welchem auch einzelne Pflanzentheile aufgenommen werden. Einzelne Arten bringen lebende Junge zur Welt; ob Dies jedoch die Regel, vermögen wir noch nicht zu sagen.
Die Merkmale der Ordnung sind auch die der einzigen Familie, aus welcher jene besteht, und die Unterschiede zwischen den einzelnen Arten so gering, daß man kaum zur Aufstellung besonderer
[Abbildung]
Die Ringelwühle(Siphonops annulata). Natürl. Größe.
Sippen sich für berechtigt hält. Bei den Lochwühlen(Siphonops) finden sich eine kleine Grube vor den verkümmerten Augen und kurze Fühler neben der Nase, bei den Blindwühlen im engsten Sinne (Caecilia) eine Grube unter jedem Nasenloch; außerdem zeichnen sich die hierher gehörigen Arten durch sehr gestreckten Leibesbau aus. Zur ersten Gruppe gehört die Ringelwühle(Sipho- nops annulata) aus Südamerika, ein fußlanger Lurch, dessen Haut ungefähr neunzig Ringelfurchen zeigt, schwärzlich von Färbung, weißlich in der Tiefe der Furchen, zur letzteren die Wurmwühle (Caecilia lumbricoidea), ein Thier von 2 Fuß Länge und der Dicke eines starken Wurmes, welches nur am hinteren Theile seines Leibes deutlich geringelt erscheint und bräunlich gefärbt ist.
"Ueber die Lebensweise dieser eigenthümlichen Geschöpfe", sagt Schomburgk, "ist noch sehr wenig bekannt, und auch mir gelang es nicht, mehr von den Eingeborenen und Farbigen zu erfahren,
Ringelwühle. Wurmwühle.
welchem auch einzelne Pflanzentheile aufgenommen werden. Einzelne Arten bringen lebende Junge zur Welt; ob Dies jedoch die Regel, vermögen wir noch nicht zu ſagen.
Die Merkmale der Ordnung ſind auch die der einzigen Familie, aus welcher jene beſteht, und die Unterſchiede zwiſchen den einzelnen Arten ſo gering, daß man kaum zur Aufſtellung beſonderer
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Die Ringelwühle(Siphonops annulata). Natürl. Größe.
Sippen ſich für berechtigt hält. Bei den Lochwühlen(Siphonops) finden ſich eine kleine Grube vor den verkümmerten Augen und kurze Fühler neben der Naſe, bei den Blindwühlen im engſten Sinne (Caecilia) eine Grube unter jedem Naſenloch; außerdem zeichnen ſich die hierher gehörigen Arten durch ſehr geſtreckten Leibesbau aus. Zur erſten Gruppe gehört die Ringelwühle(Sipho- nops annulata) aus Südamerika, ein fußlanger Lurch, deſſen Haut ungefähr neunzig Ringelfurchen zeigt, ſchwärzlich von Färbung, weißlich in der Tiefe der Furchen, zur letzteren die Wurmwühle (Caecilia lumbricoidea), ein Thier von 2 Fuß Länge und der Dicke eines ſtarken Wurmes, welches nur am hinteren Theile ſeines Leibes deutlich geringelt erſcheint und bräunlich gefärbt iſt.
„Ueber die Lebensweiſe dieſer eigenthümlichen Geſchöpfe“, ſagt Schomburgk, „iſt noch ſehr wenig bekannt, und auch mir gelang es nicht, mehr von den Eingeborenen und Farbigen zu erfahren,
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Ringelwühle. Wurmwühle.
welchem auch einzelne Pflanzentheile aufgenommen werden. Einzelne Arten bringen lebende Junge
zur Welt; ob Dies jedoch die Regel, vermögen wir noch nicht zu ſagen.
Die Merkmale der Ordnung ſind auch die der einzigen Familie, aus welcher jene beſteht, und
die Unterſchiede zwiſchen den einzelnen Arten ſo gering, daß man kaum zur Aufſtellung beſonderer
[Abbildung Die Ringelwühle (Siphonops annulata). Natürl. Größe.]
Sippen ſich für berechtigt hält. Bei den Lochwühlen (Siphonops) finden ſich eine kleine Grube
vor den verkümmerten Augen und kurze Fühler neben der Naſe, bei den Blindwühlen im engſten
Sinne (Caecilia) eine Grube unter jedem Naſenloch; außerdem zeichnen ſich die hierher gehörigen
Arten durch ſehr geſtreckten Leibesbau aus. Zur erſten Gruppe gehört die Ringelwühle (Sipho-
nops annulata) aus Südamerika, ein fußlanger Lurch, deſſen Haut ungefähr neunzig Ringelfurchen
zeigt, ſchwärzlich von Färbung, weißlich in der Tiefe der Furchen, zur letzteren die Wurmwühle
(Caecilia lumbricoidea), ein Thier von 2 Fuß Länge und der Dicke eines ſtarken Wurmes, welches
nur am hinteren Theile ſeines Leibes deutlich geringelt erſcheint und bräunlich gefärbt iſt.
„Ueber die Lebensweiſe dieſer eigenthümlichen Geſchöpfe“, ſagt Schomburgk, „iſt noch ſehr
wenig bekannt, und auch mir gelang es nicht, mehr von den Eingeborenen und Farbigen zu erfahren,
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/473>, abgerufen am 23.12.2024.
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