lang, mindestens zum Gehen auf dem Boden geeignet. Das Gefieder hat im allgemeinen eine röthliche Färbung; ein Nackenband, welches bei den meisten Arten vorkommt und ihnen zur großen Zierde gereicht, ist entweder schwarz oder perlfleckig schwarz und weiß.
Alle Erdtheile beherbergen Mitglieder dieser Familie; die Hauptmenge derselben findet sich aber doch in der alten Welt, und namentlich Asien und Afrika sind sehr reich an Turteltauben. Sie bewohnen am liebsten Buschwaldungen, selbst solche der dürrsten Ebene; doch finden sich mehrere Arten auch im feuchten Urwalde und dann hauptsächlich in der Nähe vom Wasser. Jn ihrem Wesen ähneln sie andern Tauben, erscheinen uns jedoch anmuthiger und liebenswürdiger, wozu die Gewandtheit ihrer Bewegungen, vor allem der ausgezeichnete, rasche Flug und die bei den meisten Arten sehr ansprechende Stimme das Jhrige beitragen. Sämmtliche Arten ohne Ausnahme sind gesellig, wenn auch nicht immer während der Brutzeit, so doch im übrigen Jahre, und einzelne bilden zuweilen äußerst zahlreiche Schwärme, welche große Strecken in ähnlicher Weise erfüllen, wie Wander- tauben die nordamerikanischen Wälder. Das Brutgeschäft bietet nichts Absonderliches. Das Nest wird gewöhnlich im niedern Buschwerk, oft nur wenige Fuß oder selbst unmittelbar über dem Boden angelegt; es ist ein ebenso mangelhafter Bau, wie der anderr Wildtauben.
Jn der Gefangenschaft lassen sich alle Arten dieser Gruppe mit Leichtigkeit halten, da ihre Nahrung aus reinem Körnerfutter besteht; sie schreiten hier auch bei der einfachsten Pflege zur Fort- pflanzung. Mit verwandten Arten paaren sie sich leicht, und die Blendlinge, welche sie erzeugen, sind wiederum fruchtbar. Jn ganz Nordafrika und in Jndien gelten die Turteltauben für heilige Vögel, welche von Niemand behelligt werden und deshalb in unmittelbaren Verkehr mit den Menschen treten. Sie leben in allen Ortschaften und in allen Gärten, selbst in den kleinsten, unmittelbar an den Häusern, und zeigen ein so großes Vertrauen in die Gastfreundschaft ihrer Wirthe, daß sie selbst die genaueste Beobachtung ihres Brutgeschäfts gestatten.
Unsere Turteltaube oder Turtel (Turtur auritus), das Urbild einer Sippe der Familie, kennzeichnet sich durch schlanke Gestalt, geraden, vor der Spitze der beiden Kinnladen eingezogenen und etwas erhöhten Schnabel, lange und schwachzehige Füße, lange Flügel, in denen die zweite und dritte Schwinge die längsten sind, und einen länglichen, deutlich abgerundeten Schwanz. Die Federn der Oberseite sind rostbraungrau, braun gerandet, in der Mitte schwarz und aschgrau gefleckt; Scheitel und Hinterhals graulichhimmelblau, die Halsseiten durch vier schwarze, silberfarben gesäumte Querstreifen gezeichnet, Vorderhals, Kropf und die Oberbrust weinroth, die übrigen Untertheile bläulichrothgrau, nach und nach in Grauweiß übergehend; die Handschwingen schwarzgrau, die Armschwingen aschblau überflogen, die Schulterfedern schwärzlich, breit rostroth gekantet. Das Auge ist bräunlichgelb, der Augenring bläulichroth, der Schnabel schwarz, der Fuß karminroth. Die Länge beträgt 11, die Breite 191/2, die Fittiglänge 61/2, die Schwanzlänge 5 Zoll.
