theilung der Luftwärme an das Thermometer kömmt es aber auch auf die Oberfläche der Thermometerkugel an, indem eine geschwärzte Oberfläche der Thermometerkugel diese fähiger macht, sich schnell zu erwärmen, wodurch denn freilich in den meisten Fällen, nament- lich in den Sonnenstrahlen selbst, die Angaben des Thermometers einem höhern Wärmegrade als dem der Luft entsprechen.
Leslie hat unter dem Namen: Photometer, eine Anwen- dung des Differenzthermometers bekannt gemacht. Ist die eine Kugel des Differenzthermometers schwarz, die andre völlig durch- sichtig, so bringen die auf beide treffenden Wärmestrahlen in der schwarzen Kugel eine größere Wärme hervor, die sich an diesem empfindlichen Instrumente wahrnehmen läßt. Eigentlich ist dieses Instrument also ein Wärmemesser; aber da es nach Leslie's Angaben noch empfindlich genug ist, um da Unterschiede zu zeigen, wo wir nur Unterschiede des Lichtes, nicht Unterschiede der Wärme, bemerken, z. B. wenn man das Instrument am Tage weiter vom Fenster entfernt in das Zimmer zurückstellt, so vertritt es die Stelle eines Licht abmessenden Instrumentes.
Auch das Aethriometer, dessen Zweck es ist zu zeigen, daß die Wolken mehr Wärme als das wolkenlose Blau des Himmels ausstrahlen, beruht auf diesen Grundsätzen. Ein innen sehr voll- kommen polirter Metallbecher, der die auf seine innere Fläche fal- lende Wärmestrahlen in A (Fig. 12.) concentrirt, enthält in diesem Puncte die eine Kugel des Differenzthermometers, die hier am besten schwarz ist, um durch die auf sie fallenden Wärmestrahlen desto besser erwärmt zu werden, während die andre Kugel B außer- halb oder wenigstens so an der Seite steht, daß sie nicht durch concentrirte Strahlen erwärmt wird. Wendet man nun die in- nere Fläche CDE bald dem blauen Himmel, bald den Wolken zu, so fallen von den letztern doch einige, vom blauen Himmel fast gar keine Wärmestrahlen, (die wenigen abgerechnet, welche die Luft- theilchen selbst zurückwerfen,) auf die innere Fläche, und je reiner das Blau des Himmels ist, desto weniger muß die Erwärmung der im Sammelpuncte A stehenden Kugel die der andern B über- treffen.
theilung der Luftwaͤrme an das Thermometer koͤmmt es aber auch auf die Oberflaͤche der Thermometerkugel an, indem eine geſchwaͤrzte Oberflaͤche der Thermometerkugel dieſe faͤhiger macht, ſich ſchnell zu erwaͤrmen, wodurch denn freilich in den meiſten Faͤllen, nament- lich in den Sonnenſtrahlen ſelbſt, die Angaben des Thermometers einem hoͤhern Waͤrmegrade als dem der Luft entſprechen.
Leslie hat unter dem Namen: Photometer, eine Anwen- dung des Differenzthermometers bekannt gemacht. Iſt die eine Kugel des Differenzthermometers ſchwarz, die andre voͤllig durch- ſichtig, ſo bringen die auf beide treffenden Waͤrmeſtrahlen in der ſchwarzen Kugel eine groͤßere Waͤrme hervor, die ſich an dieſem empfindlichen Inſtrumente wahrnehmen laͤßt. Eigentlich iſt dieſes Inſtrument alſo ein Waͤrmemeſſer; aber da es nach Leslie's Angaben noch empfindlich genug iſt, um da Unterſchiede zu zeigen, wo wir nur Unterſchiede des Lichtes, nicht Unterſchiede der Waͤrme, bemerken, z. B. wenn man das Inſtrument am Tage weiter vom Fenſter entfernt in das Zimmer zuruͤckſtellt, ſo vertritt es die Stelle eines Licht abmeſſenden Inſtrumentes.
