blauen Schaftstreifen, die übrige Unterseite hellgrün; die Armschwingen, die Wurzelhälfte der Außenfahne der Hand- und die ganze Außenfahne der Armschwingen, sowie die Außen- fahne der Wurzelhälfte der Schwanzfedern sind lebhaft blau; ein Flecken auf der Mitte der Schwinge ist bläulichweiß. Das Auge ist dunkelbraun, die Augenlider, der Schnabel und die Beine sind roth. Die Länge beträgt ungefähr 10, die Fittiglänge 6 2/3 , die Schwanzlänge 31/2 Zoll.
Gould sagt, daß er den Dollarvogel nur in Neusüdwales gefunden habe, aber von Elsey berichtet worden sei, daß derselbe Vogel im Viktoriabecken sehr häufig wäre. Er erscheint in Neu- südwales im Frühlinge und zieht, sobald er seine Jungen groß gezogen hat, wieder nach Norden. Am thätigsten ist er um Sonnenauf- und Sonnenuntergang oder an düsteren Tagen, während er bei schwülem Wetter ruhig auf abgestorbenen Zweigen sitzt. Er ist immer ein kühner Vogel; aber während der Brutzeit greift er mit wahrer Wuth jeden Ruhestörer an, welcher sich seiner Nist- höhle nähert.
Wenn er Kerbthiere fangen will, sitzt er gewöhnlich auf einem abgestorbenen Zweige eines Baumes in sehr aufrechter Stellung, am liebsten in der Nähe von einem Wasser, und schaut in die Runde, bis ein Kerbthier seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Auf dieses stürzt er los, ver- sichert sich seines Opfers und kehrt zu demselben Zweige zurück. Zu andern Zeiten sieht man ihn fast nur im Fluge, gewöhnlich paarweise. Dann umschwebt er die Wipfel der Bäume und ergötzt durch die Schnelligkeit seiner Wendungen. Während des Fluges sieht man den silberweißen Flecken in der Mitte des Flügels sehr deutlich, und daher eben rührt der Name Dollarvogel. Bei düsterem Wetter macht er viel Lärm, und namentlich im Fluge läßt er dann ein eigenthümlich zitterndes Geschrei vernehmen. Es wird gesagt, daß er junge Papageien aus ihren Nisthöhlen hervorziehe und tödte; Gould kann Dies aber nicht bestätigen, sondern hat immer nur die Ueberreste von Käfern in seinem Magen gefunden.
Die Brutzeit währt vom September bis zum Dezember. Die drei oder vier perlweißen Eier werden in Baumhöhlen ohne alles Rest abgelegt.
Von einer verwandten Art, welche Jndien bewohnt (Eurystomus orientalis), erwähnt Jerdon, daß sie viel mehr umherfliege, als die Raken, aber auch nach Spechtart sich an die Bäume hänge und in dem morschen Holze nach Käfern suche. Bei einer, welche Layard öffnete, war der ganze Magen mit holzbohrenden Käfern gefüllt.
Jn Südamerika werden die Raken durch einige Vögel vertreten, welche man Sägeraken (Prionites) genannt hat. Sie haben Aehnlichkeit mit unserer Blaurake, unterscheiden sich aber durch längeren Schwanz und höheren Lauf und noch mehr durch den am Rande gezahnten Schnabel. Dieser ist leicht gebogen, ziemlich spitz, ohne Endhaken, seitlich zusammengedrückt und an beiden Kieferrändern mehr oder minder regelmäßig gekerbt. Steife, aber nicht sehr lange Vorstenfedern umgeben den Mundrand. Die Flügel sind ziemlich kurz und etwas abgerundet; die vierte oder fünfte Schwinge sind die längsten. Der Schwanz ist stark und keilförmig; er besteht bei einigen Arten aus zehn, bei andern aus zwölf Federn, welche paarig gleiche Länge haben. Die Mittelfedern ragen über die übrigen hervor, sind aber gewöhnlich theils an der Spitze, theils eine Strecke vor der- selben abgenutzt. Das Gesieder ist weich, voll, großfedrig und in der Tiefe stark dunig. Der innere Leibesbau hat manches Eigenthümliche. Das Geripp ähnelt dem der Blauraken, aber auch dem der Kukuke. Die Wirbelsäule besteht aus dreizehn Hals-, acht Rücken- und acht Schwanzwirbeln; das Brustbein ist kurz und breit; das Gabelbein verbindet sich nicht mit dem Kamme des Brust- beins; Schlüsselbeine und Schulterblatt sind lang, aber dünn und schmal. Unter den inneren Organen zeichnet sich die Zunge durch eine gewisse Aehnlichkeit mit der Pfefferfresserzunge aus. Sie
Blaurake. Dollarvogel.
blauen Schaftſtreifen, die übrige Unterſeite hellgrün; die Armſchwingen, die Wurzelhälfte der Außenfahne der Hand- und die ganze Außenfahne der Armſchwingen, ſowie die Außen- fahne der Wurzelhälfte der Schwanzfedern ſind lebhaft blau; ein Flecken auf der Mitte der Schwinge iſt bläulichweiß. Das Auge iſt dunkelbraun, die Augenlider, der Schnabel und die Beine ſind roth. Die Länge beträgt ungefähr 10, die Fittiglänge 6⅔, die Schwanzlänge 3½ Zoll.
