Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869.Heuschreckenverwüstungen. Sumpfes eine ungeheure Menge kleiner, schwarzer Jnsekten, die den Boden weithin bedeckten.Bei näherer Untersuchung erwiesen sie sich als junge Heuschrecken. Es war am 18. Juli (1812), als diese Entdeckung gemacht wurde, und man erinnerte sich sehr wohl, daß vier Wochen früher (20. Juni) daselbst große Heuschreckenschwärme niedergefallen waren. Nach wenigen Tagen rückten diese jungen, ungeflügelten Thiere gegen die Stadt Etaweh vor, zerstörten die Fluren und wurden bald eine so furchtbare Plage, daß keine Anstrengungen der Landleute, selbst Feuer nicht im Stande waren, sie zu vernichten; denn immer neue Züge kamen angerückt. Noch ungeflügelt hatten sie alle Hecken, alle Mangobäume schon kahl gefressen. Ende Juli (28.) entfalteten sie mit dem ersten Regen ihre Flügel, die Köpfe färbten sich dunkelroth, und sie begannen in Schwärmen umher- zufliegen, als Winde sie am 31. Juli plötzlich verschwinden ließen. Keine Schilderung von der Erscheinung und den Verwüstungen dieser schrecklichen Kerfe ist so treffend und erhaben, als die, welche der Prophet Joel (II. 2--10) gibt. "Ein Tag der Finsterniß und der Dunkelheit, ein Tag von Wolken und dichtem Dunkel, wie der Morgen über das Gebirge ausbreitet; ein großes und ein mächtiges Volk; es ist nie ein ähnliches gewesen, noch wird jemals eins in Zukunft sein, selbst bis zu den Jahren der spätesten Geschlechter. Ein Feuer verzehrt vor ihnen, und hinter ihnen brennt eine Flamme; das Land ist wie Edens Garten vor ihnen und hinter ihnen eine verödete Wildniß; ja, und nichts wird ihnen entgehen. Gleich dem Getöse der Wagen werden sie laufen über die Gipfel der Berge, gleich dem Prasseln einer Feuerflamme, welche die Stoppel verzehrt, wie ein starkes Volk in Schlachtordnung gestellt. Vor ihrem Anblick wird das Volk sich sehr entsetzen, aller Antlitz wird erblassen. Sie werden rennen wie starke Männer, sie werden über die Wälle steigen wie Kriegsleute und sie werden ziehen, ein Jeder seinen Weg und ihre Reihe nicht brechen; auch wird keiner den andern stoßen, sondern jeder seinen Pfad fortschreiten, und wenn sie in das Schwert fallen, wird es sie nicht verwunden. Sie werden hin und her durch die Stadt ziehen, sie werden auf den Wall rennen, sie werden auf die Häuser klimmen, sie werden durch die Fenster hineinsteigen, gleich einem Diebe. Die Erde wird vor ihnen zittern, die Himmel erbeben; Sonne und Mond werden verfinstert und die Sterne ihren Glanz zurückziehen." Jm zwanzigsten Verse wird dann noch die Art angedeutet, wie man oft die Schwärme hat in das Meer ver- schlagen sehen, wenn es heißt: "Jch will das nördliche Heer weit von euch entfernen und den Feind in ein ödes, wüstes Land treiben, mit seinem Angesicht nach dem Ostmeer und mit seinem Rücken gegen das äußerste Meer, und sein Gestank wird aufsteigen; denn er hat Großes gethan." Nicht nur die alten Chroniken berichten aus Europa, besonders dessen Süden und Südosten 31*
Heuſchreckenverwüſtungen. Sumpfes eine ungeheure Menge kleiner, ſchwarzer Jnſekten, die den Boden weithin bedeckten.Bei näherer Unterſuchung erwieſen ſie ſich als junge Heuſchrecken. Es war am 18. Juli (1812), als dieſe Entdeckung gemacht wurde, und man erinnerte ſich ſehr wohl, daß vier Wochen früher (20. Juni) daſelbſt große Heuſchreckenſchwärme niedergefallen waren. Nach wenigen Tagen rückten dieſe jungen, ungeflügelten Thiere gegen die Stadt Etaweh vor, zerſtörten die Fluren und wurden bald eine ſo furchtbare Plage, daß keine Anſtrengungen der Landleute, ſelbſt Feuer nicht im Stande waren, ſie zu vernichten; denn immer neue Züge kamen angerückt. Noch ungeflügelt hatten ſie alle Hecken, alle Mangobäume ſchon kahl gefreſſen. Ende Juli (28.) entfalteten ſie mit dem erſten Regen ihre Flügel, die Köpfe färbten ſich dunkelroth, und ſie begannen in Schwärmen umher- zufliegen, als Winde ſie am 31. Juli plötzlich verſchwinden ließen. Keine Schilderung von der Erſcheinung und den Verwüſtungen dieſer ſchrecklichen Kerfe iſt ſo treffend und erhaben, als die, welche der Prophet Joel (II. 2—10) gibt. „Ein Tag der Finſterniß und der Dunkelheit, ein Tag von Wolken und dichtem Dunkel, wie der Morgen über das Gebirge ausbreitet; ein großes und ein mächtiges Volk; es iſt nie ein ähnliches geweſen, noch wird jemals eins in Zukunft ſein, ſelbſt bis zu den Jahren der ſpäteſten Geſchlechter. Ein Feuer verzehrt vor ihnen, und hinter ihnen brennt eine Flamme; das Land iſt wie Edens Garten vor ihnen und hinter ihnen eine verödete Wildniß; ja, und nichts wird ihnen entgehen. Gleich dem Getöſe der Wagen werden ſie laufen über die Gipfel der Berge, gleich dem Praſſeln einer Feuerflamme, welche die Stoppel verzehrt, wie ein ſtarkes Volk in Schlachtordnung geſtellt. Vor ihrem Anblick wird das Volk ſich ſehr entſetzen, aller Antlitz wird erblaſſen. Sie werden rennen wie ſtarke Männer, ſie werden über die Wälle ſteigen wie Kriegsleute und ſie werden ziehen, ein Jeder ſeinen Weg und ihre Reihe nicht brechen; auch wird keiner den andern ſtoßen, ſondern jeder ſeinen Pfad fortſchreiten, und wenn ſie in das Schwert fallen, wird es ſie nicht verwunden. Sie werden hin und her durch die Stadt ziehen, ſie werden auf den Wall rennen, ſie werden auf die Häuſer klimmen, ſie werden durch die Fenſter hineinſteigen, gleich einem Diebe. Die Erde wird vor ihnen zittern, die Himmel erbeben; Sonne und Mond werden verfinſtert und die Sterne ihren Glanz zurückziehen.“ Jm zwanzigſten Verſe wird dann noch die Art angedeutet, wie man oft die Schwärme hat in das Meer ver- ſchlagen ſehen, wenn es heißt: „Jch will das nördliche Heer weit von euch entfernen und den Feind in ein ödes, wüſtes Land treiben, mit ſeinem Angeſicht nach dem Oſtmeer und mit ſeinem Rücken gegen das äußerſte Meer, und ſein Geſtank wird aufſteigen; denn er hat Großes gethan.“ Nicht nur die alten Chroniken berichten aus Europa, beſonders deſſen Süden und Südoſten 31*
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Ende Juli (28.) entfalteten ſie mit dem<lb/> erſten Regen ihre Flügel, die Köpfe färbten ſich dunkelroth, und ſie begannen in Schwärmen umher-<lb/> zufliegen, als Winde ſie am 31. Juli plötzlich verſchwinden ließen. Keine Schilderung von der<lb/> Erſcheinung und den Verwüſtungen dieſer ſchrecklichen Kerfe iſt ſo treffend und erhaben, als die,<lb/> welche der Prophet Joel (<hi rendition="#aq">II.</hi> 2—10) gibt. „Ein Tag der Finſterniß und der Dunkelheit, ein Tag<lb/> von Wolken und dichtem Dunkel, wie der Morgen über das Gebirge ausbreitet; ein großes und ein<lb/> mächtiges Volk; es iſt nie ein ähnliches geweſen, noch wird jemals eins in Zukunft ſein, ſelbſt bis<lb/> zu den Jahren der ſpäteſten Geſchlechter. Ein Feuer verzehrt vor ihnen, und hinter ihnen brennt<lb/> eine Flamme; das Land iſt wie Edens Garten vor ihnen und hinter ihnen eine verödete Wildniß;<lb/> ja, und nichts wird ihnen entgehen. 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Heuſchreckenverwüſtungen.
Sumpfes eine ungeheure Menge kleiner, ſchwarzer Jnſekten, die den Boden weithin bedeckten.
Bei näherer Unterſuchung erwieſen ſie ſich als junge Heuſchrecken. Es war am 18. Juli (1812),
als dieſe Entdeckung gemacht wurde, und man erinnerte ſich ſehr wohl, daß vier Wochen früher
(20. Juni) daſelbſt große Heuſchreckenſchwärme niedergefallen waren. Nach wenigen Tagen rückten
dieſe jungen, ungeflügelten Thiere gegen die Stadt Etaweh vor, zerſtörten die Fluren und wurden
bald eine ſo furchtbare Plage, daß keine Anſtrengungen der Landleute, ſelbſt Feuer nicht im
Stande waren, ſie zu vernichten; denn immer neue Züge kamen angerückt. Noch ungeflügelt hatten
ſie alle Hecken, alle Mangobäume ſchon kahl gefreſſen. Ende Juli (28.) entfalteten ſie mit dem
erſten Regen ihre Flügel, die Köpfe färbten ſich dunkelroth, und ſie begannen in Schwärmen umher-
zufliegen, als Winde ſie am 31. Juli plötzlich verſchwinden ließen. Keine Schilderung von der
Erſcheinung und den Verwüſtungen dieſer ſchrecklichen Kerfe iſt ſo treffend und erhaben, als die,
welche der Prophet Joel (II. 2—10) gibt. „Ein Tag der Finſterniß und der Dunkelheit, ein Tag
von Wolken und dichtem Dunkel, wie der Morgen über das Gebirge ausbreitet; ein großes und ein
mächtiges Volk; es iſt nie ein ähnliches geweſen, noch wird jemals eins in Zukunft ſein, ſelbſt bis
zu den Jahren der ſpäteſten Geſchlechter. Ein Feuer verzehrt vor ihnen, und hinter ihnen brennt
eine Flamme; das Land iſt wie Edens Garten vor ihnen und hinter ihnen eine verödete Wildniß;
ja, und nichts wird ihnen entgehen. Gleich dem Getöſe der Wagen werden ſie laufen über die
Gipfel der Berge, gleich dem Praſſeln einer Feuerflamme, welche die Stoppel verzehrt, wie ein
ſtarkes Volk in Schlachtordnung geſtellt. Vor ihrem Anblick wird das Volk ſich ſehr entſetzen, aller
Antlitz wird erblaſſen. Sie werden rennen wie ſtarke Männer, ſie werden über die Wälle ſteigen
wie Kriegsleute und ſie werden ziehen, ein Jeder ſeinen Weg und ihre Reihe nicht brechen; auch
wird keiner den andern ſtoßen, ſondern jeder ſeinen Pfad fortſchreiten, und wenn ſie in das
Schwert fallen, wird es ſie nicht verwunden. Sie werden hin und her durch die Stadt ziehen,
ſie werden auf den Wall rennen, ſie werden auf die Häuſer klimmen, ſie werden durch die Fenſter
hineinſteigen, gleich einem Diebe. Die Erde wird vor ihnen zittern, die Himmel erbeben;
Sonne und Mond werden verfinſtert und die Sterne ihren Glanz zurückziehen.“ Jm zwanzigſten
Verſe wird dann noch die Art angedeutet, wie man oft die Schwärme hat in das Meer ver-
ſchlagen ſehen, wenn es heißt: „Jch will das nördliche Heer weit von euch entfernen und den
Feind in ein ödes, wüſtes Land treiben, mit ſeinem Angeſicht nach dem Oſtmeer und mit ſeinem
Rücken gegen das äußerſte Meer, und ſein Geſtank wird aufſteigen; denn er hat Großes gethan.“
Nicht nur die alten Chroniken berichten aus Europa, beſonders deſſen Süden und Südoſten
wiederholte Heuſchreckenverwüſtungen, welche ſich bis Deutſchland erſtreckten, ſondern jedes Jahr
bringen die Zeitungen neue Klagen. Für das ſüdliche Rußland allein wurden aus dieſem Jahr-
hundert folgende Jahre angemerkt: 1800, 1, 3, 12 bis 16, 20 bis 22, 29 bis 31, 34 bis 36, 44, 47,
50, 51, 59 bis 61. Ueberall ſpielt hier die Wander- oder Zugheuſchrecke (Oedipoda migra-
toria) die Hauptrolle, als deren Heimat die Länder anzuſehen ſind, in welchen ſie ſich alljährlich
fortpflanzt; deren aber gibt es eine Menge: die Tatarei, Syrien, Kleinaſien, das ſüdliche Europa.
Jm mittleren Rußland kommt ſie ſtellenweiſe nur in ſehr warmen Herbſten und Frühjahren vor,
in der Mark Brandenburg erſchien ſie einige Male zu Anfange der fünfziger Jahre, 1856 bei
Breslau, 1859 in Hinterpommern. Die Nordlinie ihrer Verbreitung geht von Spanien durch
Südfrankreich, die Schweiz, Bayern, Thüringen, Sachſen, die Mark, Poſen, Polen, Volhynien,
Südrußland, Südſibirien bis zum nördlichen China. Jch ſelbſt fing einzelne Exemplare zu
verſchiedenen Zeiten bei Seeſen im Braunſchweigiſchen und auf dem Wege zwiſchen Halle und dem
Petersberge. Vereinzelte Züge wurden auch in Schweden, England und Schottland beobachtet.
Wenn man ſo unerhörte Dinge über die Heuſchrecken vernimmt, ſo könnte man vielleicht geneigt
ſein mit Plinius zu glauben, es ſeien Thiere von drei Fuß Länge und von ſolcher Stärke, daß
die Hausfrauen die Beine derſelben als Sägen gebrauchten, oder Thiere, denen die Araber in
ihrer bilderreichen Sprache die Augen des Elefanten, den Nacken des Stiers, das Geweih des
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