Schiene an Länge erreicht. Das reichlich fünf Linien lange Thier kleidet sich schwarz, an den vorderen Beinen von den Schienen an und am polirten Hinterleibe braunroth; es fliegt, aber selten, in der zweiten Hälfte des Septembers an Fichtenstämmen, in welchen jene Holzwespe haust.
Unter dem Namen der Proctotrupiden (Codrinen, Oryuren älterer Auctoren und anderer Fassung), unserer neunten Familie, vereinigen die neueren Forscher eine nicht unbeträchtliche Anzahl kleiner Schmarotzer, welche als Uebergangsgruppe in ihrer Gesammtheit sich kaum charak- terisiren lassen. Die Bildung ihres Flügelgeäders, manchmal den Cyuipiden nahe stehend, erlaubt darum keine Verbindung mit ihnen, weil das Randmal hier nicht fehlt wie dort; auch die allge- meine Körpertracht verbietet den Auschluß an jene. Auf der andern Seite kommen Formen vor, welche sich der folgenden Familie zuneigen, wie die gebrochenen Fühler, der Mangel jeder Zelle und jeder Ader in den Flügeln bis auf die des Unterrandes im Vorderflügel darthun; einer Ver- bindung mit dieser widerspricht aber neben einigen Abweichungen auch der Umstand, daß bei den Weibchen der Legbohrer aus der Spitze des Hinterleibes hervorkommt. Die Proctotrupier sind im Allgemeinen kleine, schwarze Wespchen, welche, ohne schlank und zierlich zu sein, einen gestreckten Körperbau haben, ohne träge genannt werden zu können, doch eine gewisse Langsamkeit und Plump- heit an den Tag legen. Wie sich die schwerfällige, unverdrossen thätige Hummel zur wilderen, fahrigen, in allen ihren Bewegungen rascheren Sandbiene oder zu anderen Bienenarten verhält, so die Proctotrupier zu den Chalcidiern. Sie bemerken einen herannahenden Feind nicht schon aus weiterer Ferne, suchen sich ihm auch nicht durch schleunige Flucht zu entziehen; sie halten sich am liebsten an feuchten Stellen, unter abgefallenem Laube, in den unteren Regionen dichter Zäune auf, während die ewig beweglichen, nimmer mit den Fühlern ruhenden Chalcidier, deren Weibchen stets ausspähen nach dem Gegenstande, welchem sie ihre Eier anvertrauen wollen, die Sonne lieben, den Schatten wählen zwischen der Fülle grünen Laubwerkes und nur dann jene Orte der Ver- wesung aufsuchen, wenn sie genöthigt sind, bei herannahendem Winter ein sicheres Lager zu beziehen gegen dessen verderbliche Einflüsse auf ihren zarten Organismus. Es ließe sich eine Reihe der zierlichsten Formen vorführen, wie die Gattung Proctotrupes, deren Weibchen durch die Legröhre einen pfriemförmigen, nach unten gebogenen Hinterleib bekommen, oder der schwarze Helorus, dessen ansehnlicher Hinterleibsstiel gegen jede Regel vorn dicker ist als hinten, oder das sonderbare Sparasion frontale, dem der breite Hinterleib ansitzt, die plumpen, gebrochenen Fühler dicht über dem Munde eingelenkt sind und der Kopf zwischen den Augen in scharfer Querleiste hervortritt: doch wo wäre da ein Ende zu finden! Jch ziehe es darum vor, unter Anleitung einer von Ratzeburg entlehnten Abbildung einige biologische Nachrichten über eines dieser Thierchen zu geben und gleichzeitig eine Form vorzuführen, welche lebhaft an die folgende Familie erinnert und zu ihr überleitet.
Wir erblicken hier in gewaltiger Vergrößerung und mit ausgebreiteten Flügeln den weiblichen Teleas laeviusculusRatzeburg's oder phalaenarumHartig's, und in den Umrissen der sitzenden Figur den ungemein ähnlichen, in der Hinterleibsspitze aber von ihm verschiedenen T. terebrans. Beide Arten und noch zwei andere, welche Ratzeburg davon getrennt wissen will, haben eine glänzend schwarze, an den Hüften und Schenkeln braunschwarze Färbung und eine Körperbildung, welche unser Holzschnitt vergegenwärtigt. Die feineren Unterschiede, kaum dem Auge des Forschers klar, mögen unberücksichtigt bleiben, statt derselben einige Bemerkungen über die Lebensweise dieser Thierchen hier ihren Platz finden. Die Weibchen legen ihre Eier in die von Spinnern und
Die Hautflügler. Proctotrupiden.
Schiene an Länge erreicht. Das reichlich fünf Linien lange Thier kleidet ſich ſchwarz, an den vorderen Beinen von den Schienen an und am polirten Hinterleibe braunroth; es fliegt, aber ſelten, in der zweiten Hälfte des Septembers an Fichtenſtämmen, in welchen jene Holzwespe hauſt.