Gould ſagt, daß er den Dollarvogel nur in Neuſüdwales gefunden habe, aber von Elſey berichtet worden ſei, daß derſelbe Vogel im Viktoriabecken ſehr häufig wäre. Er erſcheint in Neu- ſüdwales im Frühlinge und zieht, ſobald er ſeine Jungen groß gezogen hat, wieder nach Norden. Am thätigſten iſt er um Sonnenauf- und Sonnenuntergang oder an düſteren Tagen, während er bei ſchwülem Wetter ruhig auf abgeſtorbenen Zweigen ſitzt. Er iſt immer ein kühner Vogel; aber während der Brutzeit greift er mit wahrer Wuth jeden Ruheſtörer an, welcher ſich ſeiner Niſt- höhle nähert.
Wenn er Kerbthiere fangen will, ſitzt er gewöhnlich auf einem abgeſtorbenen Zweige eines Baumes in ſehr aufrechter Stellung, am liebſten in der Nähe von einem Waſſer, und ſchaut in die Runde, bis ein Kerbthier ſeine Aufmerkſamkeit auf ſich zieht. Auf dieſes ſtürzt er los, ver- ſichert ſich ſeines Opfers und kehrt zu demſelben Zweige zurück. Zu andern Zeiten ſieht man ihn faſt nur im Fluge, gewöhnlich paarweiſe. Dann umſchwebt er die Wipfel der Bäume und ergötzt durch die Schnelligkeit ſeiner Wendungen. Während des Fluges ſieht man den ſilberweißen Flecken in der Mitte des Flügels ſehr deutlich, und daher eben rührt der Name Dollarvogel. Bei düſterem Wetter macht er viel Lärm, und namentlich im Fluge läßt er dann ein eigenthümlich zitterndes Geſchrei vernehmen. Es wird geſagt, daß er junge Papageien aus ihren Niſthöhlen hervorziehe und tödte; Gould kann Dies aber nicht beſtätigen, ſondern hat immer nur die Ueberreſte von Käfern in ſeinem Magen gefunden.
Die Brutzeit währt vom September bis zum Dezember. Die drei oder vier perlweißen Eier werden in Baumhöhlen ohne alles Reſt abgelegt.
Von einer verwandten Art, welche Jndien bewohnt (Eurystomus orientalis), erwähnt Jerdon, daß ſie viel mehr umherfliege, als die Raken, aber auch nach Spechtart ſich an die Bäume hänge und in dem morſchen Holze nach Käfern ſuche. Bei einer, welche Layard öffnete, war der ganze Magen mit holzbohrenden Käfern gefüllt.
Jn Südamerika werden die Raken durch einige Vögel vertreten, welche man Sägeraken (Prionites) genannt hat. Sie haben Aehnlichkeit mit unſerer Blaurake, unterſcheiden ſich aber durch längeren Schwanz und höheren Lauf und noch mehr durch den am Rande gezahnten Schnabel. Dieſer iſt leicht gebogen, ziemlich ſpitz, ohne Endhaken, ſeitlich zuſammengedrückt und an beiden Kieferrändern mehr oder minder regelmäßig gekerbt. Steife, aber nicht ſehr lange Vorſtenfedern umgeben den Mundrand. Die Flügel ſind ziemlich kurz und etwas abgerundet; die vierte oder fünfte Schwinge ſind die längſten. Der Schwanz iſt ſtark und keilförmig; er beſteht bei einigen Arten aus zehn, bei andern aus zwölf Federn, welche paarig gleiche Länge haben. Die Mittelfedern ragen über die übrigen hervor, ſind aber gewöhnlich theils an der Spitze, theils eine Strecke vor der- ſelben abgenutzt. Das Geſieder iſt weich, voll, großfedrig und in der Tiefe ſtark dunig. Der innere Leibesbau hat manches Eigenthümliche. Das Geripp ähnelt dem der Blauraken, aber auch dem der Kukuke. Die Wirbelſäule beſteht aus dreizehn Hals-, acht Rücken- und acht Schwanzwirbeln; das Bruſtbein iſt kurz und breit; das Gabelbein verbindet ſich nicht mit dem Kamme des Bruſt- beins; Schlüſſelbeine und Schulterblatt ſind lang, aber dünn und ſchmal. Unter den inneren Organen zeichnet ſich die Zunge durch eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der Pfefferfreſſerzunge aus. Sie
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[151/0167]
Blaurake. Dollarvogel.
blauen Schaftſtreifen, die übrige Unterſeite hellgrün; die Armſchwingen, die Wurzelhälfte der
Außenfahne der Hand- und die ganze Außenfahne der Armſchwingen, ſowie die Außen-
fahne der Wurzelhälfte der Schwanzfedern ſind lebhaft blau; ein Flecken auf der Mitte der
Schwinge iſt bläulichweiß. Das Auge iſt dunkelbraun, die Augenlider, der Schnabel und die
Beine ſind roth. Die Länge beträgt ungefähr 10, die Fittiglänge 6⅔, die Schwanzlänge 3½ Zoll.
