11/2 Fuß lang und 1 Fuß hoch, erscheint aber seiner Flossen halber bedeutend höher. Seine Färbung ist ein einförmiges Braun mit bläulichem Schimmer. Die Rückenflosse enthält 31, die Afterflosse 23 weiche Strahlen, da die harten, stacheligen gänzlich verkümmert oder im dicken Rande der Flosse verborgen sind.
Die ostindischen Meere sind auch die Heimat dieses sonderbaren, für die Tafel sehr geschätzten Fisches.
Zuletzt habe ich noch der Schützenfische(Toxotes) Erwähnung zu thun, weil sie sich mit anderen Verwandten durch die sonderbare Weise ihres Nahrungserwerbes hervorthun. Hinsichtlich ihrer Gestalt entfernen sie sich am Meisten von dem allgemeinen Gepräge der Familie. Sie sind verhältnißmäßig gestreckt gebaut, viel länger als hoch und haben ihr hauptsächlichstes Merkmal in der weit nach hinten gestellten Rückenflosse, welche vorn durch sehr starke, stachelige, hinten durch weiche Strahlen gestützt wird. Die Schnauze ist kurz und niedergedrückt; ihre Unterkinnlade über- ragt die obere. Beide Kinnladen, das Ende des Pflugscharbeines, der Gaumen, die Flügelknochen und die Zunge tragen Sammetzähne.
Der Schütze(Toxotes jaculator), die bekannteste Art der Sippe, ist schon seit langer Zeit bekannt, weil er von den Eingeborenen seiner Heimatinsel, Java, als Zierfisch im Zimmer gehalten wird. Seine Länge beträgt etwa 7 bis 8 Zoll. Die Färbung ist ein oben dunkelndes, unten ins Silberfarbene spielendes Grünlichgrau, welches durch vier dunklere, bindenartige Flecken unterbrochen wird. Jn der Rückenflosse finden sich 5 stachelige und 13 weiche, in der Afterflosse 3 stachelige und 16 weiche, in jeder Brustflosse 13, in der Bauchflosse 6, in der Schwanzflosse 17 Strahlen.
Mit wenigen Ausnahmen halten sich alle Schuppenflosser in den oberen Schichten des Wassers und nah der Küste auf; einige steigen auch in den Flüssen empor, und andere wandern gelegentlich nach dem hohen Meere hinaus, Schiffen folgend, um den Auswurf derselben aufzunehmen oder anderer Beute nachjagend. Die meisten, insbesondere die prachtvoll gefärbten Arten der Familie sinden sich regelmäßig in der Nähe der Riffe oder über Untiefen, spielen hier im Sonnenscheine lebhaft mit einander und scheinen sich darin zu gefallen, ihre Pracht zur Schau zu bringen. Jhre Schönheit wird durch die Bewegung noch bedeutend erhöht, und deshalb sprechen auch alle Beobachter, welche sie lebend sahen, mit Entzücken von ihnen. Jm Rothen Meere bemerkt man sie, laut Heuglin, hauptsächlich in den tiefen Klüften oder brunnenartigen Einsenkungen zwischen den Korallenrissen, welche auch bei hohem Seegange ruhiges und klares Wasser haben und mit einem förmlichen Walde von Korallenbäumen bestanden sind. Wenn das Schiff des Reisenden in dunkelen Nächten zwischen den Riffen ankert, erkennt man das Vorhandensein dieser Fische an dem Leuchten des Meeres. Man nimmt, oft in beträchtlicher Tiefe, mattleuchtende Flecken wahr; plötzlich stieben sie, wie sprühende Funken, aus einander, ziehen langsam hin und her, sammeln sich nach und nach wieder, bilden Gruppen und vertheilen sich von Neuem.