Unter dem Namen der Proctotrupiden (Codrinen, Oryuren älterer Auctoren und anderer Faſſung), unſerer neunten Familie, vereinigen die neueren Forſcher eine nicht unbeträchtliche Anzahl kleiner Schmarotzer, welche als Uebergangsgruppe in ihrer Geſammtheit ſich kaum charak- teriſiren laſſen. Die Bildung ihres Flügelgeäders, manchmal den Cyuipiden nahe ſtehend, erlaubt darum keine Verbindung mit ihnen, weil das Randmal hier nicht fehlt wie dort; auch die allge- meine Körpertracht verbietet den Auſchluß an jene. Auf der andern Seite kommen Formen vor, welche ſich der folgenden Familie zuneigen, wie die gebrochenen Fühler, der Mangel jeder Zelle und jeder Ader in den Flügeln bis auf die des Unterrandes im Vorderflügel darthun; einer Ver- bindung mit dieſer widerſpricht aber neben einigen Abweichungen auch der Umſtand, daß bei den Weibchen der Legbohrer aus der Spitze des Hinterleibes hervorkommt. Die Proctotrupier ſind im Allgemeinen kleine, ſchwarze Wespchen, welche, ohne ſchlank und zierlich zu ſein, einen geſtreckten Körperbau haben, ohne träge genannt werden zu können, doch eine gewiſſe Langſamkeit und Plump- heit an den Tag legen. Wie ſich die ſchwerfällige, unverdroſſen thätige Hummel zur wilderen, fahrigen, in allen ihren Bewegungen raſcheren Sandbiene oder zu anderen Bienenarten verhält, ſo die Proctotrupier zu den Chalcidiern. Sie bemerken einen herannahenden Feind nicht ſchon aus weiterer Ferne, ſuchen ſich ihm auch nicht durch ſchleunige Flucht zu entziehen; ſie halten ſich am liebſten an feuchten Stellen, unter abgefallenem Laube, in den unteren Regionen dichter Zäune auf, während die ewig beweglichen, nimmer mit den Fühlern ruhenden Chalcidier, deren Weibchen ſtets ausſpähen nach dem Gegenſtande, welchem ſie ihre Eier anvertrauen wollen, die Sonne lieben, den Schatten wählen zwiſchen der Fülle grünen Laubwerkes und nur dann jene Orte der Ver- weſung aufſuchen, wenn ſie genöthigt ſind, bei herannahendem Winter ein ſicheres Lager zu beziehen gegen deſſen verderbliche Einflüſſe auf ihren zarten Organismus. Es ließe ſich eine Reihe der zierlichſten Formen vorführen, wie die Gattung Proctotrupes, deren Weibchen durch die Legröhre einen pfriemförmigen, nach unten gebogenen Hinterleib bekommen, oder der ſchwarze Helorus, deſſen anſehnlicher Hinterleibsſtiel gegen jede Regel vorn dicker iſt als hinten, oder das ſonderbare Sparasion frontale, dem der breite Hinterleib anſitzt, die plumpen, gebrochenen Fühler dicht über dem Munde eingelenkt ſind und der Kopf zwiſchen den Augen in ſcharfer Querleiſte hervortritt: doch wo wäre da ein Ende zu finden! Jch ziehe es darum vor, unter Anleitung einer von Ratzeburg entlehnten Abbildung einige biologiſche Nachrichten über eines dieſer Thierchen zu geben und gleichzeitig eine Form vorzuführen, welche lebhaft an die folgende Familie erinnert und zu ihr überleitet.
Wir erblicken hier in gewaltiger Vergrößerung und mit ausgebreiteten Flügeln den weiblichen Teleas laeviusculusRatzeburg’s oder phalaenarumHartig’s, und in den Umriſſen der ſitzenden Figur den ungemein ähnlichen, in der Hinterleibsſpitze aber von ihm verſchiedenen T. terebrans. Beide Arten und noch zwei andere, welche Ratzeburg davon getrennt wiſſen will, haben eine glänzend ſchwarze, an den Hüften und Schenkeln braunſchwarze Färbung und eine Körperbildung, welche unſer Holzſchnitt vergegenwärtigt. Die feineren Unterſchiede, kaum dem Auge des Forſchers klar, mögen unberückſichtigt bleiben, ſtatt derſelben einige Bemerkungen über die Lebensweiſe dieſer Thierchen hier ihren Platz finden. Die Weibchen legen ihre Eier in die von Spinnern und
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Die Hautflügler. Proctotrupiden.
