Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869.Columbatscher Mücke. März-Haarmücke. nämlich die Mücken bei Unwettern und kommen nachher gleich Nebelwolken daraus hervor. Jnden Gegenden der ganzen untern Donau verbreiten sie Furcht und Schrecken unter Menschen und Vieh. So ward z. B. unter dem 26. Juni 1813 aus Wien berichtet, daß im Banate und einem Theile Ungarns Horn- und Borstenvieh zu vielen Hunderten in Folge dieser entsetzlichen Plage während des April und Mai -- im Angust erscheinen sie zum zweiten Male -- gefallen sei. Kaum von der Größe eines Flohes, kriechen sie in Nase, Ohren und Maul der Weidethiere, stechen, um Blut zu sangen und martern diese dergestalt, daß sie in wahrer Tollwuth von den Weideplätzen weglaufen und sich in Folge des Jnckens und der schnell erhärtenden Geschwulst an der gestochenen Stelle anfreiben; das kräftigste Thier kann sich binnen sechs Stunden zu Tode gehetzt haben. Beim Menschen fallen die Gnitzen am liebsten in die Augenwinkel ein. Die besprochene Art stimmt nicht mit der Meigen'schen S. maculata, wie man gewöhnlich annimmt, überein, sondern wird von Schiner nach im Weingeist aufbewahrten Exemplaren, welche Kollar an Ort und Stelle gesammelt und in der Natur beobachtet hatte, wie folgt beschrieben: Unter den Hunderten von Exemplaren findet sich kein einziges Männchen, das Weibchen ist schwärzlich, überall mit weißlicher Bestäubung und messinggelber Behaarung dicht bedeckt, so daß das Rückenschild, besonders vorn, ein schieferbläuliches Aussehen erhält; der Hinterleib weißgelb, oben bräunlich, doch so, daß die weißgelbe Farbe an den Einschnitten noch ziemlich weit hinaufreicht, an trocknen Stücken oft nur die Bauchseite gelb und der Rücken schwarzbraun. Die Fühler sind ganz gelb, die Taster gelb oder gelbbraun, die Beine im Leben weißlich, nach demselben gelblich, die Spitzen der Schenkel und der hinteren Metatarsen braun, die vorderen Tarsen durchaus schwarzbraun; die Flügel glashell. Der Körper mißt 11/2 bis 13/4 Linien. Die zahlreichen Namen, welche viele Arten von den Kerflundigen erhielten, legen Zeugniß von den Schwierigkeiten ab, welche mit ihrer richtigen Erkennung verbunden sind. Wem wären nicht schon im allerersten Frühjahre die plumpen, schwarzen Fliegen aufgefallen, welche [Abbildung]
Die März-Haarmücke (Bibio Marei) bei warmen Sonnenscheine schwerfällig umherfliegen und dabeinebst Larve und Puppe (letztere beide etwas vergrößert). die Beine lose herabhängen lassen. Zuletzt, wenn sie sich mehren, sieht man sie an gleichen Stellen paarweise an einander hängen und wundert sich über die große Ungleichheit solcher Pärchen. Es ist die März-Haarmücke (Bibio Marci), eine durchaus schwarze, außerdem noch schwarz behaarte Fliege. Wir sehen sie hier abgebildet und haben darauf zu achten, daß das kleinere, dickköpfige Jndividnum, bei welchem der Kopf fast nur behaartes Auge ist, das Männchen, das schlankere, welches durch den kleinen rüsselartig verlängerten Kopf mit den kleinen nackten Augen noch den Mückencharakter bewahrt, das Weibchen vor- stellt. Auf der hintersten Ecke des Kopfes lassen sich drei Neben- angen erkennen, am entgegengesetzten Ende plumpe, neunglied- rige Fühler, welche halbkugelig auslaufen, und nach unten fünfgliedrige, gleichfalls gedrungene