Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Repetition und Erklerung welche gemeine öffentliche Schriffte und Confessiones, das rechte Corpus Doctrinae, das ist, summarischer Jnhalt, Fürbild, und Richtschnur der reinen Lehre sein ... Wolfenbüttel, 1574.Sünde wiederumb verliehren können. Iten das den gleubigen keinerley Sünde schaden können / wie Lutherus dieselbige Schwermerey gewaltig mit grossem eiffer wiederlegt in Articulis Schmalcaldicis. Nun ist die frage / wie vnd woher das komme / das in den Christen etliche Sünde nicht verdamlich / etliche aber tödtlich vnd verdamlich sey? Daher / wie vorgesagt vnd erweiset / kömpt es nicht / das einige Sünde an sich selbs für Gottes gericht so ein liederlich / schlecht gering ding sey / So kömpt es auch daher nicht / als ob etliche Sünde so gros vnd schwer weren / dafür Christus nicht gnug gethan hette / Oder / die durch den Glauben / vmb Christus willen / nicht köndten vergeben werden / Denn Ambrosius hat der Schrifft meinung in einen schönen kurtzen spruch gefasset / Omne peccatum per poenitentiam fit veniale, Sondern der grundt vnd die vrsach / wirdt in den vorgemelten Sprüchen der Schrifft klerlich geweiset / welches zum leichterem verstande / für die einfeltigen gefasset kan werden / in diese Sünde wiederumb verliehren können. Itẽ das den gleubigen keinerley Sünde schaden können / wie Lutherus dieselbige Schwermerey gewaltig mit grossem eiffer wiederlegt in Articulis Schmalcaldicis. Nun ist die frage / wie vnd woher das komme / das in den Christen etliche Sünde nicht verdamlich / etliche aber tödtlich vnd verdamlich sey? Daher / wie vorgesagt vnd erweiset / kömpt es nicht / das einige Sünde an sich selbs für Gottes gericht so ein liederlich / schlecht gering ding sey / So kömpt es auch daher nicht / als ob etliche Sünde so gros vnd schwer weren / dafür Christus nicht gnug gethan hette / Oder / die durch den Glauben / vmb Christus willen / nicht köndten vergeben werden / Denn Ambrosius hat der Schrifft meinung in einen schönen kurtzen spruch gefasset / Omne peccatum per poenitentiam fit veniale, Sondern der grundt vnd die vrsach / wirdt in den vorgemelten Sprüchen der Schrifft klerlich geweiset / welches zum leichterem verstande / für die einfeltigen gefasset kan werden / in diese <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0072"/> Sünde wiederumb verliehren können. Itẽ das den gleubigen keinerley Sünde schaden können / wie Lutherus dieselbige Schwermerey gewaltig mit grossem eiffer wiederlegt in Articulis Schmalcaldicis.</p> <p>Nun ist die frage / wie vnd woher das komme / das in den Christen etliche Sünde nicht verdamlich / etliche aber tödtlich vnd verdamlich sey? Daher / wie vorgesagt vnd erweiset / kömpt es nicht / das einige Sünde an sich selbs für Gottes gericht so ein liederlich / schlecht gering ding sey / So kömpt es auch daher nicht / als ob etliche Sünde so gros vnd schwer weren / dafür Christus nicht gnug gethan hette / Oder / die durch den Glauben / vmb Christus willen / nicht köndten vergeben werden / Denn Ambrosius hat der Schrifft meinung in einen schönen kurtzen spruch gefasset / Omne peccatum per poenitentiam fit veniale, Sondern der grundt vnd die vrsach / wirdt in den vorgemelten Sprüchen der Schrifft klerlich geweiset / welches zum leichterem verstande / für die einfeltigen gefasset kan werden / in diese </p> </div> </body> </text> </TEI> [0072]
Sünde wiederumb verliehren können. Itẽ das den gleubigen keinerley Sünde schaden können / wie Lutherus dieselbige Schwermerey gewaltig mit grossem eiffer wiederlegt in Articulis Schmalcaldicis.
Nun ist die frage / wie vnd woher das komme / das in den Christen etliche Sünde nicht verdamlich / etliche aber tödtlich vnd verdamlich sey? Daher / wie vorgesagt vnd erweiset / kömpt es nicht / das einige Sünde an sich selbs für Gottes gericht so ein liederlich / schlecht gering ding sey / So kömpt es auch daher nicht / als ob etliche Sünde so gros vnd schwer weren / dafür Christus nicht gnug gethan hette / Oder / die durch den Glauben / vmb Christus willen / nicht köndten vergeben werden / Denn Ambrosius hat der Schrifft meinung in einen schönen kurtzen spruch gefasset / Omne peccatum per poenitentiam fit veniale, Sondern der grundt vnd die vrsach / wirdt in den vorgemelten Sprüchen der Schrifft klerlich geweiset / welches zum leichterem verstande / für die einfeltigen gefasset kan werden / in diese
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Zitationshilfe: | Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Repetition und Erklerung welche gemeine öffentliche Schriffte und Confessiones, das rechte Corpus Doctrinae, das ist, summarischer Jnhalt, Fürbild, und Richtschnur der reinen Lehre sein ... Wolfenbüttel, 1574, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_repetition_1574/72>, abgerufen am 14.06.2024. |