den Hymenopteren häufig noch Vorrichtungen, welche es ermöglichen, je nach den Bedürfnissen viel oder wenig Luft ausströmen zu lassen, sie wird mit einem Worte zu einem Blasebalge. Der zusammengesetzte Stimmapparat selbst besteht der Hauptsache nach aus Chitinblättchen, welche gardinenartig aufgehängt sind oder die Form von Röhrchen haben und durch die ausströmende Luft in zitternde Bewegung gesetzt werden und tönen. Daß es nicht die ein-, sondern die aus- strömende Luft sei, wies Landois durch direkte Versuche und am Baue der verschließbaren Stigmen, der bekannten Eingänge zu den Tracheen, nach; ja er ging dann noch weiter und stellte die Brummtöne verschiedener Fliegen und Blumenwespen in Noten dar. Nicht alle Luftlöcher sind mit dem Stimmapparat versehen, sondern hauptsächlich die des Thorax, bei den stark brummenden Blumen- und Raubwespen dagegen die des Hinterleibes und bei sehr wenigen beide zugleich.
Fossile Hymenopteren finden sich in der Jurasormation selten und zum Theil zweifelhaft, häufig dagegen, besonders Ameisen, im Tertiärgebirge und im Bernstein.
Die Blumenwespen, Bieuen (Anthophila), welche wir als erste Familie an die Spitze stellen, wurden zwar mehrfach schon erwähnt, nicht aber in einer Weise, um auch nur eine der- selben als solche zu erkennen. Der einfache Schenkelring kommt ihnen, wie den Raubwespen zu, von welchen sie in den meisten Fällen die starke Behaarung des gedrungenen Körpers und der eigenthümliche Bau der Hinterfüße unterscheidet. Keine Blumenwespe hat einen gestielten Hinter- leib, wie so viele Raubwespen; bei den größeren Arten ist er vielmehr an der Unterseite des breiten Vorderrandes in einem fast punktförmigen Kreisringe dem untern Ende des Hinterrückens angeheftet, bei den kleineren verschmälert er sich beiderseits gleichmäßig, wird elliptisch im Umriß und gehört zu den "anhangenden", nach der früher erörterten Anheftungsweise. Das starke Haar- kleid, welches die meisten Bienen bedeckt und ihnen in der Regel die bunten Färbungen zuführt, wird gleichfalls zu einem Erkennungszeichen und Unterscheidungsmerkmale von den Raubwespen. Zwar kommen fast nackte Arten vor, trotzdem wird sie ein einigermaßen darauf geübtes Auge als Blumenwespen erkennen. Die Bienen tragen, wie wir wissen, für ihre Brut Honig und Blumenstaub ein, jenen wohlverwahrt im Jnnern ihres Körpers, diesen äußerlich, meist in Form der sogenannten "Höschen". Diese aber ziehen sie ihren ganz eigenthümlich gebauten Hinter- beinen an. Sie sind es auch, welche jede Blumenwespe weiblichen Geschlechts, mit wenigen Aus- nahmen, verrathen. Die Schienen nebst dem beinahe eben so langen ersten Tarsengliede, welches sonst als Metatarsus unterschieden zu werden pflegt, hier aber Ferse heißt, sind auffallend breit gedrückt, letztere außerdem manchmal noch an der Außenseite ihrer Wurzel mit einem schaufel- artigen Anhange, dem sogenannten Fersenhenkel, versehen. Die Schiene kann nun auf ihrer glänzenden Außenfläche etwas vertieft und an den Rändern mit langen Haaren bewachsen sein, eine treffliche Vorkehrung, um hier wie in einem Körbchen den Blumenstaub anzusammeln und fortzuschaffen. Man hat eine solche Bildung darum schlechthin auch ein Körbchen genannt. Nicht selten kommt noch zur Vervollkommnung des zierlichen Apparates eine Bürste zum Zusammen- fegen des Blüthenstaubes hinzu, steife, kurze Borsten, welche am Ende der Ferse in einer Weise sitzen, wie eine gewisse Art von Handfegern an ihrem Stiele. Auch die Ferse betheiligt sich in gleicher, wenn auch nicht so vollkommener Weise an der Aufnahme des Blüthenstaubes, welcher durch die langen Haare derselben festgehalten wird. Die Bienen, deren Hinterbeine in der eben angegebenen Weise gebaut sind, werden sehr bezeichnend Schienensammler genannt. Bei anderen entwickelten sich die genannten Theile nicht in solcher Vollkommenheit zu Sammelapparaten, die
Die Hautflügler. Blumenwespen.