Die Turteltaube ist über einen großen Theil Europas und Asiens verbreitet und durchwandert im Laufe des Winters noch sehr weite Strecken nach Süden hin. Bei uns zu Lande findet sie sich stellenweise und hier und da nicht selten; aber schon im Norden Deutschlands fehlt sie in vielen Gegenden gänzlich, und in Skandinavien kommt sie nur noch in den südlichsten Provinzen vor, obwohl sich einzelne bis nach Lappland verflogen haben. Um so häufiger ist sie in Südeuropa, Nordwestasien und Nordwestafrika, während sie den Nordosten des letztgenannten Erdtheils nur gelegentlich ihrer Winterreise berührt. Jn Spanien begegnet man ihr in manchen Gegenden sehr häufig, in andern selten und in einzelnen gar nicht; in Griechenland kommt sie zahlreich vor; in Südrußland, Kleinasien und Palästina soll sie stellenweise gemein sein.
Wandertaube. Turteltaube.
lang, mindeſtens zum Gehen auf dem Boden geeignet. Das Gefieder hat im allgemeinen eine röthliche Färbung; ein Nackenband, welches bei den meiſten Arten vorkommt und ihnen zur großen Zierde gereicht, iſt entweder ſchwarz oder perlfleckig ſchwarz und weiß.
Alle Erdtheile beherbergen Mitglieder dieſer Familie; die Hauptmenge derſelben findet ſich aber doch in der alten Welt, und namentlich Aſien und Afrika ſind ſehr reich an Turteltauben. Sie bewohnen am liebſten Buſchwaldungen, ſelbſt ſolche der dürrſten Ebene; doch finden ſich mehrere Arten auch im feuchten Urwalde und dann hauptſächlich in der Nähe vom Waſſer. Jn ihrem Weſen ähneln ſie andern Tauben, erſcheinen uns jedoch anmuthiger und liebenswürdiger, wozu die Gewandtheit ihrer Bewegungen, vor allem der ausgezeichnete, raſche Flug und die bei den meiſten Arten ſehr anſprechende Stimme das Jhrige beitragen. Sämmtliche Arten ohne Ausnahme ſind geſellig, wenn auch nicht immer während der Brutzeit, ſo doch im übrigen Jahre, und einzelne bilden zuweilen äußerſt zahlreiche Schwärme, welche große Strecken in ähnlicher Weiſe erfüllen, wie Wander- tauben die nordamerikaniſchen Wälder. Das Brutgeſchäft bietet nichts Abſonderliches. Das Neſt wird gewöhnlich im niedern Buſchwerk, oft nur wenige Fuß oder ſelbſt unmittelbar über dem Boden angelegt; es iſt ein ebenſo mangelhafter Bau, wie der anderr Wildtauben.
Jn der Gefangenſchaft laſſen ſich alle Arten dieſer Gruppe mit Leichtigkeit halten, da ihre Nahrung aus reinem Körnerfutter beſteht; ſie ſchreiten hier auch bei der einfachſten Pflege zur Fort- pflanzung. Mit verwandten Arten paaren ſie ſich leicht, und die Blendlinge, welche ſie erzeugen, ſind wiederum fruchtbar. Jn ganz Nordafrika und in Jndien gelten die Turteltauben für heilige Vögel, welche von Niemand behelligt werden und deshalb in unmittelbaren Verkehr mit den Menſchen treten. Sie leben in allen Ortſchaften und in allen Gärten, ſelbſt in den kleinſten, unmittelbar an den Häuſern, und zeigen ein ſo großes Vertrauen in die Gaſtfreundſchaft ihrer Wirthe, daß ſie ſelbſt die genaueſte Beobachtung ihres Brutgeſchäfts geſtatten.
Unſere Turteltaube oder Turtel (Turtur auritus), das Urbild einer Sippe der Familie, kennzeichnet ſich durch ſchlanke Geſtalt, geraden, vor der Spitze der beiden Kinnladen eingezogenen und etwas erhöhten Schnabel, lange und ſchwachzehige Füße, lange Flügel, in denen die zweite und dritte Schwinge die längſten ſind, und einen länglichen, deutlich abgerundeten Schwanz. Die Federn der Oberſeite ſind roſtbraungrau, braun gerandet, in der Mitte ſchwarz und aſchgrau gefleckt; Scheitel und Hinterhals graulichhimmelblau, die Halsſeiten durch vier ſchwarze, ſilberfarben geſäumte Querſtreifen gezeichnet, Vorderhals, Kropf und die Oberbruſt weinroth, die übrigen Untertheile bläulichrothgrau, nach und nach in Grauweiß übergehend; die Handſchwingen ſchwarzgrau, die Armſchwingen aſchblau überflogen, die Schulterfedern ſchwärzlich, breit roſtroth gekantet. Das Auge iſt bräunlichgelb, der Augenring bläulichroth, der Schnabel ſchwarz, der Fuß karminroth. Die Länge beträgt 11, die Breite 19½, die Fittiglänge 6½, die Schwanzlänge 5 Zoll.
Die Turteltaube iſt über einen großen Theil Europas und Aſiens verbreitet und durchwandert im Laufe des Winters noch ſehr weite Strecken nach Süden hin. Bei uns zu Lande findet ſie ſich ſtellenweiſe und hier und da nicht ſelten; aber ſchon im Norden Deutſchlands fehlt ſie in vielen Gegenden gänzlich, und in Skandinavien kommt ſie nur noch in den ſüdlichſten Provinzen vor, obwohl ſich einzelne bis nach Lappland verflogen haben. Um ſo häufiger iſt ſie in Südeuropa, Nordweſtaſien und Nordweſtafrika, während ſie den Nordoſten des letztgenannten Erdtheils nur gelegentlich ihrer Winterreiſe berührt. Jn Spanien begegnet man ihr in manchen Gegenden ſehr häufig, in andern ſelten und in einzelnen gar nicht; in Griechenland kommt ſie zahlreich vor; in Südrußland, Kleinaſien und Paläſtina ſoll ſie ſtellenweiſe gemein ſein.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0301"n="279"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Wandertaube. Turteltaube</hi>.</fw><lb/>
lang, mindeſtens zum Gehen auf dem Boden geeignet. Das Gefieder hat im allgemeinen eine<lb/>
röthliche Färbung; ein Nackenband, welches bei den meiſten Arten vorkommt und ihnen zur großen<lb/>
Zierde gereicht, iſt entweder ſchwarz oder perlfleckig ſchwarz und weiß.</p><lb/><p>Alle Erdtheile beherbergen Mitglieder dieſer Familie; die Hauptmenge derſelben findet ſich aber<lb/>
doch in der alten Welt, und namentlich Aſien und Afrika ſind ſehr reich an Turteltauben. Sie<lb/>
bewohnen am liebſten Buſchwaldungen, ſelbſt ſolche der dürrſten Ebene; doch finden ſich mehrere<lb/>
Arten auch im feuchten Urwalde und dann hauptſächlich in der Nähe vom Waſſer. Jn ihrem Weſen<lb/>
ähneln ſie andern Tauben, erſcheinen uns jedoch anmuthiger und liebenswürdiger, wozu die<lb/>
Gewandtheit ihrer Bewegungen, vor allem der ausgezeichnete, raſche Flug und die bei den meiſten Arten<lb/>ſehr anſprechende Stimme das Jhrige beitragen. Sämmtliche Arten ohne Ausnahme ſind geſellig,<lb/>
wenn auch nicht immer während der Brutzeit, ſo doch im übrigen Jahre, und einzelne bilden zuweilen<lb/>
äußerſt zahlreiche Schwärme, welche große Strecken in ähnlicher Weiſe erfüllen, wie Wander-<lb/>
tauben die nordamerikaniſchen Wälder. Das Brutgeſchäft bietet nichts Abſonderliches. Das Neſt<lb/>
wird gewöhnlich im niedern Buſchwerk, oft nur wenige Fuß oder ſelbſt unmittelbar über dem Boden<lb/>
angelegt; es iſt ein ebenſo mangelhafter Bau, wie der anderr Wildtauben.</p><lb/><p>Jn der Gefangenſchaft laſſen ſich alle Arten dieſer Gruppe mit Leichtigkeit halten, da ihre<lb/>
Nahrung aus reinem Körnerfutter beſteht; ſie ſchreiten hier auch bei der einfachſten Pflege zur Fort-<lb/>
pflanzung. Mit verwandten Arten paaren ſie ſich leicht, und die Blendlinge, welche ſie erzeugen,<lb/>ſind wiederum fruchtbar. Jn ganz Nordafrika und in Jndien gelten die Turteltauben für heilige<lb/>
