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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869.

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Die Stachelflosser. Rinkfische. Scheideufische. Haarschwänze.
nach den Seiten hin in Veilchenblau über und verblaßt am Bauche bis zu Rosenroth; von diesem
Grunde heben sich zahlreiche eiförmige Flecken von milchweißer, silberglänzender Färbung ab; die
Flossen sind prachtvoll korallenroth. Die erste Rückenflosse spannen 2 harte und 52 weiche, jede
Brustflosse 28, die Bauchflosse 1 und 9, die Afterflosse 1 und 25, die Schwanzflosse 30 Strahlen.

Mortimer, welcher im Jahre 1750 einen zu Leith gefangenen Gotteslachs der königlichen
Gesellschaft vorlegte, berichtet, daß zu dieser Zeit ein Prinz von Anamabu, an der Westküste Afrikas,
in England sich aufhielt und das hier so außerordentlich seltene Thier augenblicklich als einen an
seiner heimischen Küste sehr häufigen, den Eingeborenen unter dem Namen Opah wohl bekannten
Fisch bezeichnete. Die Wahrheit dieser Angabe vorausgesetzt, würde man also die wahre Heimat

[Abbildung] Der Gotteslachs (Lampris guttata). Nat. Größe bis 6 Fuß.
unseres Glanzfisches viel weiter nach Süden zu verlegen haben, als man gegenwärtig annimmt.
Oefter noch als in Großbritannien nämlich hat man den Gotteslachs an den Küsten Norwegens und
Jslands gefangen und deshalb geglaubt, daß er eigentlich aus den nördlichsten Meeren stamme, hier
in großen Tiefen sich aufhalte und blos während der Laichzeit oder beim Verfolgen anderer Fische
den Küsten sich nähere. Ueber die Lebensweise liegen leider noch keine Beobachtungen vor. Jn
dem Magen einzelner, welche untersucht wurden, fand man Tintenfische und andere Kopffüßler.

Das Fleisch gilt für sehr schmackhaft, wird dem des Lachses an Güte vollkommen gleich geschätzt
und hat nach Ansicht der Jsländer noch außerdem die treffliche Eigenschaft, gegen allerlei Krank-
heiten zu schützen.



Die Stachelfloſſer. Rinkfiſche. Scheideufiſche. Haarſchwänze.
nach den Seiten hin in Veilchenblau über und verblaßt am Bauche bis zu Roſenroth; von dieſem
Grunde heben ſich zahlreiche eiförmige Flecken von milchweißer, ſilberglänzender Färbung ab; die
Floſſen ſind prachtvoll korallenroth. Die erſte Rückenfloſſe ſpannen 2 harte und 52 weiche, jede
Bruſtfloſſe 28, die Bauchfloſſe 1 und 9, die Afterfloſſe 1 und 25, die Schwanzfloſſe 30 Strahlen.

Mortimer, welcher im Jahre 1750 einen zu Leith gefangenen Gotteslachs der königlichen
Geſellſchaft vorlegte, berichtet, daß zu dieſer Zeit ein Prinz von Anamabu, an der Weſtküſte Afrikas,
in England ſich aufhielt und das hier ſo außerordentlich ſeltene Thier augenblicklich als einen an
ſeiner heimiſchen Küſte ſehr häufigen, den Eingeborenen unter dem Namen Opah wohl bekannten
Fiſch bezeichnete. Die Wahrheit dieſer Angabe vorausgeſetzt, würde man alſo die wahre Heimat

[Abbildung] Der Gotteslachs (Lampris guttata). Nat. Größe bis 6 Fuß.
unſeres Glanzfiſches viel weiter nach Süden zu verlegen haben, als man gegenwärtig annimmt.
Oefter noch als in Großbritannien nämlich hat man den Gotteslachs an den Küſten Norwegens und
Jslands gefangen und deshalb geglaubt, daß er eigentlich aus den nördlichſten Meeren ſtamme, hier
in großen Tiefen ſich aufhalte und blos während der Laichzeit oder beim Verfolgen anderer Fiſche
den Küſten ſich nähere. Ueber die Lebensweiſe liegen leider noch keine Beobachtungen vor. Jn
dem Magen einzelner, welche unterſucht wurden, fand man Tintenfiſche und andere Kopffüßler.

Das Fleiſch gilt für ſehr ſchmackhaft, wird dem des Lachſes an Güte vollkommen gleich geſchätzt
und hat nach Anſicht der Jsländer noch außerdem die treffliche Eigenſchaft, gegen allerlei Krank-
heiten zu ſchützen.



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[566/0602] Die Stachelfloſſer. Rinkfiſche. Scheideufiſche. Haarſchwänze. nach den Seiten hin in Veilchenblau über und verblaßt am Bauche bis zu Roſenroth; von dieſem Grunde heben ſich zahlreiche eiförmige Flecken von milchweißer, ſilberglänzender Färbung ab; die Floſſen ſind prachtvoll korallenroth. Die erſte Rückenfloſſe ſpannen 2 harte und 52 weiche, jede Bruſtfloſſe 28, die Bauchfloſſe 1 und 9, die Afterfloſſe 1 und 25, die Schwanzfloſſe 30 Strahlen. Mortimer, welcher im Jahre 1750 einen zu Leith gefangenen Gotteslachs der königlichen Geſellſchaft vorlegte, berichtet, daß zu dieſer Zeit ein Prinz von Anamabu, an der Weſtküſte Afrikas, in England ſich aufhielt und das hier ſo außerordentlich ſeltene Thier augenblicklich als einen an ſeiner heimiſchen Küſte ſehr häufigen, den Eingeborenen unter dem Namen Opah wohl bekannten Fiſch bezeichnete. Die Wahrheit dieſer Angabe vorausgeſetzt, würde man alſo die wahre Heimat [Abbildung Der Gotteslachs (Lampris guttata). Nat. Größe bis 6 Fuß.] unſeres Glanzfiſches viel weiter nach Süden zu verlegen haben, als man gegenwärtig annimmt. Oefter noch als in Großbritannien nämlich hat man den Gotteslachs an den Küſten Norwegens und Jslands gefangen und deshalb geglaubt, daß er eigentlich aus den nördlichſten Meeren ſtamme, hier in großen Tiefen ſich aufhalte und blos während der Laichzeit oder beim Verfolgen anderer Fiſche den Küſten ſich nähere. Ueber die Lebensweiſe liegen leider noch keine Beobachtungen vor. Jn dem Magen einzelner, welche unterſucht wurden, fand man Tintenfiſche und andere Kopffüßler. Das Fleiſch gilt für ſehr ſchmackhaft, wird dem des Lachſes an Güte vollkommen gleich geſchätzt und hat nach Anſicht der Jsländer noch außerdem die treffliche Eigenſchaft, gegen allerlei Krank- heiten zu ſchützen.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/602>, abgerufen am 23.12.2024.