den Hymenopteren häufig noch Vorrichtungen, welche es ermöglichen, je nach den Bedürfniſſen viel oder wenig Luft ausſtrömen zu laſſen, ſie wird mit einem Worte zu einem Blaſebalge. Der zuſammengeſetzte Stimmapparat ſelbſt beſteht der Hauptſache nach aus Chitinblättchen, welche gardinenartig aufgehängt ſind oder die Form von Röhrchen haben und durch die ausſtrömende Luft in zitternde Bewegung geſetzt werden und tönen. Daß es nicht die ein-, ſondern die aus- ſtrömende Luft ſei, wies Landois durch direkte Verſuche und am Baue der verſchließbaren Stigmen, der bekannten Eingänge zu den Tracheen, nach; ja er ging dann noch weiter und ſtellte die Brummtöne verſchiedener Fliegen und Blumenwespen in Noten dar. Nicht alle Luftlöcher ſind mit dem Stimmapparat verſehen, ſondern hauptſächlich die des Thorax, bei den ſtark brummenden Blumen- und Raubwespen dagegen die des Hinterleibes und bei ſehr wenigen beide zugleich.
Foſſile Hymenopteren finden ſich in der Juraſormation ſelten und zum Theil zweifelhaft, häufig dagegen, beſonders Ameiſen, im Tertiärgebirge und im Bernſtein.
Die Blumenwespen, Bieuen (Anthophila), welche wir als erſte Familie an die Spitze ſtellen, wurden zwar mehrfach ſchon erwähnt, nicht aber in einer Weiſe, um auch nur eine der- ſelben als ſolche zu erkennen. Der einfache Schenkelring kommt ihnen, wie den Raubwespen zu, von welchen ſie in den meiſten Fällen die ſtarke Behaarung des gedrungenen Körpers und der eigenthümliche Bau der Hinterfüße unterſcheidet. Keine Blumenwespe hat einen geſtielten Hinter- leib, wie ſo viele Raubwespen; bei den größeren Arten iſt er vielmehr an der Unterſeite des breiten Vorderrandes in einem faſt punktförmigen Kreisringe dem untern Ende des Hinterrückens angeheftet, bei den kleineren verſchmälert er ſich beiderſeits gleichmäßig, wird elliptiſch im Umriß und gehört zu den „anhangenden“, nach der früher erörterten Anheftungsweiſe. Das ſtarke Haar- kleid, welches die meiſten Bienen bedeckt und ihnen in der Regel die bunten Färbungen zuführt, wird gleichfalls zu einem Erkennungszeichen und Unterſcheidungsmerkmale von den Raubwespen. Zwar kommen faſt nackte Arten vor, trotzdem wird ſie ein einigermaßen darauf geübtes Auge als Blumenwespen erkennen. Die Bienen tragen, wie wir wiſſen, für ihre Brut Honig und Blumenſtaub ein, jenen wohlverwahrt im Jnnern ihres Körpers, dieſen äußerlich, meiſt in Form der ſogenannten „Höschen“. Dieſe aber ziehen ſie ihren ganz eigenthümlich gebauten Hinter- beinen an. Sie ſind es auch, welche jede Blumenwespe weiblichen Geſchlechts, mit wenigen Aus- nahmen, verrathen. Die Schienen nebſt dem beinahe eben ſo langen erſten Tarſengliede, welches ſonſt als Metatarſus unterſchieden zu werden pflegt, hier aber Ferſe heißt, ſind auffallend breit gedrückt, letztere außerdem manchmal noch an der Außenſeite ihrer Wurzel mit einem ſchaufel- artigen Anhange, dem ſogenannten Ferſenhenkel, verſehen. Die Schiene kann nun auf ihrer glänzenden Außenfläche etwas vertieft und an den Rändern mit langen Haaren bewachſen ſein, eine treffliche Vorkehrung, um hier wie in einem Körbchen den Blumenſtaub anzuſammeln und fortzuſchaffen. Man hat eine ſolche Bildung darum ſchlechthin auch ein Körbchen genannt. Nicht ſelten kommt noch zur Vervollkommnung des zierlichen Apparates eine Bürſte zum Zuſammen- fegen des Blüthenſtaubes hinzu, ſteife, kurze Borſten, welche am Ende der Ferſe in einer Weiſe ſitzen, wie eine gewiſſe Art von Handfegern an ihrem Stiele. Auch die Ferſe betheiligt ſich in gleicher, wenn auch nicht ſo vollkommener Weiſe an der Aufnahme des Blüthenſtaubes, welcher durch die langen Haare derſelben feſtgehalten wird. Die Bienen, deren Hinterbeine in der eben angegebenen Weiſe gebaut ſind, werden ſehr bezeichnend Schienenſammler genannt. Bei anderen entwickelten ſich die genannten Theile nicht in ſolcher Vollkommenheit zu Sammelapparaten, die
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Die Hautflügler. Blumenwespen.
