſo, daß eine Lampe, die 9 Wachslichtern gleich kam, nur<lb/> 5½ Loth Oel in eben der Zeit verzehrte, worin das Wachslicht<lb/> 1 Loth Wachs, alſo 9 Wachslichter 9 Loth Wachs gebrauchen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ritchie</hi> hat folgende, der Hauptſache nach aͤhnliche Einrich-<lb/> tung des Photometers vorgeſchlagen. Man ſtellt eine kleine weiße<lb/> Tafel auf, die in der Mitte durch eine ſenkrecht gegen ſie befeſtigte<lb/> ſchwarze Platte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AB</hi></hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Fig. 83.</hi></hi>) in zwei Haͤlften getheilt iſt. Bei<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0083]
Andre photometriſche Unterſuchungen.
Die hier ſo eben betrachteten Vergleichungen der Erleuchtung
heißen photometriſche Unterſuchungen, weil ſie uns den Grad der
Erleuchtung kennen lehren, oder das Licht abmeſſen, welches uns
in der Erleuchtung kenntlich wird. Photometer ſind die Werk-
zeuge, die hiezu dienen, und das einfachſte Photometer waͤre alſo
das, wo durch Vergleichung der beiden Schatten, das iſt, durch
Vergleichung der von einer Lichtquelle und von der andern Licht-
quelle erleuchteten Flaͤchen, die Gleichheit der Erleuchtung beſtimmt,
und dann durch Abmeſſung der Entfernungen das berechnete Maaß
der Erleuchtung angegeben wird. Wenn wir zum Beiſpiel die
Erleuchtung, ſo wie ſie durch ein Wachslicht von beſtimmter Art
bewirkt wird, wenn dieſes aus 1 Fuß Entfernung eine Flaͤche ſenk-
recht erleuchtet, als Maaß fuͤr andere Erleuchtungen zum Grunde
legen; ſo laͤßt ſich mit Huͤlfe eines ſolchen Photometers die Er-
leuchtung fuͤr andere Faͤlle finden. Wir wollen wiſſen, wie vielfach
die Erleuchtung durch eine hell brennende Lampe groͤßer iſt, als
durch jenes Wachslicht, ſo ſtellen wir Lampe und Wachslicht ſo auf,
daß ſie beinahe ſenkrecht die Stelle der weißen Tafel erleuchten,
wohin der ſchmale Schatten faͤllt; wir entfernen nun die hell bren-
nende Lampe, und wenn wir ſie bis zu 7 Fuß entfernen muͤſſen,
damit die Erleuchtung ſo groß ſei, wie durch das 1 Fuß entfernte
Wachslicht, ſo eignen wir ihr mit Recht eine Intenſitaͤt des Lichtes
49 mal ſo groß, als die des Wachslichtes zu *).Rumford hat
an dieſe Abmeſſung andere Betrachtungen geknuͤpft, welche das
oͤkonomiſch Vortheilhafte bei verſchiedenen Lichtern betreffen, und
fand ſo, daß eine Lampe, die 9 Wachslichtern gleich kam, nur
5½ Loth Oel in eben der Zeit verzehrte, worin das Wachslicht
1 Loth Wachs, alſo 9 Wachslichter 9 Loth Wachs gebrauchen.
Ritchie hat folgende, der Hauptſache nach aͤhnliche Einrich-
tung des Photometers vorgeſchlagen. Man ſtellt eine kleine weiße
Tafel auf, die in der Mitte durch eine ſenkrecht gegen ſie befeſtigte
ſchwarze Platte AB (Fig. 83.) in zwei Haͤlften getheilt iſt. Bei
*) Vgl. Rumfords Verſuche mit einer Lampe, die 52 Wachs-
lichtern gleichkam. Gilb. Ann. XLVI. 244.
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