Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite
Adlerschnabel. Einsiedler. Chimborazovogel.

Die Bergnymphen (Oreotrochili) zeichnen sich vor allem durch die eigenthümliche Bildung
der Flügel aus, da die Schäfte der vorderen Schwingen auffallend verbreitert sind. Der Schnabel ist
höchstens mittellang, stark und hoch, ohne feine Randkerben neben der Spitze; der Schwanz ist kurz
und fast gerade abgeschnitten, nur die seitlichen Steuerfedern sind abgerundet. Das Gefieder ist
prachtvoll glänzend und schimmernd, auf der Oberseite meist blau oder grün, auf der Unterseite lichter;
das Kehlfeld prangt gewöhnlich ebenfalls in den lebhaftesten Metallfarben; die seitlichen Schwanz-
federn sind oft weiß. Beide Geschlechter unterscheiden sich in der Regel merklich durch ihre Färbung.

[Abbildung] Der Chimborazovogel (Oreotrochilus Chimbora[zo]). 2/3 der nat. Größe.

Eine der prachtvollsten Arten dieser Gruppe ist der Chimborazovogel (Oreotrochilus Chim-
borazo).
Die Sippe kennzeichnet sich durch kräftigen Leibesbau, langen, dünnen, leicht gebogenen
Schnabel, mittellange, aber kräftige Flügel, einen mittellangen, breiten, seitlich abgerundeten
Schwanz, dessen Federn zugespitzt sind, und kräftige, oben beflaumte Füße. Die Geschlechter sind
sehr verschieden. Das Männchen ist auf dem Kopfe und in der Kehlgegend glänzend veilchenblau, auf
der Oberseite graulich olivenbraun, auf der Unterseite weiß, seitlich ölbraun. Jn der Mitte des
Kehlfeldes steht ein länglich dreiseitiger Flecken von schimmernd grüner Farbe, welcher von der lichten
Unterseite durch ein tief sammtschwarzes Band getrennt ist. Die Schwingen sind purpurbraun, die

Adlerſchnabel. Einſiedler. Chimborazovogel.

Die Bergnymphen (Oreotrochili) zeichnen ſich vor allem durch die eigenthümliche Bildung
der Flügel aus, da die Schäfte der vorderen Schwingen auffallend verbreitert ſind. Der Schnabel iſt
höchſtens mittellang, ſtark und hoch, ohne feine Randkerben neben der Spitze; der Schwanz iſt kurz
und faſt gerade abgeſchnitten, nur die ſeitlichen Steuerfedern ſind abgerundet. Das Gefieder iſt
prachtvoll glänzend und ſchimmernd, auf der Oberſeite meiſt blau oder grün, auf der Unterſeite lichter;
das Kehlfeld prangt gewöhnlich ebenfalls in den lebhafteſten Metallfarben; die ſeitlichen Schwanz-
federn ſind oft weiß. Beide Geſchlechter unterſcheiden ſich in der Regel merklich durch ihre Färbung.

[Abbildung] Der Chimborazovogel (Oreotrochilus Chimbora[zo]). ⅔ der nat. Größe.

