Braunschweig-Wolfenbüttel, Anton Ulrich von: Erneuerte Kirchen-Ordnung Unser Von Gottes Gnaden Anthon Ulrichs Hertzogen zu Braunschweig und Lüneb. Ander Theil oder Agenda. Braunschweig, 1709.schnell dahin fahren / wie ein Strohm / nicht anders als flöhen sie davon / alle unsere Jahr seynd wie ein Rauch oder Schatten / der da plötzlich vergehet. Der Mensch ist doch wie Graß / welches bald verdorret / und wie eine Blume auf dem Felde verwelcket; So lehre mich nun erkennen und zu Gemüht führen / daß es ein Ende mit mir haben muß / und mein Leben ein Ziel hat / und ich davon muß / siehe meine Tage seynd einer Hand breit bey dir / und mein Leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher dahin leben. HERR / lehre mich bedencken / daß ich sterben muß / und allhie in dieser Pilgerschafft keine bleibende Statt habe. Thue mir kund mein kurtz und vergängliches Wesen / daß ich offt und viel gedencke an mein Ende / auf daß ich in dieser Welt nicht mir selbst / sondern dir lebe und sterbe / damit ich im Glauben wacker und frölich erwarte den Tag meiner Heimfahrt / und der Erscheinung deines Sohnes JEsu Christi / und geschickt zu derselbigen mit heiligem Wandel und gottseeligen Wesen eile. Begnade mich mit einem seeligen Abschied / wenn mein Stündlein herzu nahet / daß ich seelig sterbe / und ein vernünfftiges Ende nehme im wahren Bekäntniß; daß mein Verstand und Sinne nicht verrücket werden / und ich nicht aberwitzig rede / oder Läster-Wort / wider dich / meinen HErrn / und wider meine Seeligkeit führe. Behüte mich auch für einen schnellen bösen Todt / und für dem ewigen Verdammniß. Laß mich nicht plötzlich und unversehens mit meinem letzten Stündlein überfallen schnell dahin fahren / wie ein Strohm / nicht anders als flöhen sie davon / alle unsere Jahr seynd wie ein Rauch oder Schatten / der da plötzlich vergehet. Der Mensch ist doch wie Graß / welches bald verdorret / und wie eine Blume auf dem Felde verwelcket; So lehre mich nun erkennen und zu Gemüht führen / daß es ein Ende mit mir haben muß / und mein Leben ein Ziel hat / und ich davon muß / siehe meine Tage seynd einer Hand breit bey dir / und mein Leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher dahin leben. HERR / lehre mich bedencken / daß ich sterben muß / und allhie in dieser Pilgerschafft keine bleibende Statt habe. Thue mir kund mein kurtz und vergängliches Wesen / daß ich offt und viel gedencke an mein Ende / auf daß ich in dieser Welt nicht mir selbst / sondern dir lebe und sterbe / damit ich im Glauben wacker und frölich erwarte den Tag meiner Heimfahrt / und der Erscheinung deines Sohnes JEsu Christi / und geschickt zu derselbigen mit heiligem Wandel und gottseeligen Wesen eile. Begnade mich mit einem seeligen Abschied / wenn mein Stündlein herzu nahet / daß ich seelig sterbe / und ein vernünfftiges Ende nehme im wahren Bekäntniß; daß mein Verstand und Sinne nicht verrücket werden / und ich nicht aberwitzig rede / oder Läster-Wort / wider dich / meinen HErrn / und wider meine Seeligkeit führe. Behüte mich auch für einen schnellen bösen Todt / und für dem ewigen Verdammniß. Laß mich nicht plötzlich und unversehens mit meinem letzten Stündlein überfallen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0074" n="70"/> schnell dahin fahren / wie ein Strohm / nicht anders als flöhen sie davon / alle unsere Jahr seynd wie ein Rauch oder Schatten / der da plötzlich vergehet. Der Mensch ist doch wie Graß / welches bald verdorret / und wie eine Blume auf dem Felde verwelcket; So lehre mich nun erkennen und zu Gemüht führen / daß es ein Ende mit mir haben muß / und mein Leben ein Ziel hat / und ich davon muß / siehe meine Tage seynd einer Hand breit bey dir / und mein Leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher dahin leben. HERR / lehre mich bedencken / daß ich sterben muß / und allhie in dieser Pilgerschafft keine bleibende Statt habe. Thue mir kund mein kurtz und vergängliches Wesen / daß ich offt und viel gedencke an mein Ende / auf daß ich in dieser Welt nicht mir selbst / sondern dir lebe und sterbe / damit ich im Glauben wacker und frölich erwarte den Tag meiner Heimfahrt / und der Erscheinung deines Sohnes JEsu Christi / und geschickt zu derselbigen mit heiligem Wandel und gottseeligen Wesen eile. Begnade mich mit einem seeligen Abschied / wenn mein Stündlein herzu nahet / daß ich seelig sterbe / und ein vernünfftiges Ende nehme im wahren Bekäntniß; daß mein Verstand und Sinne nicht verrücket werden / und ich nicht aberwitzig rede / oder Läster-Wort / wider dich / meinen HErrn / und wider meine Seeligkeit führe.</p> <p>Behüte mich auch für einen schnellen bösen Todt / und für dem ewigen Verdammniß. Laß mich nicht plötzlich und unversehens mit meinem letzten Stündlein überfallen </p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0074]
schnell dahin fahren / wie ein Strohm / nicht anders als flöhen sie davon / alle unsere Jahr seynd wie ein Rauch oder Schatten / der da plötzlich vergehet. Der Mensch ist doch wie Graß / welches bald verdorret / und wie eine Blume auf dem Felde verwelcket; So lehre mich nun erkennen und zu Gemüht führen / daß es ein Ende mit mir haben muß / und mein Leben ein Ziel hat / und ich davon muß / siehe meine Tage seynd einer Hand breit bey dir / und mein Leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher dahin leben. HERR / lehre mich bedencken / daß ich sterben muß / und allhie in dieser Pilgerschafft keine bleibende Statt habe. Thue mir kund mein kurtz und vergängliches Wesen / daß ich offt und viel gedencke an mein Ende / auf daß ich in dieser Welt nicht mir selbst / sondern dir lebe und sterbe / damit ich im Glauben wacker und frölich erwarte den Tag meiner Heimfahrt / und der Erscheinung deines Sohnes JEsu Christi / und geschickt zu derselbigen mit heiligem Wandel und gottseeligen Wesen eile. Begnade mich mit einem seeligen Abschied / wenn mein Stündlein herzu nahet / daß ich seelig sterbe / und ein vernünfftiges Ende nehme im wahren Bekäntniß; daß mein Verstand und Sinne nicht verrücket werden / und ich nicht aberwitzig rede / oder Läster-Wort / wider dich / meinen HErrn / und wider meine Seeligkeit führe.
Behüte mich auch für einen schnellen bösen Todt / und für dem ewigen Verdammniß. Laß mich nicht plötzlich und unversehens mit meinem letzten Stündlein überfallen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |