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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

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Die Schuppenechsen. Dornenechsen. Dornen- und Schleuderschwänze.

Wüste Gegenden Afrikas, Asiens und Neuhollands beherbergen die größten und plumpesten
Dornenechsen, welche man unter dem Namen Dornenschwänze (Uromastix) vereinigt. Die
Kennzeichen der Sippe sind zu suchen in dem dreiseitigen, auffallend kurzschnäuzigen, plattgedrückten
Kopfe, dem kurzen, breiten und niedrigen Leibe und dem ebenfalls breitgedrückten Schwanze,
welcher auf der Oberseite mit wirtelartig geordneten harten, langstacheligen Schuppen bekleidet ist;
kurze, kräftige Beine, fünfzehige, stark bekrallte Füße, die weite und längliche, am Rande gezähnelte
Ohröffnung, die schlaffe, faltige, nur mit kleinen und glatten Schüppchen bedeckte Haut tragen
außerdem zur Kennzeichnung bei. Das Gebiß besteht aus zwei oder vier Vorderzähnen im Ober-

[Abbildung] Der Harbei (Uromastix spinipes).
kiefer, zwei Vorder- und zwei Fangzähnen im Unterkiefer und zwölf bis achtzehn dreikantigen stumpfen
Backenzähnen. Die Färbung ist meist eine düstere, der des Gesteines ähnelnde; jedoch gibt es auch
einzelne, lebhaft gefärbte Arten.

An geeigneten Orten Egyptens und Nubiens sindet man die bekannteste Art der Sippe, den
Harbei (Uromastix spinipes) oft in größerer Anzahl. Seine Färbung ist ein mattes Ockergelb,
welches hier und da durch braune Tüpfel gezeichnet wird. Der verhältnißmäßig kurze Schwanz
trägt zwanzig Stachelringe. Ausgewachsene Thiere erreichen 21/2 bis 3 Fuß an Länge, wovon etwa
die Hälfte auf den Schwanz kommt.

Die Schuppenechſen. Dornenechſen. Dornen- und Schleuderſchwänze.

Wüſte Gegenden Afrikas, Aſiens und Neuhollands beherbergen die größten und plumpeſten
Dornenechſen, welche man unter dem Namen Dornenſchwänze (Uromastix) vereinigt. Die
Kennzeichen der Sippe ſind zu ſuchen in dem dreiſeitigen, auffallend kurzſchnäuzigen, plattgedrückten
Kopfe, dem kurzen, breiten und niedrigen Leibe und dem ebenfalls breitgedrückten Schwanze,
welcher auf der Oberſeite mit wirtelartig geordneten harten, langſtacheligen Schuppen bekleidet iſt;
kurze, kräftige Beine, fünfzehige, ſtark bekrallte Füße, die weite und längliche, am Rande gezähnelte
Ohröffnung, die ſchlaffe, faltige, nur mit kleinen und glatten Schüppchen bedeckte Haut tragen
außerdem zur Kennzeichnung bei. Das Gebiß beſteht aus zwei oder vier Vorderzähnen im Ober-

[Abbildung] Der Harbei (Uromastix spinipes).
kiefer, zwei Vorder- und zwei Fangzähnen im Unterkiefer und zwölf bis achtzehn dreikantigen ſtumpfen
Backenzähnen. Die Färbung iſt meiſt eine düſtere, der des Geſteines ähnelnde; jedoch gibt es auch
einzelne, lebhaft gefärbte Arten.

An geeigneten Orten Egyptens und Nubiens ſindet man die bekannteſte Art der Sippe, den
Harbei (Uromastix spinipes) oft in größerer Anzahl. Seine Färbung iſt ein mattes Ockergelb,
welches hier und da durch braune Tüpfel gezeichnet wird. Der verhältnißmäßig kurze Schwanz
trägt zwanzig Stachelringe. Ausgewachſene Thiere erreichen 2½ bis 3 Fuß an Länge, wovon etwa
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[140/0158] Die Schuppenechſen. Dornenechſen. Dornen- und Schleuderſchwänze. Wüſte Gegenden Afrikas, Aſiens und Neuhollands beherbergen die größten und plumpeſten Dornenechſen, welche man unter dem Namen Dornenſchwänze (Uromastix) vereinigt. Die Kennzeichen der Sippe ſind zu ſuchen in dem dreiſeitigen, auffallend kurzſchnäuzigen, plattgedrückten Kopfe, dem kurzen, breiten und niedrigen Leibe und dem ebenfalls breitgedrückten Schwanze, welcher auf der Oberſeite mit wirtelartig geordneten harten, langſtacheligen Schuppen bekleidet iſt; kurze, kräftige Beine, fünfzehige, ſtark bekrallte Füße, die weite und längliche, am Rande gezähnelte Ohröffnung, die ſchlaffe, faltige, nur mit kleinen und glatten Schüppchen bedeckte Haut tragen außerdem zur Kennzeichnung bei. Das Gebiß beſteht aus zwei oder vier Vorderzähnen im Ober- [Abbildung Der Harbei (Uromastix spinipes).] kiefer, zwei Vorder- und zwei Fangzähnen im Unterkiefer und zwölf bis achtzehn dreikantigen ſtumpfen Backenzähnen. Die Färbung iſt meiſt eine düſtere, der des Geſteines ähnelnde; jedoch gibt es auch einzelne, lebhaft gefärbte Arten. An geeigneten Orten Egyptens und Nubiens ſindet man die bekannteſte Art der Sippe, den Harbei (Uromastix spinipes) oft in größerer Anzahl. Seine Färbung iſt ein mattes Ockergelb, welches hier und da durch braune Tüpfel gezeichnet wird. Der verhältnißmäßig kurze Schwanz trägt zwanzig Stachelringe. Ausgewachſene Thiere erreichen 2½ bis 3 Fuß an Länge, wovon etwa die Hälfte auf den Schwanz kommt.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/158>, abgerufen am 17.05.2024.