Vögel, welche von Niemand behelligt werden und deshalb in unmittelbaren Verkehr mit den Menſchen<lb/>
treten. Sie leben in allen Ortſchaften und in allen Gärten, ſelbſt in den kleinſten, unmittelbar an<lb/>
den Häuſern, und zeigen ein ſo großes Vertrauen in die Gaſtfreundſchaft ihrer Wirthe, daß ſie ſelbſt<lb/>
die genaueſte Beobachtung ihres Brutgeſchäfts geſtatten.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Unſere <hirendition="#g">Turteltaube</hi> oder <hirendition="#g">Turtel</hi> (<hirendition="#aq">Turtur auritus</hi>), das Urbild einer Sippe der Familie,<lb/>
kennzeichnet ſich durch ſchlanke Geſtalt, geraden, vor der Spitze der beiden Kinnladen eingezogenen<lb/>
und etwas erhöhten Schnabel, lange und ſchwachzehige Füße, lange Flügel, in denen die zweite und<lb/>
dritte Schwinge die längſten ſind, und einen länglichen, deutlich abgerundeten Schwanz. Die Federn<lb/>
der Oberſeite ſind roſtbraungrau, braun gerandet, in der Mitte ſchwarz und aſchgrau gefleckt;<lb/>
Scheitel und Hinterhals graulichhimmelblau, die Halsſeiten durch vier ſchwarze, ſilberfarben geſäumte<lb/>
Querſtreifen gezeichnet, Vorderhals, Kropf und die Oberbruſt weinroth, die übrigen Untertheile<lb/>
bläulichrothgrau, nach und nach in Grauweiß übergehend; die Handſchwingen ſchwarzgrau,<lb/>
die Armſchwingen aſchblau überflogen, die Schulterfedern ſchwärzlich, breit roſtroth gekantet. Das<lb/>
Auge iſt bräunlichgelb, der Augenring bläulichroth, der Schnabel ſchwarz, der Fuß karminroth.<lb/>
Die Länge beträgt 11, die Breite 19½, die Fittiglänge 6½, die Schwanzlänge 5 Zoll.</p><lb/><p>Die Turteltaube iſt über einen großen Theil Europas und Aſiens verbreitet und durchwandert<lb/>
im Laufe des Winters noch ſehr weite Strecken nach Süden hin. Bei uns zu Lande findet ſie ſich<lb/>ſtellenweiſe und hier und da nicht ſelten; aber ſchon im Norden Deutſchlands fehlt ſie in vielen<lb/>
Gegenden gänzlich, und in Skandinavien kommt ſie nur noch in den ſüdlichſten Provinzen vor,<lb/>
obwohl ſich einzelne bis nach Lappland verflogen haben. Um ſo häufiger iſt ſie in Südeuropa,<lb/>
Nordweſtaſien und Nordweſtafrika, während ſie den Nordoſten des letztgenannten Erdtheils nur<lb/>
gelegentlich ihrer Winterreiſe berührt. Jn Spanien begegnet man ihr in manchen Gegenden ſehr<lb/>
häufig, in andern ſelten und in einzelnen gar nicht; in Griechenland kommt ſie zahlreich vor; in<lb/>
Südrußland, Kleinaſien und Paläſtina ſoll ſie ſtellenweiſe gemein ſein.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[279/0301]
Wandertaube. Turteltaube.
lang, mindeſtens zum Gehen auf dem Boden geeignet. Das Gefieder hat im allgemeinen eine
röthliche Färbung; ein Nackenband, welches bei den meiſten Arten vorkommt und ihnen zur großen
Zierde gereicht, iſt entweder ſchwarz oder perlfleckig ſchwarz und weiß.
