Selbst wissenschaftlich gebildeten Männern kommt es schwer an, die Lehrbücher der Natur- beschreibung des Thierreichs aus der Hand zu legen, ohne eine Regung ihrer verletzten Eitelkeit zu ver- spüren. Der "nach dem Bilde Gottes" geschaffene Mensch, der "Herr alles Dessen, was da fleucht und kreucht", der "Gebieter der Erde," wird in diesen Lehrbüchern in seiner ganzen Blöße dargestellt: er eröffnet oder schließt die Reihe der belebten Wesen, welche wir "Thiere" nennen. Er, für den schon die uralte Sage einen besonderen Schöpfungstag ansetzt; er, welcher von den Wortgläubigen mit Dem begabt wird, was allen übrigen Geschöpfen mangeln soll; er, welcher allein einen aufrechten Gang er- hielt, "damit seine ausschließliche Befähigung zur Erkenntniß Gottes, sein Aufblick zum Himmel, deut- sam werde": erscheint hier nur als -- ein Säugethier! "Erste Ordnung, einzige Familie, einzige Sippe:Mensch!" -- so heißt es im Lehrbuche; und unmittelbar hinter dem Homo sapiens folgt -- der Gorilla oder der Orang-Utang.
Die Naturwissenschaft kennt keine Rücksichten, wenn es gilt, die Wahrheit, die thatsächliche Wirklichkeit zu verkünden: und sollte sie auch noch so theuren, weil Jahrtausende lang gehegten Wahn, noch so beglückende Gefühle der Eitelleit zerstören müssen. Der Mensch ist, leiblich betrachtet und von dem Naturforscher angesehen, wirklich Nichts mehr und Nichts minder, als ein Säugethier, oder ein lebendes, fühlendes Wesen mit rothem, warmen Blute, welches lebendige Junge gebiert und sie mit seinem, nur verwandelten Blute großsäugt: und jede Mutter, welche sich ohne zu grübeln und mit namenloser Wonne ihrem Kinde hingibt, welche das schönste Bild des Menschen darstellt, beweist, -- daß sie der ersten Klasse des Thierreichs angehört; und jeder, auch der unwissenschaftlichste und oberflächlichste Beobachter muß zugestehen, daß zwischen dem Menschen und dem Orang-Utang die Aehnlichkeit größer ist, als zwischen dem Affen und dem Pferd oder Rind. Wir Naturforscher können darin, daß wir den Menschen zu den Säugethieren zählen, nichts Verletzen- des für ihn finden.
Die große Menge stößt sich gewiß auch nicht an das Wort "säugen": es verletzt sie wohl blos der Begriff "Thier". Und sie hat Recht. Jeder wahre Mensch beweist auch, daß zwischen seinem Geschlechte und den höchststehenden Thieren in der gewöhnlichen Bedeutung eine weite Kluft besteht. Mag auch der Mensch in noch so traurigem, beklagenswerthen Zustande sich zeigen: er bleibt immer Mensch, er ist immer noch erhaben über dem höchsten Affen, leiblich, wie geistig. Selbst wenn wir ver- gleichend unseren Maßstab an den durchaus verthierten Menschen legen, finden wir noch immer genug Berechtigung für uns, auch ihm die unbestreitbar höchste Stellung unter allen Geschöpfen anzuweisen.
Gleichwohl darf man nicht glauben, daß man eine solche Berechtigung ganz ohne Weiteres voraussetzen könne. Der Kaukasier, der bildungsfähigste und gebildetste Mensch allein, reicht zur Vergleichung nicht aus. Es gibt Menschen auf unserem Erdball, welche scheinbar tief unter dem Thiere stehen. Baron von Hügel hat eine Menschenart gezeichnet, gegen welche uns der Pavian als ein glückseliges, beneidenswerthes Wesen erscheinen muß. Jch will seine Worte hier wiedergeben; sie werden wesentlich dazu dienen, uns Menschen den Menschen kennen zu lehren:
"Von den unglücklichen Bewohnern Neuhollands ein Bild zu entwerfen", sagt er, "ist für den Menschenfreund eine traurige Aufgabe. Von der Natur ist wohl kein Thier grausamer, als diese Men- schen behandelt worden. Jhr Körper ist häßlich und unförmlich, ihre Züge sind Abschen erregend. Der
Brehm, Thierleben. I
Ein Blick auf das Leben der Geſammtheit.