Mit Ausnahme derjenigen Arten, welche breite Zähne haben, nähren sich die Schuppenflosser von anderen Thieren, die meisten wahrscheinlich von darmlosen Seethieren, also kleinen Medusen, Quallen, Seerosen, Korallenthierchen etc., während ihre Jagd da, wo die von ihnen belebten Küsten bewaldet sind, hauptsächlich den Kerbthieren gilt. Jene umspielen, wie Heuglin mir sagte, die Korallenstämme, ganz in ähnlicher Weise, wie Laubsänger Landbäume umflattern. Scharenweise stehen sie einige Augenblicke vor einem verzweigten Aste still, schießen dann plötzlich ruckweise vor, bohren oder beißen an den thierischen Blüthen und eilen, alle wie von einem Geiste beseelt, blitzschnell einer anderen Stelle zu, hier dasselbe Spiel, dieselbe Jagd von Neuem beginnend. Ganz anders verfahren die Kerbthierjäger. Einige Arten, so der Spritzfisch und der Schütze, haben seit Langem durch die Art und Weise, wie sie sich ihre Nahrung erwerben, einen gewissen Ruhm erlangt, d. h. die Aufmerksamkeit der Anwohner auf sich gelenkt und sich deren Zuneigung in so hohem Grade
Hackbret. Seebüffel. Mami. Gichtfiſch. Schütze.
1½ Fuß lang und 1 Fuß hoch, erſcheint aber ſeiner Floſſen halber bedeutend höher. Seine Färbung iſt ein einförmiges Braun mit bläulichem Schimmer. Die Rückenfloſſe enthält 31, die Afterfloſſe 23 weiche Strahlen, da die harten, ſtacheligen gänzlich verkümmert oder im dicken Rande der Floſſe verborgen ſind.
Die oſtindiſchen Meere ſind auch die Heimat dieſes ſonderbaren, für die Tafel ſehr geſchätzten Fiſches.
Zuletzt habe ich noch der Schützenfiſche(Toxotes) Erwähnung zu thun, weil ſie ſich mit anderen Verwandten durch die ſonderbare Weiſe ihres Nahrungserwerbes hervorthun. Hinſichtlich ihrer Geſtalt entfernen ſie ſich am Meiſten von dem allgemeinen Gepräge der Familie. Sie ſind verhältnißmäßig geſtreckt gebaut, viel länger als hoch und haben ihr hauptſächlichſtes Merkmal in der weit nach hinten geſtellten Rückenfloſſe, welche vorn durch ſehr ſtarke, ſtachelige, hinten durch weiche Strahlen geſtützt wird. Die Schnauze iſt kurz und niedergedrückt; ihre Unterkinnlade über- ragt die obere. Beide Kinnladen, das Ende des Pflugſcharbeines, der Gaumen, die Flügelknochen und die Zunge tragen Sammetzähne.
Der Schütze(Toxotes jaculator), die bekannteſte Art der Sippe, iſt ſchon ſeit langer Zeit bekannt, weil er von den Eingeborenen ſeiner Heimatinſel, Java, als Zierfiſch im Zimmer gehalten wird. Seine Länge beträgt etwa 7 bis 8 Zoll. Die Färbung iſt ein oben dunkelndes, unten ins Silberfarbene ſpielendes Grünlichgrau, welches durch vier dunklere, bindenartige Flecken unterbrochen wird. Jn der Rückenfloſſe finden ſich 5 ſtachelige und 13 weiche, in der Afterfloſſe 3 ſtachelige und 16 weiche, in jeder Bruſtfloſſe 13, in der Bauchfloſſe 6, in der Schwanzfloſſe 17 Strahlen.