Auch das Aethriometer, deſſen Zweck es iſt zu zeigen, daß die Wolken mehr Waͤrme als das wolkenloſe Blau des Himmels ausſtrahlen, beruht auf dieſen Grundſaͤtzen. Ein innen ſehr voll- kommen polirter Metallbecher, der die auf ſeine innere Flaͤche fal- lende Waͤrmeſtrahlen in A (Fig. 12.) concentrirt, enthaͤlt in dieſem Puncte die eine Kugel des Differenzthermometers, die hier am beſten ſchwarz iſt, um durch die auf ſie fallenden Waͤrmeſtrahlen deſto beſſer erwaͤrmt zu werden, waͤhrend die andre Kugel B außer- halb oder wenigſtens ſo an der Seite ſteht, daß ſie nicht durch concentrirte Strahlen erwaͤrmt wird. Wendet man nun die in- nere Flaͤche CDE bald dem blauen Himmel, bald den Wolken zu, ſo fallen von den letztern doch einige, vom blauen Himmel faſt gar keine Waͤrmeſtrahlen, (die wenigen abgerechnet, welche die Luft- theilchen ſelbſt zuruͤckwerfen,) auf die innere Flaͤche, und je reiner das Blau des Himmels iſt, deſto weniger muß die Erwaͤrmung der im Sammelpuncte A ſtehenden Kugel die der andern B uͤber- treffen.
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theilung der Luftwaͤrme an das Thermometer koͤmmt es aber auch
auf die Oberflaͤche der Thermometerkugel an, indem eine geſchwaͤrzte
Oberflaͤche der Thermometerkugel dieſe faͤhiger macht, ſich ſchnell
zu erwaͤrmen, wodurch denn freilich in den meiſten Faͤllen, nament-
lich in den Sonnenſtrahlen ſelbſt, die Angaben des Thermometers
einem hoͤhern Waͤrmegrade als dem der Luft entſprechen.
Leslie hat unter dem Namen: Photometer, eine Anwen-
dung des Differenzthermometers bekannt gemacht. Iſt die eine
Kugel des Differenzthermometers ſchwarz, die andre voͤllig durch-
ſichtig, ſo bringen die auf beide treffenden Waͤrmeſtrahlen in der
ſchwarzen Kugel eine groͤßere Waͤrme hervor, die ſich an dieſem
empfindlichen Inſtrumente wahrnehmen laͤßt. Eigentlich iſt dieſes
Inſtrument alſo ein Waͤrmemeſſer; aber da es nach Leslie's
Angaben noch empfindlich genug iſt, um da Unterſchiede zu zeigen,
wo wir nur Unterſchiede des Lichtes, nicht Unterſchiede der Waͤrme,
bemerken, z. B. wenn man das Inſtrument am Tage weiter vom
Fenſter entfernt in das Zimmer zuruͤckſtellt, ſo vertritt es die
Stelle eines Licht abmeſſenden Inſtrumentes.
Auch das Aethriometer, deſſen Zweck es iſt zu zeigen, daß
die Wolken mehr Waͤrme als das wolkenloſe Blau des Himmels
ausſtrahlen, beruht auf dieſen Grundſaͤtzen. Ein innen ſehr voll-
kommen polirter Metallbecher, der die auf ſeine innere Flaͤche fal-
lende Waͤrmeſtrahlen in A (Fig. 12.) concentrirt, enthaͤlt in dieſem
Puncte die eine Kugel des Differenzthermometers, die hier am
beſten ſchwarz iſt, um durch die auf ſie fallenden Waͤrmeſtrahlen
deſto beſſer erwaͤrmt zu werden, waͤhrend die andre Kugel B außer-
halb oder wenigſtens ſo an der Seite ſteht, daß ſie nicht durch
concentrirte Strahlen erwaͤrmt wird. Wendet man nun die in-
nere Flaͤche CDE bald dem blauen Himmel, bald den Wolken zu,
ſo fallen von den letztern doch einige, vom blauen Himmel faſt gar
keine Waͤrmeſtrahlen, (die wenigen abgerechnet, welche die Luft-
theilchen ſelbſt zuruͤckwerfen,) auf die innere Flaͤche, und je reiner
das Blau des Himmels iſt, deſto weniger muß die Erwaͤrmung
der im Sammelpuncte A ſtehenden Kugel die der andern B uͤber-
treffen.
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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1832, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre03_1832/57>, abgerufen am 21.11.2024.
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