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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865.

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Die Wüstenspringmäuse. -- Die egyptische Springmaus.
kurzbehaarte Theil ist auf der Oberseite blaßfahlgelb, auf der Unterseite weißlich, die Quaste ungefähr
einen Zoll lang, weiß, an ihrer weit größeren Hälfte aber schwarz und pfeilartig gezeichnet. Die
ganze Oberseite ist graulich sandfarben mit schwarzer Sprenkelung, die Unterseite und ein breiter
Streifen, der sich von rückwärts quer über die Schenkel zieht, sind weiß.

Die Springmäuse, und wahrscheinlich gerade die egyptischen, waren schon den Alten wohl be-
kannt. Wir finden sie häufig bei griechischen und römischen Schriftstellern erwähnt, immer unter
dem Namen der zweibeinigen Mäuse, welche Benennung deshalb auch jetzt noch zur Bezeichnung der
Sippe angewandt wird. Plinius sagt blos, daß es in Egypten Mäuse gäbe, welche auf zwei

[Abbildung] Die Springmaus (Haltomys acgyptiacus).
Beinen gingen. Theophrast und Aelian erwähnen, daß die großen zweibeinigen Mäuse die kürzeren
Vorderfüße wie Hände gebrauchen, auf den Hinterfüßen aber aufrecht gehen und hüpfen, wenn sie
verfolgt werden. Einen noch höheren Werth als diese Angaben haben die bildlichen Darstellungen
auf Münzen und Tempelverzierungen, obwohl sie nicht treu genug sind. Auch in der Bibel sind sie
erwähnt, und Jesaias droht Denjenigen, welche sie genießen, Strafe an. Die Araber sind natür-
lich vernünftiger, als die Hebräer und betrachten sie nicht nur als reine Thiere, sondern beschreiben
sie ihrem Werthe nach und erzählen viele hübsche Dinge von ihrer Lebensweise. Diese ist aber doch
erst in der Neuzeit bekannt geworden.

Die egyptische Wüstenmaus ist ein sehr verbreitetes Thier. Man findet sie in dem größten
Theile Nordostafrikas, und auch hier und da in dem angrenzenden westlichen Asien. Nach Süden hin

Die Wüſtenſpringmäuſe. — Die egyptiſche Springmaus.
kurzbehaarte Theil iſt auf der Oberſeite blaßfahlgelb, auf der Unterſeite weißlich, die Quaſte ungefähr
einen Zoll lang, weiß, an ihrer weit größeren Hälfte aber ſchwarz und pfeilartig gezeichnet. Die
ganze Oberſeite iſt graulich ſandfarben mit ſchwarzer Sprenkelung, die Unterſeite und ein breiter
Streifen, der ſich von rückwärts quer über die Schenkel zieht, ſind weiß.

Die Springmäuſe, und wahrſcheinlich gerade die egyptiſchen, waren ſchon den Alten wohl be-
kannt. Wir finden ſie häufig bei griechiſchen und römiſchen Schriftſtellern erwähnt, immer unter
dem Namen der zweibeinigen Mäuſe, welche Benennung deshalb auch jetzt noch zur Bezeichnung der
Sippe angewandt wird. Plinius ſagt blos, daß es in Egypten Mäuſe gäbe, welche auf zwei

[Abbildung] Die Springmaus (Haltomys acgyptiacus).
Beinen gingen. Theophraſt und Aelian erwähnen, daß die großen zweibeinigen Mäuſe die kürzeren
Vorderfüße wie Hände gebrauchen, auf den Hinterfüßen aber aufrecht gehen und hüpfen, wenn ſie
verfolgt werden. Einen noch höheren Werth als dieſe Angaben haben die bildlichen Darſtellungen
auf Münzen und Tempelverzierungen, obwohl ſie nicht treu genug ſind. Auch in der Bibel ſind ſie
erwähnt, und Jeſaias droht Denjenigen, welche ſie genießen, Strafe an. Die Araber ſind natür-
lich vernünftiger, als die Hebräer und betrachten ſie nicht nur als reine Thiere, ſondern beſchreiben
ſie ihrem Werthe nach und erzählen viele hübſche Dinge von ihrer Lebensweiſe. Dieſe iſt aber doch
erſt in der Neuzeit bekannt geworden.

Die egyptiſche Wüſtenmaus iſt ein ſehr verbreitetes Thier. Man findet ſie in dem größten
Theile Nordoſtafrikas, und auch hier und da in dem angrenzenden weſtlichen Aſien. Nach Süden hin

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[182/0198] Die Wüſtenſpringmäuſe. — Die egyptiſche Springmaus. kurzbehaarte Theil iſt auf der Oberſeite blaßfahlgelb, auf der Unterſeite weißlich, die Quaſte ungefähr einen Zoll lang, weiß, an ihrer weit größeren Hälfte aber ſchwarz und pfeilartig gezeichnet. Die ganze Oberſeite iſt graulich ſandfarben mit ſchwarzer Sprenkelung, die Unterſeite und ein breiter Streifen, der ſich von rückwärts quer über die Schenkel zieht, ſind weiß. Die Springmäuſe, und wahrſcheinlich gerade die egyptiſchen, waren ſchon den Alten wohl be- kannt. Wir finden ſie häufig bei griechiſchen und römiſchen Schriftſtellern erwähnt, immer unter dem Namen der zweibeinigen Mäuſe, welche Benennung deshalb auch jetzt noch zur Bezeichnung der Sippe angewandt wird. Plinius ſagt blos, daß es in Egypten Mäuſe gäbe, welche auf zwei [Abbildung Die Springmaus (Haltomys acgyptiacus).] Beinen gingen. Theophraſt und Aelian erwähnen, daß die großen zweibeinigen Mäuſe die kürzeren Vorderfüße wie Hände gebrauchen, auf den Hinterfüßen aber aufrecht gehen und hüpfen, wenn ſie verfolgt werden. Einen noch höheren Werth als dieſe Angaben haben die bildlichen Darſtellungen auf Münzen und Tempelverzierungen, obwohl ſie nicht treu genug ſind. Auch in der Bibel ſind ſie erwähnt, und Jeſaias droht Denjenigen, welche ſie genießen, Strafe an. Die Araber ſind natür- lich vernünftiger, als die Hebräer und betrachten ſie nicht nur als reine Thiere, ſondern beſchreiben ſie ihrem Werthe nach und erzählen viele hübſche Dinge von ihrer Lebensweiſe. Dieſe iſt aber doch erſt in der Neuzeit bekannt geworden. Die egyptiſche Wüſtenmaus iſt ein ſehr verbreitetes Thier. Man findet ſie in dem größten Theile Nordoſtafrikas, und auch hier und da in dem angrenzenden weſtlichen Aſien. Nach Süden hin

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/198>, abgerufen am 27.11.2024.