Gould ſagt, daß er den Dollarvogel nur in Neuſüdwales gefunden habe, aber von Elſey
berichtet worden ſei, daß derſelbe Vogel im Viktoriabecken ſehr häufig wäre. Er erſcheint in Neu-
ſüdwales im Frühlinge und zieht, ſobald er ſeine Jungen groß gezogen hat, wieder nach Norden.
Am thätigſten iſt er um Sonnenauf- und Sonnenuntergang oder an düſteren Tagen, während er bei
ſchwülem Wetter ruhig auf abgeſtorbenen Zweigen ſitzt. Er iſt immer ein kühner Vogel; aber
während der Brutzeit greift er mit wahrer Wuth jeden Ruheſtörer an, welcher ſich ſeiner Niſt-
höhle nähert.
Wenn er Kerbthiere fangen will, ſitzt er gewöhnlich auf einem abgeſtorbenen Zweige eines
Baumes in ſehr aufrechter Stellung, am liebſten in der Nähe von einem Waſſer, und ſchaut in die
Runde, bis ein Kerbthier ſeine Aufmerkſamkeit auf ſich zieht. Auf dieſes ſtürzt er los, ver-
ſichert ſich ſeines Opfers und kehrt zu demſelben Zweige zurück. Zu andern Zeiten ſieht man ihn
faſt nur im Fluge, gewöhnlich paarweiſe. Dann umſchwebt er die Wipfel der Bäume und ergötzt
durch die Schnelligkeit ſeiner Wendungen. Während des Fluges ſieht man den ſilberweißen Flecken
in der Mitte des Flügels ſehr deutlich, und daher eben rührt der Name Dollarvogel. Bei düſterem
Wetter macht er viel Lärm, und namentlich im Fluge läßt er dann ein eigenthümlich zitterndes
Geſchrei vernehmen. Es wird geſagt, daß er junge Papageien aus ihren Niſthöhlen hervorziehe
und tödte; Gould kann Dies aber nicht beſtätigen, ſondern hat immer nur die Ueberreſte von
Käfern in ſeinem Magen gefunden.
Die Brutzeit währt vom September bis zum Dezember. Die drei oder vier perlweißen Eier
werden in Baumhöhlen ohne alles Reſt abgelegt.
Von einer verwandten Art, welche Jndien bewohnt (Eurystomus orientalis), erwähnt Jerdon,
daß ſie viel mehr umherfliege, als die Raken, aber auch nach Spechtart ſich an die Bäume hänge und
in dem morſchen Holze nach Käfern ſuche. Bei einer, welche Layard öffnete, war der ganze Magen
mit holzbohrenden Käfern gefüllt.
Jn Südamerika werden die Raken durch einige Vögel vertreten, welche man Sägeraken
(Prionites) genannt hat. Sie haben Aehnlichkeit mit unſerer Blaurake, unterſcheiden ſich aber
durch längeren Schwanz und höheren Lauf und noch mehr durch den am Rande gezahnten Schnabel.
Dieſer iſt leicht gebogen, ziemlich ſpitz, ohne Endhaken, ſeitlich zuſammengedrückt und an beiden
Kieferrändern mehr oder minder regelmäßig gekerbt. Steife, aber nicht ſehr lange Vorſtenfedern
umgeben den Mundrand. Die Flügel ſind ziemlich kurz und etwas abgerundet; die vierte oder
fünfte Schwinge ſind die längſten. Der Schwanz iſt ſtark und keilförmig; er beſteht bei einigen
Arten aus zehn, bei andern aus zwölf Federn, welche paarig gleiche Länge haben. Die Mittelfedern
ragen über die übrigen hervor, ſind aber gewöhnlich theils an der Spitze, theils eine Strecke vor der-
ſelben abgenutzt. Das Geſieder iſt weich, voll, großfedrig und in der Tiefe ſtark dunig. Der
innere Leibesbau hat manches Eigenthümliche. Das Geripp ähnelt dem der Blauraken, aber auch
dem der Kukuke. Die Wirbelſäule beſteht aus dreizehn Hals-, acht Rücken- und acht Schwanzwirbeln;
das Bruſtbein iſt kurz und breit; das Gabelbein verbindet ſich nicht mit dem Kamme des Bruſt-
beins; Schlüſſelbeine und Schulterblatt ſind lang, aber dünn und ſchmal. Unter den inneren
Organen zeichnet ſich die Zunge durch eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der Pfefferfreſſerzunge aus. Sie
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/167>, abgerufen am 21.11.2024.
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