Mit wenigen Ausnahmen halten ſich alle Schuppenfloſſer in den oberen Schichten des Waſſers und nah der Küſte auf; einige ſteigen auch in den Flüſſen empor, und andere wandern gelegentlich nach dem hohen Meere hinaus, Schiffen folgend, um den Auswurf derſelben aufzunehmen oder anderer Beute nachjagend. Die meiſten, insbeſondere die prachtvoll gefärbten Arten der Familie ſinden ſich regelmäßig in der Nähe der Riffe oder über Untiefen, ſpielen hier im Sonnenſcheine lebhaft mit einander und ſcheinen ſich darin zu gefallen, ihre Pracht zur Schau zu bringen. Jhre Schönheit wird durch die Bewegung noch bedeutend erhöht, und deshalb ſprechen auch alle Beobachter, welche ſie lebend ſahen, mit Entzücken von ihnen. Jm Rothen Meere bemerkt man ſie, laut Heuglin, hauptſächlich in den tiefen Klüften oder brunnenartigen Einſenkungen zwiſchen den Korallenriſſen, welche auch bei hohem Seegange ruhiges und klares Waſſer haben und mit einem förmlichen Walde von Korallenbäumen beſtanden ſind. Wenn das Schiff des Reiſenden in dunkelen Nächten zwiſchen den Riffen ankert, erkennt man das Vorhandenſein dieſer Fiſche an dem Leuchten des Meeres. Man nimmt, oft in beträchtlicher Tiefe, mattleuchtende Flecken wahr; plötzlich ſtieben ſie, wie ſprühende Funken, aus einander, ziehen langſam hin und her, ſammeln ſich nach und nach wieder, bilden Gruppen und vertheilen ſich von Neuem.
Mit Ausnahme derjenigen Arten, welche breite Zähne haben, nähren ſich die Schuppenfloſſer von anderen Thieren, die meiſten wahrſcheinlich von darmloſen Seethieren, alſo kleinen Meduſen, Quallen, Seeroſen, Korallenthierchen ꝛc., während ihre Jagd da, wo die von ihnen belebten Küſten bewaldet ſind, hauptſächlich den Kerbthieren gilt. Jene umſpielen, wie Heuglin mir ſagte, die Korallenſtämme, ganz in ähnlicher Weiſe, wie Laubſänger Landbäume umflattern. Scharenweiſe ſtehen ſie einige Augenblicke vor einem verzweigten Aſte ſtill, ſchießen dann plötzlich ruckweiſe vor, bohren oder beißen an den thieriſchen Blüthen und eilen, alle wie von einem Geiſte beſeelt, blitzſchnell einer anderen Stelle zu, hier daſſelbe Spiel, dieſelbe Jagd von Neuem beginnend. Ganz anders verfahren die Kerbthierjäger. Einige Arten, ſo der Spritzfiſch und der Schütze, haben ſeit Langem durch die Art und Weiſe, wie ſie ſich ihre Nahrung erwerben, einen gewiſſen Ruhm erlangt, d. h. die Aufmerkſamkeit der Anwohner auf ſich gelenkt und ſich deren Zuneigung in ſo hohem Grade
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[521/0555]
Hackbret. Seebüffel. Mami. Gichtfiſch. Schütze.
1½ Fuß lang und 1 Fuß hoch, erſcheint aber ſeiner Floſſen halber bedeutend höher. Seine Färbung
iſt ein einförmiges Braun mit bläulichem Schimmer. Die Rückenfloſſe enthält 31, die Afterfloſſe
23 weiche Strahlen, da die harten, ſtacheligen gänzlich verkümmert oder im dicken Rande der Floſſe
verborgen ſind.
Die oſtindiſchen Meere ſind auch die Heimat dieſes ſonderbaren, für die Tafel ſehr
geſchätzten Fiſches.
Zuletzt habe ich noch der Schützenfiſche (Toxotes) Erwähnung zu thun, weil ſie ſich mit
anderen Verwandten durch die ſonderbare Weiſe ihres Nahrungserwerbes hervorthun. Hinſichtlich
ihrer Geſtalt entfernen ſie ſich am Meiſten von dem allgemeinen Gepräge der Familie. Sie ſind
verhältnißmäßig geſtreckt gebaut, viel länger als hoch und haben ihr hauptſächlichſtes Merkmal in
der weit nach hinten geſtellten Rückenfloſſe, welche vorn durch ſehr ſtarke, ſtachelige, hinten durch
weiche Strahlen geſtützt wird. Die Schnauze iſt kurz und niedergedrückt; ihre Unterkinnlade über-
ragt die obere. Beide Kinnladen, das Ende des Pflugſcharbeines, der Gaumen, die Flügelknochen
und die Zunge tragen Sammetzähne.