Taster. Das stark gewölbte Rückenschild markirt seinen ersten Ring als zwei scharfe Kanten, welche einen spitzen Winkel mit einander bilden. An den kräftigen Beinen, deren hinterste die längsten, fallen die Schenkel durch ihre Keulenform, die Vorderschienen durch einen kräftigen End- dorn, die Klauen und Haftläppchen zwischen ihnen durch ihre Größe auf. Die breiten, vorn stumpfen, stark angeräucherten, am Vorderrande schwarzen Flügel erscheinen wie gestielt, ihre erste Längsader mündet hinter der Flügelmitte in den Vorderrand, die zweite fehlt, die dritte kommt aus der Wurzel der ersten, verbindet sich mit ihr durch eine schiese Querader und ist bis zu dieser Columbatſcher Mücke. März-Haarmücke. nämlich die Mücken bei Unwettern und kommen nachher gleich Nebelwolken daraus hervor. Jnden Gegenden der ganzen untern Donau verbreiten ſie Furcht und Schrecken unter Menſchen und Vieh. So ward z. B. unter dem 26. Juni 1813 aus Wien berichtet, daß im Banate und einem Theile Ungarns Horn- und Borſtenvieh zu vielen Hunderten in Folge dieſer entſetzlichen Plage während des April und Mai — im Anguſt erſcheinen ſie zum zweiten Male — gefallen ſei. Kaum von der Größe eines Flohes, kriechen ſie in Naſe, Ohren und Maul der Weidethiere, ſtechen, um Blut zu ſangen und martern dieſe dergeſtalt, daß ſie in wahrer Tollwuth von den Weideplätzen weglaufen und ſich in Folge des Jnckens und der ſchnell erhärtenden Geſchwulſt an der geſtochenen Stelle anfreiben; das kräftigſte Thier kann ſich binnen ſechs Stunden zu Tode gehetzt haben. Beim Menſchen fallen die Gnitzen am liebſten in die Augenwinkel ein. Die beſprochene Art ſtimmt nicht mit der Meigen’ſchen S. maculata, wie man gewöhnlich annimmt, überein, ſondern wird von Schiner nach im Weingeiſt aufbewahrten Exemplaren, welche Kollar an Ort und Stelle geſammelt und in der Natur beobachtet hatte, wie folgt beſchrieben: Unter den Hunderten von Exemplaren findet ſich kein einziges Männchen, das Weibchen iſt ſchwärzlich, überall mit weißlicher Beſtäubung und meſſinggelber Behaarung dicht bedeckt, ſo daß das Rückenſchild, beſonders vorn, ein ſchieferbläuliches Ausſehen erhält; der Hinterleib weißgelb, oben bräunlich, doch ſo, daß die weißgelbe Farbe an den Einſchnitten noch ziemlich weit hinaufreicht, an trocknen Stücken oft nur die Bauchſeite gelb und der Rücken ſchwarzbraun. Die Fühler ſind ganz gelb, die Taſter gelb oder gelbbraun, die Beine im Leben weißlich, nach demſelben gelblich, die Spitzen der Schenkel und der hinteren Metatarſen braun, die vorderen Tarſen durchaus ſchwarzbraun; die Flügel glashell. Der Körper mißt 1½ bis 1¾ Linien. Die zahlreichen Namen, welche viele Arten von den Kerflundigen erhielten, legen Zeugniß von den Schwierigkeiten ab, welche mit ihrer richtigen Erkennung verbunden ſind. Wem wären nicht ſchon im allererſten Frühjahre die plumpen, ſchwarzen Fliegen aufgefallen, welche [Abbildung]