Selbſt wiſſenſchaftlich gebildeten Männern kommt es ſchwer an, die Lehrbücher der Natur- beſchreibung des Thierreichs aus der Hand zu legen, ohne eine Regung ihrer verletzten Eitelkeit zu ver- ſpüren. Der „nach dem Bilde Gottes‟ geſchaffene Menſch, der „Herr alles Deſſen, was da fleucht und kreucht‟, der „Gebieter der Erde,‟ wird in dieſen Lehrbüchern in ſeiner ganzen Blöße dargeſtellt: er eröffnet oder ſchließt die Reihe der belebten Weſen, welche wir „Thiere‟ nennen. Er, für den ſchon die uralte Sage einen beſonderen Schöpfungstag anſetzt; er, welcher von den Wortgläubigen mit Dem begabt wird, was allen übrigen Geſchöpfen mangeln ſoll; er, welcher allein einen aufrechten Gang er- hielt, „damit ſeine ausſchließliche Befähigung zur Erkenntniß Gottes, ſein Aufblick zum Himmel, deut- ſam werde‟: erſcheint hier nur als — ein Säugethier! „Erſte Ordnung, einzige Familie, einzige Sippe:Menſch!‟ — ſo heißt es im Lehrbuche; und unmittelbar hinter dem Homo sapiens folgt — der Gorilla oder der Orang-Utang.
Die Naturwiſſenſchaft kennt keine Rückſichten, wenn es gilt, die Wahrheit, die thatſächliche Wirklichkeit zu verkünden: und ſollte ſie auch noch ſo theuren, weil Jahrtauſende lang gehegten Wahn, noch ſo beglückende Gefühle der Eitelleit zerſtören müſſen. Der Menſch iſt, leiblich betrachtet und von dem Naturforſcher angeſehen, wirklich Nichts mehr und Nichts minder, als ein Säugethier, oder ein lebendes, fühlendes Weſen mit rothem, warmen Blute, welches lebendige Junge gebiert und ſie mit ſeinem, nur verwandelten Blute großſäugt: und jede Mutter, welche ſich ohne zu grübeln und mit namenloſer Wonne ihrem Kinde hingibt, welche das ſchönſte Bild des Menſchen darſtellt, beweiſt, — daß ſie der erſten Klaſſe des Thierreichs angehört; und jeder, auch der unwiſſenſchaftlichſte und oberflächlichſte Beobachter muß zugeſtehen, daß zwiſchen dem Menſchen und dem Orang-Utang die Aehnlichkeit größer iſt, als zwiſchen dem Affen und dem Pferd oder Rind. Wir Naturforſcher können darin, daß wir den Menſchen zu den Säugethieren zählen, nichts Verletzen- des für ihn finden.
Die große Menge ſtößt ſich gewiß auch nicht an das Wort „ſäugen‟: es verletzt ſie wohl blos der Begriff „Thier‟. Und ſie hat Recht. Jeder wahre Menſch beweiſt auch, daß zwiſchen ſeinem Geſchlechte und den höchſtſtehenden Thieren in der gewöhnlichen Bedeutung eine weite Kluft beſteht. Mag auch der Menſch in noch ſo traurigem, beklagenswerthen Zuſtande ſich zeigen: er bleibt immer Menſch, er iſt immer noch erhaben über dem höchſten Affen, leiblich, wie geiſtig. Selbſt wenn wir ver- gleichend unſeren Maßſtab an den durchaus verthierten Menſchen legen, finden wir noch immer genug Berechtigung für uns, auch ihm die unbeſtreitbar höchſte Stellung unter allen Geſchöpfen anzuweiſen.