den Hymenopteren häufig noch Vorrichtungen, welche es ermöglichen, je nach den Bedürfniſſen
viel oder wenig Luft ausſtrömen zu laſſen, ſie wird mit einem Worte zu einem Blaſebalge. Der
zuſammengeſetzte Stimmapparat ſelbſt beſteht der Hauptſache nach aus Chitinblättchen, welche
gardinenartig aufgehängt ſind oder die Form von Röhrchen haben und durch die ausſtrömende
Luft in zitternde Bewegung geſetzt werden und tönen. Daß es nicht die ein-, ſondern die aus-
ſtrömende Luft ſei, wies Landois durch direkte Verſuche und am Baue der verſchließbaren
Stigmen, der bekannten Eingänge zu den Tracheen, nach; ja er ging dann noch weiter und ſtellte
die Brummtöne verſchiedener Fliegen und Blumenwespen in Noten dar. Nicht alle Luftlöcher
ſind mit dem Stimmapparat verſehen, ſondern hauptſächlich die des Thorax, bei den ſtark
brummenden Blumen- und Raubwespen dagegen die des Hinterleibes und bei ſehr wenigen
beide zugleich.
Foſſile Hymenopteren finden ſich in der Juraſormation ſelten und zum Theil zweifelhaft,
häufig dagegen, beſonders Ameiſen, im Tertiärgebirge und im Bernſtein.
Die Blumenwespen, Bieuen (Anthophila), welche wir als erſte Familie an die Spitze
ſtellen, wurden zwar mehrfach ſchon erwähnt, nicht aber in einer Weiſe, um auch nur eine der-
ſelben als ſolche zu erkennen. Der einfache Schenkelring kommt ihnen, wie den Raubwespen zu,
von welchen ſie in den meiſten Fällen die ſtarke Behaarung des gedrungenen Körpers und der
eigenthümliche Bau der Hinterfüße unterſcheidet. Keine Blumenwespe hat einen geſtielten Hinter-
leib, wie ſo viele Raubwespen; bei den größeren Arten iſt er vielmehr an der Unterſeite des
breiten Vorderrandes in einem faſt punktförmigen Kreisringe dem untern Ende des Hinterrückens
angeheftet, bei den kleineren verſchmälert er ſich beiderſeits gleichmäßig, wird elliptiſch im Umriß
und gehört zu den „anhangenden“, nach der früher erörterten Anheftungsweiſe. Das ſtarke Haar-
kleid, welches die meiſten Bienen bedeckt und ihnen in der Regel die bunten Färbungen zuführt,
wird gleichfalls zu einem Erkennungszeichen und Unterſcheidungsmerkmale von den Raubwespen.
Zwar kommen faſt nackte Arten vor, trotzdem wird ſie ein einigermaßen darauf geübtes Auge
als Blumenwespen erkennen. Die Bienen tragen, wie wir wiſſen, für ihre Brut Honig und
Blumenſtaub ein, jenen wohlverwahrt im Jnnern ihres Körpers, dieſen äußerlich, meiſt in Form
der ſogenannten „Höschen“. Dieſe aber ziehen ſie ihren ganz eigenthümlich gebauten Hinter-
beinen an. Sie ſind es auch, welche jede Blumenwespe weiblichen Geſchlechts, mit wenigen Aus-
nahmen, verrathen. Die Schienen nebſt dem beinahe eben ſo langen erſten Tarſengliede, welches
ſonſt als Metatarſus unterſchieden zu werden pflegt, hier aber Ferſe heißt, ſind auffallend breit
gedrückt, letztere außerdem manchmal noch an der Außenſeite ihrer Wurzel mit einem ſchaufel-
artigen Anhange, dem ſogenannten Ferſenhenkel, verſehen. Die Schiene kann nun auf ihrer
glänzenden Außenfläche etwas vertieft und an den Rändern mit langen Haaren bewachſen ſein,
eine treffliche Vorkehrung, um hier wie in einem Körbchen den Blumenſtaub anzuſammeln und
fortzuſchaffen. Man hat eine ſolche Bildung darum ſchlechthin auch ein Körbchen genannt. Nicht
ſelten kommt noch zur Vervollkommnung des zierlichen Apparates eine Bürſte zum Zuſammen-
fegen des Blüthenſtaubes hinzu, ſteife, kurze Borſten, welche am Ende der Ferſe in einer Weiſe
ſitzen, wie eine gewiſſe Art von Handfegern an ihrem Stiele. Auch die Ferſe betheiligt ſich in
gleicher, wenn auch nicht ſo vollkommener Weiſe an der Aufnahme des Blüthenſtaubes, welcher
durch die langen Haare derſelben feſtgehalten wird. Die Bienen, deren Hinterbeine in der eben
angegebenen Weiſe gebaut ſind, werden ſehr bezeichnend Schienenſammler genannt. Bei anderen
entwickelten ſich die genannten Theile nicht in ſolcher Vollkommenheit zu Sammelapparaten, die
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/184>, abgerufen am 23.11.2024.
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