Die März-Haarmücke (Bibio Marei) bei warmen Sonnenſcheine ſchwerfällig umherfliegen und dabeinebſt Larve und Puppe (letztere beide etwas vergrößert). die Beine loſe herabhängen laſſen. Zuletzt, wenn ſie ſich mehren, ſieht man ſie an gleichen Stellen paarweiſe an einander hängen und wundert ſich über die große Ungleichheit ſolcher Pärchen. Es iſt die März-Haarmücke (Bibio Marci), eine durchaus ſchwarze, außerdem noch ſchwarz behaarte Fliege. Wir ſehen ſie hier abgebildet und haben darauf zu achten, daß das kleinere, dickköpfige Jndividnum, bei welchem der Kopf faſt nur behaartes Auge iſt, das Männchen, das ſchlankere, welches durch den kleinen rüſſelartig verlängerten Kopf mit den kleinen nackten Augen noch den Mückencharakter bewahrt, das Weibchen vor- ſtellt. Auf der hinterſten Ecke des Kopfes laſſen ſich drei Neben- angen erkennen, am entgegengeſetzten Ende plumpe, neunglied- rige Fühler, welche halbkugelig auslaufen, und nach unten fünfgliedrige, gleichfalls gedrungene Taſter. Das ſtark gewölbte Rückenſchild markirt ſeinen erſten Ring als zwei ſcharfe Kanten, welche einen ſpitzen Winkel mit einander bilden. An den kräftigen Beinen, deren hinterſte die längſten, fallen die Schenkel durch ihre Keulenform, die Vorderſchienen durch einen kräftigen End- dorn, die Klauen und Haftläppchen zwiſchen ihnen durch ihre Größe auf. Die breiten, vorn ſtumpfen, ſtark angeräucherten, am Vorderrande ſchwarzen Flügel erſcheinen wie geſtielt, ihre erſte Längsader mündet hinter der Flügelmitte in den Vorderrand, die zweite fehlt, die dritte kommt aus der Wurzel der erſten, verbindet ſich mit ihr durch eine ſchieſe Querader und iſt bis zu dieſer <TEI> <text> <body> <floatingText> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0413" n="389"/><fw place="top" type="header">Columbatſcher Mücke. März-Haarmücke.</fw><lb/> nämlich die Mücken bei Unwettern und kommen nachher gleich Nebelwolken daraus hervor. Jn<lb/> den Gegenden der ganzen untern Donau verbreiten ſie Furcht und Schrecken unter Menſchen und<lb/> Vieh. So ward z. B. unter dem 26. Juni 1813 aus Wien berichtet, daß im Banate und einem<lb/> Theile Ungarns Horn- und Borſtenvieh zu vielen Hunderten in Folge dieſer entſetzlichen Plage<lb/> während des April und Mai — im Anguſt erſcheinen ſie zum zweiten Male — gefallen ſei.<lb/> Kaum von der Größe eines Flohes, kriechen ſie in Naſe, Ohren und Maul der Weidethiere,<lb/> ſtechen, um Blut zu ſangen und martern dieſe dergeſtalt, daß ſie in wahrer Tollwuth von den<lb/> Weideplätzen weglaufen und ſich in Folge des Jnckens und der ſchnell erhärtenden Geſchwulſt an<lb/> der geſtochenen Stelle anfreiben; das kräftigſte Thier kann ſich binnen ſechs Stunden zu Tode<lb/> gehetzt haben. Beim Menſchen fallen die Gnitzen am liebſten in die Augenwinkel ein. Die<lb/> beſprochene Art ſtimmt nicht mit der <hi rendition="#g">Meigen’</hi>ſchen <hi rendition="#aq">S. maculata,</hi> wie man gewöhnlich annimmt,<lb/> überein, ſondern wird von <hi rendition="#g">Schiner</hi> nach im Weingeiſt aufbewahrten Exemplaren, welche <hi rendition="#g">Kollar</hi><lb/> an Ort und Stelle geſammelt und in der Natur beobachtet hatte, wie folgt beſchrieben: Unter den<lb/> Hunderten von Exemplaren findet ſich kein einziges Männchen, das Weibchen iſt ſchwärzlich, überall<lb/> mit weißlicher Beſtäubung und meſſinggelber Behaarung dicht bedeckt, ſo daß das Rückenſchild,<lb/> beſonders vorn, ein ſchieferbläuliches Ausſehen erhält; der Hinterleib weißgelb, oben bräunlich,<lb/> doch ſo, daß die weißgelbe Farbe an den Einſchnitten noch ziemlich weit hinaufreicht, an trocknen<lb/> Stücken oft nur die Bauchſeite gelb und der Rücken ſchwarzbraun. Die Fühler ſind ganz gelb,<lb/> die Taſter gelb oder gelbbraun, die Beine im Leben weißlich, nach demſelben gelblich, die Spitzen<lb/> der Schenkel und der hinteren Metatarſen braun, die vorderen Tarſen durchaus ſchwarzbraun; die<lb/> Flügel glashell. Der Körper mißt 1½ bis 1¾ Linien. Die zahlreichen Namen, welche viele<lb/> Arten von den Kerflundigen erhielten, legen Zeugniß von den Schwierigkeiten ab, welche mit<lb/> ihrer richtigen Erkennung verbunden ſind.