Schiene an Länge erreicht. Das reichlich fünf Linien lange Thier kleidet ſich ſchwarz, an den
vorderen Beinen von den Schienen an und am polirten Hinterleibe braunroth; es fliegt, aber
ſelten, in der zweiten Hälfte des Septembers an Fichtenſtämmen, in welchen jene Holzwespe hauſt.
Unter dem Namen der Proctotrupiden (Codrinen, Oryuren älterer Auctoren und
anderer Faſſung), unſerer neunten Familie, vereinigen die neueren Forſcher eine nicht unbeträchtliche
Anzahl kleiner Schmarotzer, welche als Uebergangsgruppe in ihrer Geſammtheit ſich kaum charak-
teriſiren laſſen. Die Bildung ihres Flügelgeäders, manchmal den Cyuipiden nahe ſtehend, erlaubt
darum keine Verbindung mit ihnen, weil das Randmal hier nicht fehlt wie dort; auch die allge-
meine Körpertracht verbietet den Auſchluß an jene. Auf der andern Seite kommen Formen vor,
welche ſich der folgenden Familie zuneigen, wie die gebrochenen Fühler, der Mangel jeder Zelle und
jeder Ader in den Flügeln bis auf die des Unterrandes im Vorderflügel darthun; einer Ver-
bindung mit dieſer widerſpricht aber neben einigen Abweichungen auch der Umſtand, daß bei den
Weibchen der Legbohrer aus der Spitze des Hinterleibes hervorkommt. Die Proctotrupier ſind
im Allgemeinen kleine, ſchwarze Wespchen, welche, ohne ſchlank und zierlich zu ſein, einen geſtreckten
Körperbau haben, ohne träge genannt werden zu können, doch eine gewiſſe Langſamkeit und Plump-
heit an den Tag legen. Wie ſich die ſchwerfällige, unverdroſſen thätige Hummel zur wilderen,
fahrigen, in allen ihren Bewegungen raſcheren Sandbiene oder zu anderen Bienenarten verhält, ſo
die Proctotrupier zu den Chalcidiern. Sie bemerken einen herannahenden Feind nicht ſchon aus
weiterer Ferne, ſuchen ſich ihm auch nicht durch ſchleunige Flucht zu entziehen; ſie halten ſich am
liebſten an feuchten Stellen, unter abgefallenem Laube, in den unteren Regionen dichter Zäune auf,
während die ewig beweglichen, nimmer mit den Fühlern ruhenden Chalcidier, deren Weibchen ſtets
ausſpähen nach dem Gegenſtande, welchem ſie ihre Eier anvertrauen wollen, die Sonne lieben,
den Schatten wählen zwiſchen der Fülle grünen Laubwerkes und nur dann jene Orte der Ver-
weſung aufſuchen, wenn ſie genöthigt ſind, bei herannahendem Winter ein ſicheres Lager zu
beziehen gegen deſſen verderbliche Einflüſſe auf ihren zarten Organismus. Es ließe ſich eine
Reihe der zierlichſten Formen vorführen, wie die Gattung Proctotrupes, deren Weibchen durch die
Legröhre einen pfriemförmigen, nach unten gebogenen Hinterleib bekommen, oder der ſchwarze
Helorus, deſſen anſehnlicher Hinterleibsſtiel gegen jede Regel vorn dicker iſt als hinten, oder das
ſonderbare Sparasion frontale, dem der breite Hinterleib anſitzt, die plumpen, gebrochenen Fühler
dicht über dem Munde eingelenkt ſind und der Kopf zwiſchen den Augen in ſcharfer Querleiſte
hervortritt: doch wo wäre da ein Ende zu finden! Jch ziehe es darum vor, unter Anleitung
einer von Ratzeburg entlehnten Abbildung einige biologiſche Nachrichten über eines dieſer
Thierchen zu geben und gleichzeitig eine Form vorzuführen, welche lebhaft an die folgende Familie
erinnert und zu ihr überleitet.
Wir erblicken hier in gewaltiger Vergrößerung und mit ausgebreiteten Flügeln den weiblichen
Teleas laeviusculus Ratzeburg’s oder phalaenarum Hartig’s, und in den Umriſſen der ſitzenden
Figur den ungemein ähnlichen, in der Hinterleibsſpitze aber von ihm verſchiedenen T. terebrans.
Beide Arten und noch zwei andere, welche Ratzeburg davon getrennt wiſſen will, haben eine
glänzend ſchwarze, an den Hüften und Schenkeln braunſchwarze Färbung und eine Körperbildung,
welche unſer Holzſchnitt vergegenwärtigt. Die feineren Unterſchiede, kaum dem Auge des Forſchers
klar, mögen unberückſichtigt bleiben, ſtatt derſelben einige Bemerkungen über die Lebensweiſe
dieſer Thierchen hier ihren Platz finden. Die Weibchen legen ihre Eier in die von Spinnern und
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/272>, abgerufen am 23.11.2024.
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