Alle Erdtheile beherbergen Mitglieder dieſer Familie; die Hauptmenge derſelben findet ſich aber
doch in der alten Welt, und namentlich Aſien und Afrika ſind ſehr reich an Turteltauben. Sie
bewohnen am liebſten Buſchwaldungen, ſelbſt ſolche der dürrſten Ebene; doch finden ſich mehrere
Arten auch im feuchten Urwalde und dann hauptſächlich in der Nähe vom Waſſer. Jn ihrem Weſen
ähneln ſie andern Tauben, erſcheinen uns jedoch anmuthiger und liebenswürdiger, wozu die
Gewandtheit ihrer Bewegungen, vor allem der ausgezeichnete, raſche Flug und die bei den meiſten Arten
ſehr anſprechende Stimme das Jhrige beitragen. Sämmtliche Arten ohne Ausnahme ſind geſellig,
wenn auch nicht immer während der Brutzeit, ſo doch im übrigen Jahre, und einzelne bilden zuweilen
äußerſt zahlreiche Schwärme, welche große Strecken in ähnlicher Weiſe erfüllen, wie Wander-
tauben die nordamerikaniſchen Wälder. Das Brutgeſchäft bietet nichts Abſonderliches. Das Neſt
wird gewöhnlich im niedern Buſchwerk, oft nur wenige Fuß oder ſelbſt unmittelbar über dem Boden
angelegt; es iſt ein ebenſo mangelhafter Bau, wie der anderr Wildtauben.
Jn der Gefangenſchaft laſſen ſich alle Arten dieſer Gruppe mit Leichtigkeit halten, da ihre
Nahrung aus reinem Körnerfutter beſteht; ſie ſchreiten hier auch bei der einfachſten Pflege zur Fort-
pflanzung. Mit verwandten Arten paaren ſie ſich leicht, und die Blendlinge, welche ſie erzeugen,
ſind wiederum fruchtbar. Jn ganz Nordafrika und in Jndien gelten die Turteltauben für heilige
Vögel, welche von Niemand behelligt werden und deshalb in unmittelbaren Verkehr mit den Menſchen
treten. Sie leben in allen Ortſchaften und in allen Gärten, ſelbſt in den kleinſten, unmittelbar an
den Häuſern, und zeigen ein ſo großes Vertrauen in die Gaſtfreundſchaft ihrer Wirthe, daß ſie ſelbſt
die genaueſte Beobachtung ihres Brutgeſchäfts geſtatten.
Unſere Turteltaube oder Turtel (Turtur auritus), das Urbild einer Sippe der Familie,
kennzeichnet ſich durch ſchlanke Geſtalt, geraden, vor der Spitze der beiden Kinnladen eingezogenen
und etwas erhöhten Schnabel, lange und ſchwachzehige Füße, lange Flügel, in denen die zweite und
dritte Schwinge die längſten ſind, und einen länglichen, deutlich abgerundeten Schwanz. Die Federn
der Oberſeite ſind roſtbraungrau, braun gerandet, in der Mitte ſchwarz und aſchgrau gefleckt;
Scheitel und Hinterhals graulichhimmelblau, die Halsſeiten durch vier ſchwarze, ſilberfarben geſäumte
Querſtreifen gezeichnet, Vorderhals, Kropf und die Oberbruſt weinroth, die übrigen Untertheile
bläulichrothgrau, nach und nach in Grauweiß übergehend; die Handſchwingen ſchwarzgrau,
die Armſchwingen aſchblau überflogen, die Schulterfedern ſchwärzlich, breit roſtroth gekantet. Das
Auge iſt bräunlichgelb, der Augenring bläulichroth, der Schnabel ſchwarz, der Fuß karminroth.
Die Länge beträgt 11, die Breite 19½, die Fittiglänge 6½, die Schwanzlänge 5 Zoll.
Die Turteltaube iſt über einen großen Theil Europas und Aſiens verbreitet und durchwandert
im Laufe des Winters noch ſehr weite Strecken nach Süden hin. Bei uns zu Lande findet ſie ſich
ſtellenweiſe und hier und da nicht ſelten; aber ſchon im Norden Deutſchlands fehlt ſie in vielen
Gegenden gänzlich, und in Skandinavien kommt ſie nur noch in den ſüdlichſten Provinzen vor,
obwohl ſich einzelne bis nach Lappland verflogen haben. Um ſo häufiger iſt ſie in Südeuropa,
Nordweſtaſien und Nordweſtafrika, während ſie den Nordoſten des letztgenannten Erdtheils nur
gelegentlich ihrer Winterreiſe berührt. Jn Spanien begegnet man ihr in manchen Gegenden ſehr
häufig, in andern ſelten und in einzelnen gar nicht; in Griechenland kommt ſie zahlreich vor; in
Südrußland, Kleinaſien und Paläſtina ſoll ſie ſtellenweiſe gemein ſein.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 4. Hildburghausen, 1867, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben04_1867/301>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.