Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709.

Bild:
<< vorherige Seite
Offene Beichte /
So im Fürstenthum Braunschweig alle Sonntage nach geendigter Vormittags-Predigt von allen Cantzeln verlesen wird.

ICh armer Sünder bekenne GOtt meinem himmlischen Vater / daß ich leyder schwerlich und mannigfaltig gesündiget habe / (nicht allein mit äusserlichen groben Sünden / sondern auch / und vielmehr mit innerlicher angebohrner Blindheit / Unglauben / Zweiffelung / Kleinmühtigkeit / Ungedult / Hoffahrt / bösen Lüsten / Geitz / heimlichen Neid / Haß / Mißgunst und andern Sünden:) Daß ich auf mancherley Weise mit Gedancken / Geberden / Worten und Wercken / die allerheiligste Gebote GOttes übertreten habe / wie das mein HErr und GOtt an mir erkennet / und ich (leyder) so vollenkömmlich nicht erkennen kan; Also gereuen sie mich / und sind mir leyd / und begehre von Hertzen Gnade von GOtt durch seinen lieben Sohn JEsum Christum / und bitte / daß er mir seinen Heil. Geist zur Besserung meines Lebens mittheilen wolle / Amen.

Hiebey lautet die Form der Absolution also:

DEr allmächtige GOtt hat sich eurer erbarmet / und durch das Verdienst des allerheiligsten Leydens / Sterbens und Auferstehens unsers HErrn JEsu Christi / seines geliebten Sohns / vergibt er euch alle eure Sünden / und ich / als ein verordneter Diener der Christlichen Kirchen / verkündige allen denen / so warhafftige Busse thun und durch den Glauben all ihr Vertrauen auf das einige Verdienst JEsu Christi setzen / und gedencken ihr Leben nach den Geboten und Willen GOttes anzustellen / solche Vergebung

Offene Beichte /
So im Fürstenthum Braunschweig alle Sonntage nach geendigter Vormittags-Predigt von allen Cantzeln verlesen wird.

ICh armer Sünder bekenne GOtt meinem himmlischen Vater / daß ich leyder schwerlich und mannigfaltig gesündiget habe / (nicht allein mit äusserlichen groben Sünden / sondern auch / und vielmehr mit innerlicher angebohrner Blindheit / Unglauben / Zweiffelung / Kleinmühtigkeit / Ungedult / Hoffahrt / bösen Lüsten / Geitz / heimlichen Neid / Haß / Mißgunst und andern Sünden:) Daß ich auf mancherley Weise mit Gedancken / Geberden / Worten und Wercken / die allerheiligste Gebote GOttes übertreten habe / wie das mein HErr und GOtt an mir erkennet / und ich (leyder) so vollenkömmlich nicht erkennen kan; Also gereuen sie mich / und sind mir leyd / und begehre von Hertzen Gnade von GOtt durch seinen lieben Sohn JEsum Christum / und bitte / daß er mir seinen Heil. Geist zur Besserung meines Lebens mittheilen wolle / Amen.

Hiebey lautet die Form der Absolution also:

DEr allmächtige GOtt hat sich eurer erbarmet / und durch das Verdienst des allerheiligsten Leydens / Sterbens und Auferstehens unsers HErrn JEsu Christi / seines geliebten Sohns / vergibt er euch alle eure Sünden / und ich / als ein verordneter Diener der Christlichen Kirchen / verkündige allen denen / so warhafftige Busse thun und durch den Glauben all ihr Vertrauen auf das einige Verdienst JEsu Christi setzen / und gedencken ihr Leben nach den Geboten und Willen GOttes anzustellen / solche Vergebung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0111" n="107"/>
      </div>
      <div>
        <head>Offene Beichte /<lb/></head>
      </div>
      <div>
        <head>So im Fürstenthum Braunschweig alle Sonntage nach geendigter Vormittags-Predigt von allen       Cantzeln verlesen wird.<lb/></head>
        <p>ICh armer Sünder bekenne GOtt meinem himmlischen Vater / daß ich leyder schwerlich und       mannigfaltig gesündiget habe / (nicht allein mit äusserlichen groben Sünden / sondern auch /       und vielmehr mit innerlicher angebohrner Blindheit / Unglauben / Zweiffelung / Kleinmühtigkeit       / Ungedult / Hoffahrt / bösen Lüsten / Geitz / heimlichen Neid / Haß / Mißgunst und andern       Sünden:) Daß ich auf mancherley Weise mit Gedancken / Geberden / Worten und Wercken / die       allerheiligste Gebote GOttes übertreten habe / wie das mein HErr und GOtt an mir erkennet / und       ich (leyder) so vollenkömmlich nicht erkennen kan; Also gereuen sie mich / und sind mir leyd /       und begehre von Hertzen Gnade von GOtt durch seinen lieben Sohn JEsum Christum / und bitte /       daß er mir seinen Heil. Geist zur Besserung meines Lebens mittheilen wolle / Amen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Hiebey lautet die Form der Absolution also:<lb/></head>
        <p>DEr allmächtige GOtt hat sich eurer erbarmet / und durch das Verdienst des allerheiligsten       Leydens / Sterbens und Auferstehens unsers HErrn JEsu Christi / seines geliebten Sohns /       vergibt er euch alle eure Sünden / und ich / als ein verordneter Diener der Christlichen       Kirchen / verkündige allen denen / so warhafftige Busse thun und durch den Glauben all ihr       Vertrauen auf das einige Verdienst JEsu Christi setzen / und gedencken ihr Leben nach den       Geboten und Willen GOttes anzustellen / solche Vergebung
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[107/0111] Offene Beichte / So im Fürstenthum Braunschweig alle Sonntage nach geendigter Vormittags-Predigt von allen Cantzeln verlesen wird. ICh armer Sünder bekenne GOtt meinem himmlischen Vater / daß ich leyder schwerlich und mannigfaltig gesündiget habe / (nicht allein mit äusserlichen groben Sünden / sondern auch / und vielmehr mit innerlicher angebohrner Blindheit / Unglauben / Zweiffelung / Kleinmühtigkeit / Ungedult / Hoffahrt / bösen Lüsten / Geitz / heimlichen Neid / Haß / Mißgunst und andern Sünden:) Daß ich auf mancherley Weise mit Gedancken / Geberden / Worten und Wercken / die allerheiligste Gebote GOttes übertreten habe / wie das mein HErr und GOtt an mir erkennet / und ich (leyder) so vollenkömmlich nicht erkennen kan; Also gereuen sie mich / und sind mir leyd / und begehre von Hertzen Gnade von GOtt durch seinen lieben Sohn JEsum Christum / und bitte / daß er mir seinen Heil. Geist zur Besserung meines Lebens mittheilen wolle / Amen. Hiebey lautet die Form der Absolution also: DEr allmächtige GOtt hat sich eurer erbarmet / und durch das Verdienst des allerheiligsten Leydens / Sterbens und Auferstehens unsers HErrn JEsu Christi / seines geliebten Sohns / vergibt er euch alle eure Sünden / und ich / als ein verordneter Diener der Christlichen Kirchen / verkündige allen denen / so warhafftige Busse thun und durch den Glauben all ihr Vertrauen auf das einige Verdienst JEsu Christi setzen / und gedencken ihr Leben nach den Geboten und Willen GOttes anzustellen / solche Vergebung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/111
Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung02_1709/111>, abgerufen am 23.11.2024.