</p><lb/> <p>Wem wären nicht ſchon im allererſten Frühjahre die plumpen, ſchwarzen Fliegen aufgefallen, welche<lb/> an den noch dürren Grasſpitzchen hängen, über welche die rauhe Märzluſt hinſtreicht, welche träge<lb/> an Buſchwerk umherkriechen, beſonders da, wo ſich die Blattlänſe zu zeigen beginnen, aber auch<lb/><figure><head><hi rendition="#c">Die <hi rendition="#g">März-Haarmücke</hi> (<hi rendition="#aq">Bibio Marei</hi>)<lb/> nebſt Larve und Puppe (letztere beide<lb/> etwas vergrößert).</hi></head></figure><lb/> bei warmen Sonnenſcheine ſchwerfällig umherfliegen und dabei<lb/> die Beine loſe herabhängen laſſen. Zuletzt, wenn ſie ſich mehren,<lb/> ſieht man ſie an gleichen Stellen paarweiſe an einander hängen<lb/> und wundert ſich über die große Ungleichheit ſolcher Pärchen.<lb/> Es iſt die <hi rendition="#g">März-Haarmücke</hi> (<hi rendition="#aq">Bibio Marci</hi>), eine durchaus<lb/> ſchwarze, außerdem noch ſchwarz behaarte Fliege. Wir ſehen<lb/> ſie hier abgebildet und haben darauf zu achten, daß das kleinere,<lb/> dickköpfige Jndividnum, bei welchem der Kopf faſt nur behaartes<lb/> Auge iſt, das Männchen, das ſchlankere, welches durch den<lb/> kleinen rüſſelartig verlängerten Kopf mit den kleinen nackten<lb/> Augen noch den Mückencharakter bewahrt, das Weibchen vor-<lb/> ſtellt. Auf der hinterſten Ecke des Kopfes laſſen ſich drei Neben-<lb/> angen erkennen, am entgegengeſetzten Ende plumpe, neunglied-<lb/> rige Fühler, welche halbkugelig auslaufen, und nach unten fünfgliedrige, gleichfalls gedrungene<lb/> Taſter. Das ſtark gewölbte Rückenſchild markirt ſeinen erſten Ring als zwei ſcharfe Kanten,<lb/> welche einen ſpitzen Winkel mit einander bilden. An den kräftigen Beinen, deren hinterſte die<lb/> längſten, fallen die Schenkel durch ihre Keulenform, die Vorderſchienen durch einen kräftigen End-<lb/> dorn, die Klauen und Haftläppchen zwiſchen ihnen durch ihre Größe auf. Die breiten, vorn<lb/> ſtumpfen, ſtark angeräucherten, am Vorderrande ſchwarzen Flügel erſcheinen wie geſtielt, ihre erſte<lb/> Längsader mündet hinter der Flügelmitte in den Vorderrand, die zweite fehlt, die dritte kommt<lb/> aus der Wurzel der erſten, verbindet ſich mit ihr durch eine ſchieſe Querader und iſt bis zu dieſer<lb/></p> </div> </div> </body> </floatingText> </body> </text> </TEI> [389/0413]
Columbatſcher Mücke. März-Haarmücke.
nämlich die Mücken bei Unwettern und kommen nachher gleich Nebelwolken daraus hervor. Jn
den Gegenden der ganzen untern Donau verbreiten ſie Furcht und Schrecken unter Menſchen und
Vieh. So ward z. B. unter dem 26. Juni 1813 aus Wien berichtet, daß im Banate und einem
Theile Ungarns Horn- und Borſtenvieh zu vielen Hunderten in Folge dieſer entſetzlichen Plage
während des April und Mai — im Anguſt erſcheinen ſie zum zweiten Male — gefallen ſei.