Eine der prachtvollſten Arten dieſer Gruppe iſt der Chimborazovogel (Oreotrochilus Chim-
borazo).
Die Sippe kennzeichnet ſich durch kräftigen Leibesbau, langen, dünnen, leicht gebogenen
Schnabel, mittellange, aber kräftige Flügel, einen mittellangen, breiten, ſeitlich abgerundeten
Schwanz, deſſen Federn zugeſpitzt ſind, und kräftige, oben beflaumte Füße. Die Geſchlechter ſind
ſehr verſchieden. Das Männchen iſt auf dem Kopfe und in der Kehlgegend glänzend veilchenblau, auf
der Oberſeite graulich olivenbraun, auf der Unterſeite weiß, ſeitlich ölbraun. Jn der Mitte des
Kehlfeldes ſteht ein länglich dreiſeitiger Flecken von ſchimmernd grüner Farbe, welcher von der lichten
Unterſeite durch ein tief ſammtſchwarzes Band getrennt iſt. Die Schwingen ſind purpurbraun, die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0115" n="101"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Adler&#x017F;chnabel. Ein&#x017F;iedler. Chimborazovogel.</hi> </fw><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#g">Bergnymphen</hi> <hi rendition="#aq">(Oreotrochili)</hi> zeichnen &#x017F;ich vor allem durch die eigenthümliche Bildung<lb/>
der Flügel aus, da die Schäfte der vorderen Schwingen auffallend verbreitert &#x017F;ind. Der Schnabel i&#x017F;t<lb/>
höch&#x017F;tens mittellang, &#x017F;tark und hoch, ohne feine Randkerben neben der Spitze; der Schwanz i&#x017F;t kurz<lb/>
und fa&#x017F;t gerade abge&#x017F;chnitten, nur die &#x017F;eitlichen Steuerfedern &#x017F;ind abgerundet. Das Gefieder i&#x017F;t<lb/>
prachtvoll glänzend und &#x017F;chimmernd, auf der Ober&#x017F;eite mei&#x017F;t blau oder grün, auf der Unter&#x017F;eite lichter;<lb/>
das Kehlfeld prangt gewöhnlich ebenfalls in den lebhafte&#x017F;ten Metallfarben; die &#x017F;eitlichen Schwanz-<lb/>
federn &#x017F;ind oft weiß. Beide Ge&#x017F;chlechter unter&#x017F;cheiden &#x017F;ich in der Regel merklich durch ihre Färbung.</p><lb/>
          <figure>
            <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Chimborazovogel</hi><hi rendition="#aq">(Oreotrochilus Chimbora<supplied>zo</supplied>).</hi> &#x2154; der nat. Größe.</hi> </head>
          </figure><lb/>
          <p>Eine der prachtvoll&#x017F;ten Arten die&#x017F;er Gruppe i&#x017F;t der <hi rendition="#g">Chimborazovogel</hi> <hi rendition="#aq">(Oreotrochilus Chim-<lb/>
borazo).</hi> Die Sippe kennzeichnet &#x017F;ich durch kräftigen Leibesbau, langen, dünnen, leicht gebogenen<lb/>
Schnabel, mittellange, aber kräftige Flügel, einen mittellangen, breiten, &#x017F;eitlich abgerundeten<lb/>
Schwanz, de&#x017F;&#x017F;en Federn zuge&#x017F;pitzt &#x017F;ind, und kräftige, oben beflaumte Füße. Die Ge&#x017F;chlechter &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;ehr ver&#x017F;chieden. Das Männchen i&#x017F;t auf dem Kopfe und in der Kehlgegend glänzend veilchenblau, auf<lb/>
der Ober&#x017F;eite graulich olivenbraun, auf der Unter&#x017F;eite weiß, &#x017F;eitlich ölbraun. Jn der Mitte des<lb/>
Kehlfeldes &#x017F;teht ein länglich drei&#x017F;eitiger Flecken von &#x017F;chimmernd grüner Farbe, welcher von der lichten<lb/>
Unter&#x017F;eite durch ein tief &#x017F;ammt&#x017F;chwarzes Band getrennt i&#x017F;t. Die Schwingen &#x017F;ind purpurbraun, die<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0115] Adlerſchnabel. Einſiedler. Chimborazovogel. Die Bergnymphen (Oreotrochili) zeichnen ſich vor allem durch die eigenthümliche Bildung der Flügel aus, da die Schäfte der vorderen Schwingen auffallend verbreitert ſind. Der Schnabel iſt höchſtens mittellang, ſtark und hoch, ohne feine Randkerben neben der Spitze; der Schwanz iſt kurz und faſt gerade abgeſchnitten, nur die ſeitlichen Steuerfedern ſind abgerundet. Das Gefieder iſt prachtvoll glänzend und ſchimmernd, auf der Oberſeite meiſt blau oder grün, auf der Unterſeite lichter; das Kehlfeld prangt gewöhnlich ebenfalls in den lebhafteſten Metallfarben; die ſeitlichen Schwanz- federn ſind oft weiß. Beide Geſchlechter unterſcheiden ſich in der Regel merklich durch ihre Färbung. [Abbildung Der Chimborazovogel (Oreotrochilus Chimborazo). ⅔ der nat. Größe.] Eine der prachtvollſten Arten dieſer Gruppe iſt der Chimborazovogel (Oreotrochilus Chim- borazo). Die Sippe kennzeichnet ſich durch kräftigen Leibesbau, langen, dünnen, leicht gebogenen Schnabel, mittellange, aber kräftige Flügel, einen mittellangen, breiten, ſeitlich abgerundeten Schwanz, deſſen Federn zugeſpitzt ſind, und kräftige, oben beflaumte Füße. Die Geſchlechter ſind ſehr verſchieden. Das Männchen iſt auf dem Kopfe und in der Kehlgegend glänzend veilchenblau, auf der Oberſeite graulich olivenbraun, auf der Unterſeite weiß, ſeitlich ölbraun. Jn der Mitte des Kehlfeldes ſteht ein länglich dreiſeitiger Flecken von ſchimmernd grüner Farbe, welcher von der lichten Unterſeite durch ein tief ſammtſchwarzes Band getrennt iſt. Die Schwingen ſind purpurbraun, die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/115
Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/115>, abgerufen am 10.05.2024.