förmlichen Rüssel, den breiten Schädel und ihren großen Zahnreichthum, da man im Oberkiefer sechs- undfunfzig, im Unterkiefer funfzig bis zweiundfunfzig, im ganzen also hundertacht, nach Anderen sogar hundertzwanzig Zähne zählt. Mit Ausnahme des vierten, spitzigen der unteren Kinnlade haben diese Zähne die Gestalt abgestutzter Kegel. Die beiden Vorderzähne der unteren Kinnlade passen in die Löcher, welche durch die obere Kinnlade gehen; der zweite und dritte kommen in tiefe Höhlen, der vierte in tiefe Spalten zu liegen; alle übrigen Zähne der Unterkinnlade greifen in kleine Höhlen der Oberkinnlade ein, während die Zähne dieser in Spalten passen, welche sich an der Außenseite der
[Abbildung]
Das Gangeskrokodil oder die Mudela(Rhamphostoma gangeticum). der nat. Größe.
Unterkinnlade befinden. Beim Männchen bemerkt man hinter dem Auge in den Schläfengruben große Zellen, welche mit einer Haut bedeckt sind und mit dem Nasenkanale in Verbindung stehen. Diese Behälter sind um so größer, je älter die Männchen, können mit Luft angefüllt und als zwei Blasen hervorgetrieben werden.
Die bekannteste Art der Sippe ist das Gangeskrokodil oder die Mudela(Rhamphostoma gangeticum), in den Augen der Bewohner Malabars ein heiliges, dem Wischnu, Schöpfer und
Die Panzerechſen. Krokodile. Gaviale.
förmlichen Rüſſel, den breiten Schädel und ihren großen Zahnreichthum, da man im Oberkiefer ſechs- undfunfzig, im Unterkiefer funfzig bis zweiundfunfzig, im ganzen alſo hundertacht, nach Anderen ſogar hundertzwanzig Zähne zählt. Mit Ausnahme des vierten, ſpitzigen der unteren Kinnlade haben dieſe Zähne die Geſtalt abgeſtutzter Kegel. Die beiden Vorderzähne der unteren Kinnlade paſſen in die Löcher, welche durch die obere Kinnlade gehen; der zweite und dritte kommen in tiefe Höhlen, der vierte in tiefe Spalten zu liegen; alle übrigen Zähne der Unterkinnlade greifen in kleine Höhlen der Oberkinnlade ein, während die Zähne dieſer in Spalten paſſen, welche ſich an der Außenſeite der
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Das Gangeskrokodil oder die Mudela(Rhamphostoma gangeticum). der nat. Größe.
Unterkinnlade befinden. Beim Männchen bemerkt man hinter dem Auge in den Schläfengruben große Zellen, welche mit einer Haut bedeckt ſind und mit dem Naſenkanale in Verbindung ſtehen. Dieſe Behälter ſind um ſo größer, je älter die Männchen, können mit Luft angefüllt und als zwei Blaſen hervorgetrieben werden.
Die bekannteſte Art der Sippe iſt das Gangeskrokodil oder die Mudela(Rhamphostoma gangeticum), in den Augen der Bewohner Malabars ein heiliges, dem Wiſchnu, Schöpfer und
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Die Panzerechſen. Krokodile. Gaviale.
förmlichen Rüſſel, den breiten Schädel und ihren großen Zahnreichthum, da man im Oberkiefer ſechs-
undfunfzig, im Unterkiefer funfzig bis zweiundfunfzig, im ganzen alſo hundertacht, nach Anderen
ſogar hundertzwanzig Zähne zählt. Mit Ausnahme des vierten, ſpitzigen der unteren Kinnlade haben
dieſe Zähne die Geſtalt abgeſtutzter Kegel. Die beiden Vorderzähne der unteren Kinnlade paſſen in
die Löcher, welche durch die obere Kinnlade gehen; der zweite und dritte kommen in tiefe Höhlen, der
vierte in tiefe Spalten zu liegen; alle übrigen Zähne der Unterkinnlade greifen in kleine Höhlen der
Oberkinnlade ein, während die Zähne dieſer in Spalten paſſen, welche ſich an der Außenſeite der
[Abbildung Das Gangeskrokodil oder die Mudela (Rhamphostoma gangeticum). [FORMEL] der nat. Größe.]
Unterkinnlade befinden. Beim Männchen bemerkt man hinter dem Auge in den Schläfengruben
große Zellen, welche mit einer Haut bedeckt ſind und mit dem Naſenkanale in Verbindung ſtehen.
Dieſe Behälter ſind um ſo größer, je älter die Männchen, können mit Luft angefüllt und als zwei
Blaſen hervorgetrieben werden.
Die bekannteſte Art der Sippe iſt das Gangeskrokodil oder die Mudela (Rhamphostoma
gangeticum), in den Augen der Bewohner Malabars ein heiliges, dem Wiſchnu, Schöpfer und
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 5. Hildburghausen, 1869, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben05_1869/74>, abgerufen am 22.12.2024.
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