Die Stachelflosser. Einhornfische. Labyrinthfische.
Der sonderbaren Gestalt halber will ich die den Schnäpperfischen sehr verwandten Ein- hornfische(Naseus) wenigstens erwähnen. Jhr bezeichnendes, wenn auch nicht allen Arten zukommendes Merkmal besteht in einem dicken, stark vorstehenden Horn über der Nase. Auch haben sie nur vier Kiemenstrahlen und eine lederartige Haut ohne Schuppen. An den Schwanzseiten sitzen an Stelle der Stacheln schneidende Blätter. Die Zähne sind kegelförmig.
[Abbildung]
Der Seebader(Acanthurus chirurgus). 1/4 der nat. Größe.
Der Nashornfisch(Naseus fronticornis), welcher etwa 2 Fuß an Länge erreicht, trägt ein etwa drei Zoll langes Horn und auf jeder Seite des Schwanzes drei eiförmige Knochenhöcker mit dreiseitiger, schneidender Platte. Seine Färbung ist ein mehr oder minder lebhaftes Aschgrau; Rücken- und Afterflosse sind bläulich gesäumt. Jn der ersteren zählt man 6 harte und 28 weiche, in der Afterflosse 2 harte und 27 weiche, in der Bauchflosse 1 dornigen und 3 weiche, in der Brust- flosse 18, in der Schwanzflosse 16 Strahlen.
Von der Jnsel Moritz an bis nach Djedda an der Ostküste des rothen Meeres scheint der Nas- hornfisch überall vorzukommen, hier und da auch in namhafter Menge aufzutreten. Man sieht ihn oft truppweise beisammen, mehrere Hundert dicht geschart, hauptsächlich wohl in der Nähe der Jnseln oder über Untiefen, weil er sich schwerlich weit von solchen, seinen eigentlichen Weideplätzen, entfernen
Die Stachelfloſſer. Einhornfiſche. Labyrinthfiſche.
Der ſonderbaren Geſtalt halber will ich die den Schnäpperfiſchen ſehr verwandten Ein- hornfiſche(Naseus) wenigſtens erwähnen. Jhr bezeichnendes, wenn auch nicht allen Arten zukommendes Merkmal beſteht in einem dicken, ſtark vorſtehenden Horn über der Naſe. Auch haben ſie nur vier Kiemenſtrahlen und eine lederartige Haut ohne Schuppen. An den Schwanzſeiten ſitzen an Stelle der Stacheln ſchneidende Blätter. Die Zähne ſind kegelförmig.
[Abbildung]
Der Seebader(Acanthurus chirurgus). ¼ der nat. Größe.
Der Nashornfiſch(Naseus fronticornis), welcher etwa 2 Fuß an Länge erreicht, trägt ein etwa drei Zoll langes Horn und auf jeder Seite des Schwanzes drei eiförmige Knochenhöcker mit dreiſeitiger, ſchneidender Platte. Seine Färbung iſt ein mehr oder minder lebhaftes Aſchgrau; Rücken- und Afterfloſſe ſind bläulich geſäumt. Jn der erſteren zählt man 6 harte und 28 weiche, in der Afterfloſſe 2 harte und 27 weiche, in der Bauchfloſſe 1 dornigen und 3 weiche, in der Bruſt- floſſe 18, in der Schwanzfloſſe 16 Strahlen.
Von der Jnſel Moritz an bis nach Djedda an der Oſtküſte des rothen Meeres ſcheint der Nas- hornfiſch überall vorzukommen, hier und da auch in namhafter Menge aufzutreten. Man ſieht ihn oft truppweiſe beiſammen, mehrere Hundert dicht geſchart, hauptſächlich wohl in der Nähe der Jnſeln oder über Untiefen, weil er ſich ſchwerlich weit von ſolchen, ſeinen eigentlichen Weideplätzen, entfernen
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Die Stachelfloſſer. Einhornfiſche. Labyrinthfiſche.
Der ſonderbaren Geſtalt halber will ich die den Schnäpperfiſchen ſehr verwandten Ein-
hornfiſche (Naseus) wenigſtens erwähnen. Jhr bezeichnendes, wenn auch nicht allen Arten
zukommendes Merkmal beſteht in einem dicken, ſtark vorſtehenden Horn über der Naſe. Auch haben
ſie nur vier Kiemenſtrahlen und eine lederartige Haut ohne Schuppen. An den Schwanzſeiten ſitzen
an Stelle der Stacheln ſchneidende Blätter. Die Zähne ſind kegelförmig.
[Abbildung Der Seebader (Acanthurus chirurgus). ¼ der nat. Größe.]
Der Nashornfiſch (Naseus fronticornis), welcher etwa 2 Fuß an Länge erreicht, trägt ein
etwa drei Zoll langes Horn und auf jeder Seite des Schwanzes drei eiförmige Knochenhöcker mit
dreiſeitiger, ſchneidender Platte. Seine Färbung iſt ein mehr oder minder lebhaftes Aſchgrau;
Rücken- und Afterfloſſe ſind bläulich geſäumt. Jn der erſteren zählt man 6 harte und 28 weiche,
in der Afterfloſſe 2 harte und 27 weiche, in der Bauchfloſſe 1 dornigen und 3 weiche, in der Bruſt-
floſſe 18, in der Schwanzfloſſe 16 Strahlen.
Von der Jnſel Moritz an bis nach Djedda an der Oſtküſte des rothen Meeres ſcheint der Nas-
hornfiſch überall vorzukommen, hier und da auch in namhafter Menge aufzutreten. Man ſieht ihn oft
truppweiſe beiſammen, mehrere Hundert dicht geſchart, hauptſächlich wohl in der Nähe der Jnſeln
oder über Untiefen, weil er ſich ſchwerlich weit von ſolchen, ſeinen eigentlichen Weideplätzen, entfernen
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/558>, abgerufen am 23.12.2024.
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