Gleichwohl darf man nicht glauben, daß man eine ſolche Berechtigung ganz ohne Weiteres vorausſetzen könne. Der Kaukaſier, der bildungsfähigſte und gebildetſte Menſch allein, reicht zur Vergleichung nicht aus. Es gibt Menſchen auf unſerem Erdball, welche ſcheinbar tief unter dem Thiere ſtehen. Baron von Hügel hat eine Menſchenart gezeichnet, gegen welche uns der Pavian als ein glückſeliges, beneidenswerthes Weſen erſcheinen muß. Jch will ſeine Worte hier wiedergeben; ſie werden weſentlich dazu dienen, uns Menſchen den Menſchen kennen zu lehren:
„Von den unglücklichen Bewohnern Neuhollands ein Bild zu entwerfen‟, ſagt er, „iſt für den Menſchenfreund eine traurige Aufgabe. Von der Natur iſt wohl kein Thier grauſamer, als dieſe Men- ſchen behandelt worden. Jhr Körper iſt häßlich und unförmlich, ihre Züge ſind Abſchen erregend. Der
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ſpüren. Der „nach dem Bilde Gottes‟ geſchaffene Menſch, der „Herr alles Deſſen, was da fleucht
und kreucht‟, der „Gebieter der Erde,‟ wird in dieſen Lehrbüchern in ſeiner ganzen Blöße dargeſtellt:
er eröffnet oder ſchließt die Reihe der belebten Weſen, welche wir „Thiere‟ nennen. Er, für den ſchon
die uralte Sage einen beſonderen Schöpfungstag anſetzt; er, welcher von den Wortgläubigen mit Dem
begabt wird, was allen übrigen Geſchöpfen mangeln ſoll; er, welcher allein einen aufrechten Gang er-
hielt, „damit ſeine ausſchließliche Befähigung zur Erkenntniß Gottes, ſein Aufblick zum Himmel, deut-
ſam werde‟: erſcheint hier nur als — ein Säugethier! „Erſte Ordnung, einzige Familie,
einzige Sippe: Menſch!‟ — ſo heißt es im Lehrbuche; und unmittelbar hinter dem Homo sapiens
folgt — der Gorilla oder der Orang-Utang.
Die Naturwiſſenſchaft kennt keine Rückſichten, wenn es gilt, die Wahrheit, die thatſächliche
Wirklichkeit zu verkünden: und ſollte ſie auch noch ſo theuren, weil Jahrtauſende lang gehegten Wahn,
noch ſo beglückende Gefühle der Eitelleit zerſtören müſſen. Der Menſch iſt, leiblich betrachtet und
von dem Naturforſcher angeſehen, wirklich Nichts mehr und Nichts minder, als ein Säugethier, oder
ein lebendes, fühlendes Weſen mit rothem, warmen Blute, welches lebendige Junge
gebiert und ſie mit ſeinem, nur verwandelten Blute großſäugt: und jede Mutter, welche
ſich ohne zu grübeln und mit namenloſer Wonne ihrem Kinde hingibt, welche das ſchönſte Bild des
Menſchen darſtellt, beweiſt, — daß ſie der erſten Klaſſe des Thierreichs angehört; und jeder, auch der
unwiſſenſchaftlichſte und oberflächlichſte Beobachter muß zugeſtehen, daß zwiſchen dem Menſchen und
dem Orang-Utang die Aehnlichkeit größer iſt, als zwiſchen dem Affen und dem Pferd oder Rind.
Wir Naturforſcher können darin, daß wir den Menſchen zu den Säugethieren zählen, nichts Verletzen-
des für ihn finden.
Die große Menge ſtößt ſich gewiß auch nicht an das Wort „ſäugen‟: es verletzt ſie wohl blos
der Begriff „Thier‟. Und ſie hat Recht. Jeder wahre Menſch beweiſt auch, daß zwiſchen ſeinem
Geſchlechte und den höchſtſtehenden Thieren in der gewöhnlichen Bedeutung eine weite Kluft beſteht.
Mag auch der Menſch in noch ſo traurigem, beklagenswerthen Zuſtande ſich zeigen: er bleibt immer
Menſch, er iſt immer noch erhaben über dem höchſten Affen, leiblich, wie geiſtig. Selbſt wenn wir ver-
gleichend unſeren Maßſtab an den durchaus verthierten Menſchen legen, finden wir noch immer genug
Berechtigung für uns, auch ihm die unbeſtreitbar höchſte Stellung unter allen Geſchöpfen anzuweiſen.
Gleichwohl darf man nicht glauben, daß man eine ſolche Berechtigung ganz ohne Weiteres
vorausſetzen könne. Der Kaukaſier, der bildungsfähigſte und gebildetſte Menſch allein, reicht zur
Vergleichung nicht aus. Es gibt Menſchen auf unſerem Erdball, welche ſcheinbar tief unter dem Thiere
ſtehen. Baron von Hügel hat eine Menſchenart gezeichnet, gegen welche uns der Pavian als
ein glückſeliges, beneidenswerthes Weſen erſcheinen muß. Jch will ſeine Worte hier wiedergeben; ſie
werden weſentlich dazu dienen, uns Menſchen den Menſchen kennen zu lehren:
„Von den unglücklichen Bewohnern Neuhollands ein Bild zu entwerfen‟, ſagt er, „iſt für den
Menſchenfreund eine traurige Aufgabe. Von der Natur iſt wohl kein Thier grauſamer, als dieſe Men-
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Brehm, Thierleben. I
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 1. Hildburghausen, 1864, S. [IX]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben01_1864/19>, abgerufen am 21.11.2024.
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