Der Schütze (Toxotes jaculator), die bekannteſte Art der Sippe, iſt ſchon ſeit langer Zeit
bekannt, weil er von den Eingeborenen ſeiner Heimatinſel, Java, als Zierfiſch im Zimmer gehalten
wird. Seine Länge beträgt etwa 7 bis 8 Zoll. Die Färbung iſt ein oben dunkelndes, unten ins
Silberfarbene ſpielendes Grünlichgrau, welches durch vier dunklere, bindenartige Flecken unterbrochen
wird. Jn der Rückenfloſſe finden ſich 5 ſtachelige und 13 weiche, in der Afterfloſſe 3 ſtachelige und
16 weiche, in jeder Bruſtfloſſe 13, in der Bauchfloſſe 6, in der Schwanzfloſſe 17 Strahlen.
Mit wenigen Ausnahmen halten ſich alle Schuppenfloſſer in den oberen Schichten des Waſſers
und nah der Küſte auf; einige ſteigen auch in den Flüſſen empor, und andere wandern gelegentlich
nach dem hohen Meere hinaus, Schiffen folgend, um den Auswurf derſelben aufzunehmen oder
anderer Beute nachjagend. Die meiſten, insbeſondere die prachtvoll gefärbten Arten der Familie
ſinden ſich regelmäßig in der Nähe der Riffe oder über Untiefen, ſpielen hier im Sonnenſcheine
lebhaft mit einander und ſcheinen ſich darin zu gefallen, ihre Pracht zur Schau zu bringen. Jhre
Schönheit wird durch die Bewegung noch bedeutend erhöht, und deshalb ſprechen auch alle
Beobachter, welche ſie lebend ſahen, mit Entzücken von ihnen. Jm Rothen Meere bemerkt man ſie,
laut Heuglin, hauptſächlich in den tiefen Klüften oder brunnenartigen Einſenkungen zwiſchen den
Korallenriſſen, welche auch bei hohem Seegange ruhiges und klares Waſſer haben und mit einem
förmlichen Walde von Korallenbäumen beſtanden ſind. Wenn das Schiff des Reiſenden in dunkelen
Nächten zwiſchen den Riffen ankert, erkennt man das Vorhandenſein dieſer Fiſche an dem Leuchten
des Meeres. Man nimmt, oft in beträchtlicher Tiefe, mattleuchtende Flecken wahr; plötzlich ſtieben
ſie, wie ſprühende Funken, aus einander, ziehen langſam hin und her, ſammeln ſich nach und nach
wieder, bilden Gruppen und vertheilen ſich von Neuem.
Mit Ausnahme derjenigen Arten, welche breite Zähne haben, nähren ſich die Schuppenfloſſer
von anderen Thieren, die meiſten wahrſcheinlich von darmloſen Seethieren, alſo kleinen Meduſen,
Quallen, Seeroſen, Korallenthierchen ꝛc., während ihre Jagd da, wo die von ihnen belebten Küſten
bewaldet ſind, hauptſächlich den Kerbthieren gilt. Jene umſpielen, wie Heuglin mir ſagte, die
Korallenſtämme, ganz in ähnlicher Weiſe, wie Laubſänger Landbäume umflattern. Scharenweiſe
ſtehen ſie einige Augenblicke vor einem verzweigten Aſte ſtill, ſchießen dann plötzlich ruckweiſe vor,
bohren oder beißen an den thieriſchen Blüthen und eilen, alle wie von einem Geiſte beſeelt, blitzſchnell
einer anderen Stelle zu, hier daſſelbe Spiel, dieſelbe Jagd von Neuem beginnend. Ganz anders
verfahren die Kerbthierjäger. Einige Arten, ſo der Spritzfiſch und der Schütze, haben ſeit Langem
durch die Art und Weiſe, wie ſie ſich ihre Nahrung erwerben, einen gewiſſen Ruhm erlangt, d. h. die
Aufmerkſamkeit der Anwohner auf ſich gelenkt und ſich deren Zuneigung in ſo hohem Grade
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/555>, abgerufen am 23.12.2024.
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