Kaum von der Größe eines Flohes, kriechen ſie in Naſe, Ohren und Maul der Weidethiere,
ſtechen, um Blut zu ſangen und martern dieſe dergeſtalt, daß ſie in wahrer Tollwuth von den
Weideplätzen weglaufen und ſich in Folge des Jnckens und der ſchnell erhärtenden Geſchwulſt an
der geſtochenen Stelle anfreiben; das kräftigſte Thier kann ſich binnen ſechs Stunden zu Tode
gehetzt haben. Beim Menſchen fallen die Gnitzen am liebſten in die Augenwinkel ein. Die
beſprochene Art ſtimmt nicht mit der Meigen’ſchen S. maculata, wie man gewöhnlich annimmt,
überein, ſondern wird von Schiner nach im Weingeiſt aufbewahrten Exemplaren, welche Kollar
an Ort und Stelle geſammelt und in der Natur beobachtet hatte, wie folgt beſchrieben: Unter den
Hunderten von Exemplaren findet ſich kein einziges Männchen, das Weibchen iſt ſchwärzlich, überall
mit weißlicher Beſtäubung und meſſinggelber Behaarung dicht bedeckt, ſo daß das Rückenſchild,
beſonders vorn, ein ſchieferbläuliches Ausſehen erhält; der Hinterleib weißgelb, oben bräunlich,
doch ſo, daß die weißgelbe Farbe an den Einſchnitten noch ziemlich weit hinaufreicht, an trocknen
Stücken oft nur die Bauchſeite gelb und der Rücken ſchwarzbraun. Die Fühler ſind ganz gelb,
die Taſter gelb oder gelbbraun, die Beine im Leben weißlich, nach demſelben gelblich, die Spitzen
der Schenkel und der hinteren Metatarſen braun, die vorderen Tarſen durchaus ſchwarzbraun; die
Flügel glashell. Der Körper mißt 1½ bis 1¾ Linien. Die zahlreichen Namen, welche viele
Arten von den Kerflundigen erhielten, legen Zeugniß von den Schwierigkeiten ab, welche mit
ihrer richtigen Erkennung verbunden ſind.
Wem wären nicht ſchon im allererſten Frühjahre die plumpen, ſchwarzen Fliegen aufgefallen, welche
an den noch dürren Grasſpitzchen hängen, über welche die rauhe Märzluſt hinſtreicht, welche träge
an Buſchwerk umherkriechen, beſonders da, wo ſich die Blattlänſe zu zeigen beginnen, aber auch
[Abbildung Die März-Haarmücke (Bibio Marei)
nebſt Larve und Puppe (letztere beide
etwas vergrößert).]
bei warmen Sonnenſcheine ſchwerfällig umherfliegen und dabei
die Beine loſe herabhängen laſſen. Zuletzt, wenn ſie ſich mehren,
ſieht man ſie an gleichen Stellen paarweiſe an einander hängen
und wundert ſich über die große Ungleichheit ſolcher Pärchen.
Es iſt die März-Haarmücke (Bibio Marci), eine durchaus
ſchwarze, außerdem noch ſchwarz behaarte Fliege. Wir ſehen
ſie hier abgebildet und haben darauf zu achten, daß das kleinere,
dickköpfige Jndividnum, bei welchem der Kopf faſt nur behaartes
Auge iſt, das Männchen, das ſchlankere, welches durch den
kleinen rüſſelartig verlängerten Kopf mit den kleinen nackten
Augen noch den Mückencharakter bewahrt, das Weibchen vor-
ſtellt. Auf der hinterſten Ecke des Kopfes laſſen ſich drei Neben-
angen erkennen, am entgegengeſetzten Ende plumpe, neunglied-
rige Fühler, welche halbkugelig auslaufen, und nach unten fünfgliedrige, gleichfalls gedrungene
Taſter. Das ſtark gewölbte Rückenſchild markirt ſeinen erſten Ring als zwei ſcharfe Kanten,
welche einen ſpitzen Winkel mit einander bilden. An den kräftigen Beinen, deren hinterſte die
längſten, fallen die Schenkel durch ihre Keulenform, die Vorderſchienen durch einen kräftigen End-
dorn, die Klauen und Haftläppchen zwiſchen ihnen durch ihre Größe auf. Die breiten, vorn
ſtumpfen, ſtark angeräucherten, am Vorderrande ſchwarzen Flügel erſcheinen wie geſtielt, ihre erſte
Längsader mündet hinter der Flügelmitte in den Vorderrand, die zweite fehlt, die dritte kommt
aus der Wurzel der erſten, verbindet ſich mit ihr durch eine ſchieſe Querader und iſt bis zu dieſer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |