Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Schnabelkerfe. Singzirpen.
Eine Cikade flog zu dem ersteren, setzte sich auf seine Harfe an Stelle einer gesprungenen Saite
und verschaffte ihm den Sieg. Daher galt den Griechen eine auf einer Harfe sitzende Cikade als
das Sinnbild der Musik. Jhre Dichter verherrlichten die Thierchen in ihren Gesängen und priesen
sie als die glücklichsten und unschuldigsten Geschöpfe. So widmete ihnen Anakreon seine 43.
Ode, welche Ramler wiedergibt wie folgt:

Glücklich nenn' ich dich Cikade!
Daß du auf den höchsten Bäumen,
Von ein wenig Thau begeistert,
Aehnlich einem König! singest.
Dein gehöret all' und jedes,
Was du in den Feldern schauest,
Was die Jahreszeiten bringen;
Dir sind Freund die Landbewohner,
Weil du keinem lebst zu Leide,
Und die Sterblichen verehren
Dich, des Sommers holden Boten;
Und es lieben dich die Musen,
Und es liebt dich Phöbos selber;
Er gab dir die klare Stimme; --
Auch das Alter dich nicht dränget,
Seher, Erdgeborne, Sänger,
Leidenlos, ohn Blut im Fleische --
Schier bist du den Göttern ähnlich!

Weniger zart erscheint die Glücklichpreisung von seiten des Xenarchos aus Rhodos, wenn
er sagt:

Glücklich leben die Cikaden,
Denn sie haben stumme Weiber.

Man nannte sie Tettix, welche Bezeichnung die heutigen Forscher den kleinen Dornheuschrecken
beigelegt haben, und hielt sie ihres Gesanges wegen in Käfigen. Der römische Dichter Virgil
hatte weniger Sinn für die Cikaden, denn er seufzte über ihre Töne, welche durch das Gebüsch
"gällen", und Berichterstatter aus späteren Zeiten waren ebenso wenig von ihnen erbaut. Wenigstens
geht dies aus den Worten des Dr. Shaw hervor, welche annährend also lauten: "Jn den heißen
Sommermonaten verursachen besonders vom Mittag an bis gegen Abend die Cikaden ein so
unbändiges Gezirpe und einen so unangenehmen Lärm, daß die Ohren davon gällen. Sie sind
in dieser Hinsicht die lästigsten und unverschämtesten Kerfe, welche, auf einem Zweige sitzend, oft
zwei oder drei Stunden ohne Aufhören fortqueilen und das Nachdenken oder die kurze Ruhe
stören, denen man sich in diesen heißen Himmelsstrichen (Berberei) um diese Stunden zu überlassen
pflegt. Die Tettix der Griechen muß einen wesentlich andern, sanfteren und ohne Zweifel melo-
discheren Laut gehabt haben, sonst könnten Homers vortreffliche Redner, welche man mit den
Cikaden verglichen hat, nichts anders als laute, schwatzhafte Schreier gewesen sein." So weit
Shaw. Es gilt hier genau dasselbe, was bereits früher von unsern heimischen Grashüpfern gesagt
wurde, jede Art spielt ihre Weise auf, von der Menge der Musikanten, der zeitweiligen Stimmung
und der musikalischen Bildung des Hörers hängt der Eindruck ab, welchen das Concert auf ihn
hervorbringt. Lernen wir jetzt das Jnstrument selbst kennen. Zwei große, lederartige Schuppen,
welche dem Hinterbrustbeine ohne Einlenkung angewachsen sind, nehmen den ganzen Bauch in
seinem Wurzeltheile ein. Jede derselben bedeckt eine große, im Grunde von zarter Trommelhaut
geschlossene Ringöffnung des ersten Hinterleibsgliedes. Oben an der Außenseite eines jeden Ringes
setzt sich nach dem Rücken des Segments hin ein horniger, mehrfach mit den innern Wandungen
verwachsener Rahmen an, welcher eine festere, längsfaltige Haut spannt. Nach außen schützen dieses
Organ die Seitenflügel des auf dem Rücken vorn dreilappig auslaufenden Segments ohne es zu

Die Schnabelkerfe. Singzirpen.
Eine Cikade flog zu dem erſteren, ſetzte ſich auf ſeine Harfe an Stelle einer geſprungenen Saite
und verſchaffte ihm den Sieg. Daher galt den Griechen eine auf einer Harfe ſitzende Cikade als
das Sinnbild der Muſik. Jhre Dichter verherrlichten die Thierchen in ihren Geſängen und prieſen
ſie als die glücklichſten und unſchuldigſten Geſchöpfe. So widmete ihnen Anakreon ſeine 43.
Ode, welche Ramler wiedergibt wie folgt:

Glücklich nenn’ ich dich Cikade!
Daß du auf den höchſten Bäumen,
Von ein wenig Thau begeiſtert,
Aehnlich einem König! ſingeſt.
Dein gehöret all’ und jedes,
Was du in den Feldern ſchaueſt,
Was die Jahreszeiten bringen;
Dir ſind Freund die Landbewohner,
Weil du keinem lebſt zu Leide,
Und die Sterblichen verehren
Dich, des Sommers holden Boten;
Und es lieben dich die Muſen,
Und es liebt dich Phöbos ſelber;
Er gab dir die klare Stimme; —
Auch das Alter dich nicht dränget,
Seher, Erdgeborne, Sänger,
Leidenlos, ohn Blut im Fleiſche —
Schier biſt du den Göttern ähnlich!

Weniger zart erſcheint die Glücklichpreiſung von ſeiten des Xenarchos aus Rhodos, wenn
er ſagt:

Glücklich leben die Cikaden,
Denn ſie haben ſtumme Weiber.

Man nannte ſie Tettix, welche Bezeichnung die heutigen Forſcher den kleinen Dornheuſchrecken
beigelegt haben, und hielt ſie ihres Geſanges wegen in Käfigen. Der römiſche Dichter Virgil
hatte weniger Sinn für die Cikaden, denn er ſeufzte über ihre Töne, welche durch das Gebüſch
„gällen“, und Berichterſtatter aus ſpäteren Zeiten waren ebenſo wenig von ihnen erbaut. Wenigſtens
geht dies aus den Worten des Dr. Shaw hervor, welche annährend alſo lauten: „Jn den heißen
Sommermonaten verurſachen beſonders vom Mittag an bis gegen Abend die Cikaden ein ſo
unbändiges Gezirpe und einen ſo unangenehmen Lärm, daß die Ohren davon gällen. Sie ſind
in dieſer Hinſicht die läſtigſten und unverſchämteſten Kerfe, welche, auf einem Zweige ſitzend, oft
zwei oder drei Stunden ohne Aufhören fortqueilen und das Nachdenken oder die kurze Ruhe
ſtören, denen man ſich in dieſen heißen Himmelsſtrichen (Berberei) um dieſe Stunden zu überlaſſen
pflegt. Die Tettix der Griechen muß einen weſentlich andern, ſanfteren und ohne Zweifel melo-
diſcheren Laut gehabt haben, ſonſt könnten Homers vortreffliche Redner, welche man mit den
Cikaden verglichen hat, nichts anders als laute, ſchwatzhafte Schreier geweſen ſein.“ So weit
Shaw. Es gilt hier genau daſſelbe, was bereits früher von unſern heimiſchen Grashüpfern geſagt
wurde, jede Art ſpielt ihre Weiſe auf, von der Menge der Muſikanten, der zeitweiligen Stimmung
und der muſikaliſchen Bildung des Hörers hängt der Eindruck ab, welchen das Concert auf ihn
hervorbringt. Lernen wir jetzt das Jnſtrument ſelbſt kennen. Zwei große, lederartige Schuppen,
welche dem Hinterbruſtbeine ohne Einlenkung angewachſen ſind, nehmen den ganzen Bauch in
ſeinem Wurzeltheile ein. Jede derſelben bedeckt eine große, im Grunde von zarter Trommelhaut
geſchloſſene Ringöffnung des erſten Hinterleibsgliedes. Oben an der Außenſeite eines jeden Ringes
ſetzt ſich nach dem Rücken des Segments hin ein horniger, mehrfach mit den innern Wandungen
verwachſener Rahmen an, welcher eine feſtere, längsfaltige Haut ſpannt. Nach außen ſchützen dieſes
Organ die Seitenflügel des auf dem Rücken vorn dreilappig auslaufenden Segments ohne es zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <floatingText>
        <body>
          <div n="1">
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0556" n="522"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Schnabelkerfe. Singzirpen.</hi></fw><lb/>
Eine Cikade flog zu dem er&#x017F;teren, &#x017F;etzte &#x017F;ich auf &#x017F;eine Harfe an Stelle einer ge&#x017F;prungenen Saite<lb/>
und ver&#x017F;chaffte ihm den Sieg. Daher galt den Griechen eine auf einer Harfe &#x017F;itzende Cikade als<lb/>
das Sinnbild der Mu&#x017F;ik. Jhre Dichter verherrlichten die Thierchen in ihren Ge&#x017F;ängen und prie&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ie als die glücklich&#x017F;ten und un&#x017F;chuldig&#x017F;ten Ge&#x017F;chöpfe. So widmete ihnen <hi rendition="#g">Anakreon</hi> &#x017F;eine 43.<lb/><hi rendition="#g">Ode,</hi> welche <hi rendition="#g">Ramler</hi> wiedergibt wie folgt:</p><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Glücklich nenn&#x2019; ich dich Cikade!</l><lb/>
                <l>Daß du auf den höch&#x017F;ten Bäumen,</l><lb/>
                <l>Von ein wenig Thau begei&#x017F;tert,</l><lb/>
                <l>Aehnlich einem König! &#x017F;inge&#x017F;t.</l><lb/>
                <l>Dein gehöret all&#x2019; und jedes,</l><lb/>
                <l>Was du in den Feldern &#x017F;chaue&#x017F;t,</l><lb/>
                <l>Was die Jahreszeiten bringen;</l><lb/>
                <l>Dir &#x017F;ind Freund die Landbewohner,</l><lb/>
                <l>Weil du keinem leb&#x017F;t zu Leide,</l><lb/>
                <l>Und die Sterblichen verehren</l><lb/>
                <l>Dich, des Sommers holden Boten;</l><lb/>
                <l>Und es lieben dich die Mu&#x017F;en,</l><lb/>
                <l>Und es liebt dich Phöbos &#x017F;elber;</l><lb/>
                <l>Er gab dir die klare Stimme; &#x2014;</l><lb/>
                <l>Auch das Alter dich nicht dränget,</l><lb/>
                <l>Seher, Erdgeborne, Sänger,</l><lb/>
                <l>Leidenlos, ohn Blut im Flei&#x017F;che &#x2014;</l><lb/>
                <l>Schier bi&#x017F;t du den Göttern ähnlich!</l>
              </lg><lb/>
              <p>Weniger zart er&#x017F;cheint die Glücklichprei&#x017F;ung von &#x017F;eiten des <hi rendition="#g">Xenarchos</hi> aus Rhodos, wenn<lb/>
er &#x017F;agt:</p><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Glücklich leben die Cikaden,</l><lb/>
                <l>Denn &#x017F;ie haben &#x017F;tumme Weiber.</l>
              </lg><lb/>
              <p>Man nannte &#x017F;ie <hi rendition="#aq">Tettix,</hi> welche Bezeichnung die heutigen For&#x017F;cher den kleinen Dornheu&#x017F;chrecken<lb/>
beigelegt haben, und hielt &#x017F;ie ihres Ge&#x017F;anges wegen in Käfigen. Der römi&#x017F;che Dichter <hi rendition="#g">Virgil</hi><lb/>
hatte weniger Sinn für die Cikaden, denn er &#x017F;eufzte über ihre Töne, welche durch das Gebü&#x017F;ch<lb/>
&#x201E;gällen&#x201C;, und Berichter&#x017F;tatter aus &#x017F;päteren Zeiten waren eben&#x017F;o wenig von ihnen erbaut. Wenig&#x017F;tens<lb/>
geht dies aus den Worten des <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Shaw</hi> hervor, welche annährend al&#x017F;o lauten: &#x201E;Jn den heißen<lb/>
Sommermonaten verur&#x017F;achen be&#x017F;onders vom Mittag an bis gegen Abend die Cikaden ein &#x017F;o<lb/>
unbändiges Gezirpe und einen &#x017F;o unangenehmen Lärm, daß die Ohren davon gällen. Sie &#x017F;ind<lb/>
in die&#x017F;er Hin&#x017F;icht die lä&#x017F;tig&#x017F;ten und unver&#x017F;chämte&#x017F;ten Kerfe, welche, auf einem Zweige &#x017F;itzend, oft<lb/>
zwei oder drei Stunden ohne Aufhören fortqueilen und das Nachdenken oder die kurze Ruhe<lb/>
&#x017F;tören, denen man &#x017F;ich in die&#x017F;en heißen Himmels&#x017F;trichen (Berberei) um die&#x017F;e Stunden zu überla&#x017F;&#x017F;en<lb/>
pflegt. Die <hi rendition="#aq">Tettix</hi> der Griechen muß einen we&#x017F;entlich andern, &#x017F;anfteren und ohne Zweifel melo-<lb/>
di&#x017F;cheren Laut gehabt haben, &#x017F;on&#x017F;t könnten Homers vortreffliche Redner, welche man mit den<lb/>
Cikaden verglichen hat, nichts anders als laute, &#x017F;chwatzhafte Schreier gewe&#x017F;en &#x017F;ein.&#x201C; So weit<lb/><hi rendition="#g">Shaw</hi>. Es gilt hier genau da&#x017F;&#x017F;elbe, was bereits früher von un&#x017F;ern heimi&#x017F;chen Grashüpfern ge&#x017F;agt<lb/>
wurde, jede Art &#x017F;pielt <hi rendition="#g">ihre</hi> Wei&#x017F;e auf, von der Menge der Mu&#x017F;ikanten, der zeitweiligen Stimmung<lb/>
und der mu&#x017F;ikali&#x017F;chen Bildung des Hörers hängt der Eindruck ab, welchen das Concert auf ihn<lb/>
hervorbringt. Lernen wir jetzt das Jn&#x017F;trument &#x017F;elb&#x017F;t kennen. Zwei große, lederartige Schuppen,<lb/>
welche dem Hinterbru&#x017F;tbeine ohne Einlenkung angewach&#x017F;en &#x017F;ind, nehmen den ganzen Bauch in<lb/>
&#x017F;einem Wurzeltheile ein. Jede der&#x017F;elben bedeckt eine große, im Grunde von zarter Trommelhaut<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;ene Ringöffnung des er&#x017F;ten Hinterleibsgliedes. Oben an der Außen&#x017F;eite eines jeden Ringes<lb/>
&#x017F;etzt &#x017F;ich nach dem Rücken des Segments hin ein horniger, mehrfach mit den innern Wandungen<lb/>
verwach&#x017F;ener Rahmen an, welcher eine fe&#x017F;tere, längsfaltige Haut &#x017F;pannt. Nach außen &#x017F;chützen die&#x017F;es<lb/>
Organ die Seitenflügel des auf dem Rücken vorn dreilappig auslaufenden Segments ohne es zu<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </body>
      </floatingText>
    </body>
  </text>
</TEI>
[522/0556] Die Schnabelkerfe. Singzirpen. Eine Cikade flog zu dem erſteren, ſetzte ſich auf ſeine Harfe an Stelle einer geſprungenen Saite und verſchaffte ihm den Sieg. Daher galt den Griechen eine auf einer Harfe ſitzende Cikade als das Sinnbild der Muſik. Jhre Dichter verherrlichten die Thierchen in ihren Geſängen und prieſen ſie als die glücklichſten und unſchuldigſten Geſchöpfe. So widmete ihnen Anakreon ſeine 43. Ode, welche Ramler wiedergibt wie folgt: Glücklich nenn’ ich dich Cikade! Daß du auf den höchſten Bäumen, Von ein wenig Thau begeiſtert, Aehnlich einem König! ſingeſt. Dein gehöret all’ und jedes, Was du in den Feldern ſchaueſt, Was die Jahreszeiten bringen; Dir ſind Freund die Landbewohner, Weil du keinem lebſt zu Leide, Und die Sterblichen verehren Dich, des Sommers holden Boten; Und es lieben dich die Muſen, Und es liebt dich Phöbos ſelber; Er gab dir die klare Stimme; — Auch das Alter dich nicht dränget, Seher, Erdgeborne, Sänger, Leidenlos, ohn Blut im Fleiſche — Schier biſt du den Göttern ähnlich! Weniger zart erſcheint die Glücklichpreiſung von ſeiten des Xenarchos aus Rhodos, wenn er ſagt: Glücklich leben die Cikaden, Denn ſie haben ſtumme Weiber. Man nannte ſie Tettix, welche Bezeichnung die heutigen Forſcher den kleinen Dornheuſchrecken beigelegt haben, und hielt ſie ihres Geſanges wegen in Käfigen. Der römiſche Dichter Virgil hatte weniger Sinn für die Cikaden, denn er ſeufzte über ihre Töne, welche durch das Gebüſch „gällen“, und Berichterſtatter aus ſpäteren Zeiten waren ebenſo wenig von ihnen erbaut. Wenigſtens geht dies aus den Worten des Dr. Shaw hervor, welche annährend alſo lauten: „Jn den heißen Sommermonaten verurſachen beſonders vom Mittag an bis gegen Abend die Cikaden ein ſo unbändiges Gezirpe und einen ſo unangenehmen Lärm, daß die Ohren davon gällen. Sie ſind in dieſer Hinſicht die läſtigſten und unverſchämteſten Kerfe, welche, auf einem Zweige ſitzend, oft zwei oder drei Stunden ohne Aufhören fortqueilen und das Nachdenken oder die kurze Ruhe ſtören, denen man ſich in dieſen heißen Himmelsſtrichen (Berberei) um dieſe Stunden zu überlaſſen pflegt. Die Tettix der Griechen muß einen weſentlich andern, ſanfteren und ohne Zweifel melo- diſcheren Laut gehabt haben, ſonſt könnten Homers vortreffliche Redner, welche man mit den Cikaden verglichen hat, nichts anders als laute, ſchwatzhafte Schreier geweſen ſein.“ So weit Shaw. Es gilt hier genau daſſelbe, was bereits früher von unſern heimiſchen Grashüpfern geſagt wurde, jede Art ſpielt ihre Weiſe auf, von der Menge der Muſikanten, der zeitweiligen Stimmung und der muſikaliſchen Bildung des Hörers hängt der Eindruck ab, welchen das Concert auf ihn hervorbringt. Lernen wir jetzt das Jnſtrument ſelbſt kennen. Zwei große, lederartige Schuppen, welche dem Hinterbruſtbeine ohne Einlenkung angewachſen ſind, nehmen den ganzen Bauch in ſeinem Wurzeltheile ein. Jede derſelben bedeckt eine große, im Grunde von zarter Trommelhaut geſchloſſene Ringöffnung des erſten Hinterleibsgliedes. Oben an der Außenſeite eines jeden Ringes ſetzt ſich nach dem Rücken des Segments hin ein horniger, mehrfach mit den innern Wandungen verwachſener Rahmen an, welcher eine feſtere, längsfaltige Haut ſpannt. Nach außen ſchützen dieſes Organ die Seitenflügel des auf dem Rücken vorn dreilappig auslaufenden Segments ohne es zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/556
Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/556>, abgerufen am 23.11.2024.