Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869.Die Schnabelkerfe. Randwanzen. sonnigen, für jene Zeiten noch schön zu nennenden Nachmittage dergleichen Stellen etwas aufrührtund die noch nicht zur Ruhe und Erstarrung gelangten Thiere dadurch beunruhigt. Da gibt es ein Geknister und Genistel durch das Hin- und Herkrabbeln dieser Wanzen, welche es sehr unan- genehm zu berühren scheint, daß man sie in ihrer Zurückgezogenheit stört, und einzelne, denen die Herbstsonne wenige wärmende Strahlen zusendet, ziehen es vor, in stark brummendem Fluge sich zu erheben und dem Ruhestörer sicherer und schneller auszuweichen, als dies zu Fuße geschehen würde. Jm Sommer halten sie sich auf Buschwerk und im Grase auf, nach Raub ausgehend und im Sonnenschein auch lebhaft umherfliegend, mehr aber, wie es scheint, um Nachstellungen zu entgehen, als dem innern Drange nach solcher Bewegungsweise zu genügen. Sie schließen sich somit denjenigen Wanzen an, welche dem aufmerksamen Naturfreunde, der nicht gerade Sammler ist, eher zu Gesicht kommen, als die meisten anderen der bisher besprochenen Familien. Die Hauptgattung Coreus ist heutzutage in mehrere aufgelöst, von denen Syromastes mit fast allen größern, einheimischen Randwanzen derjenigen Unterabtheilung angehört, bei welcher die Nebenaugen entfernt von einander stehen, das letzte Fühlerglied kurz und dick ist und der Schnabel in Feinheit und Länge dem der Schildwanzen gleicht, indem er über die Mittelbrust hinausreicht. Syromastes zeichnet sich unter diesen Gattungen durch einen ziemlich viereckigen Kopf aus, dessen Fühlerhöcker nach vorn stark hervorragen, hat einen breiten, die Flügel weit überragenden Hinterleib und ein verlängertes zweites Fühlerglied, welches das dritte kaum oder nur wenig an Länge übertrifft. Bei der auf der vorhergehenden Seite abgebildeten Saumwanze (Syromastes [Coreus] marginatus) erweitern sich die Fühlerhöcker nach innen zu einem Dorn; die grauröthliche Oberfläche des Körpers erscheint durch feine, schwarz eingestochene Punktirung dunkler, am dunkelsten das letzte, am lichtesten die beiden vorhergehenden Fühlerglieder, der Rücken des Hinterleibes am reinsten roth und die Haut der Flügeldecken bronzeglänzend. Die Wanze findet sich durch ganz Europa auf dem verschiedensten Gebüsch und überwintert im vollkommenen Zustande, um vom nächsten Frühjahre ab für Fort- pflanzung ihrer Art Sorge zu tragen. Die beigegebene Larve zeigt, wie man dies bei allen Wanzenlarven beobachten kann, eine größere Plumpheit und in dieser die Unreife aller einzelnen Glieder. -- Die rautenförmige Randwanze (Verlusia rhombica oder Coreus quadratus des Fabricius) ist höchstens fünf Linien lang und an dem fast rautenförmigen, sehr platt gedrückten und nach oben ausgehöhlten Hinterleibe leicht kenntlich. Bei ihr erweitern sich die Fühlerhöcker nicht zu Dornen. Sie hält sich am liebsten in Gräben längs der Kieferwaldungen auf, wo sie an Grasstengeln und andern Pflanzen bei Sonnenschein emporkriecht, oder ohne diesen mit einer gewissen Eilfertigkeit und Furcht, wenn das sie bergende Laub aufgestört wird. Bei Betrachtung der Schnakenwanze (Berythus oder Neides tipularius), jenes ungemein Um auch einen Begriff von einer der ausgezeichneten Tropenformen zu geben, wurde auf dem Die Schnabelkerfe. Randwanzen. ſonnigen, für jene Zeiten noch ſchön zu nennenden Nachmittage dergleichen Stellen etwas aufrührtund die noch nicht zur Ruhe und Erſtarrung gelangten Thiere dadurch beunruhigt. Da gibt es ein Gekniſter und Geniſtel durch das Hin- und Herkrabbeln dieſer Wanzen, welche es ſehr unan- genehm zu berühren ſcheint, daß man ſie in ihrer Zurückgezogenheit ſtört, und einzelne, denen die Herbſtſonne wenige wärmende Strahlen zuſendet, ziehen es vor, in ſtark brummendem Fluge ſich zu erheben und dem Ruheſtörer ſicherer und ſchneller auszuweichen, als dies zu Fuße geſchehen würde. Jm Sommer halten ſie ſich auf Buſchwerk und im Graſe auf, nach Raub ausgehend und im Sonnenſchein auch lebhaft umherfliegend, mehr aber, wie es ſcheint, um Nachſtellungen zu entgehen, als dem innern Drange nach ſolcher Bewegungsweiſe zu genügen. Sie ſchließen ſich ſomit denjenigen Wanzen an, welche dem aufmerkſamen Naturfreunde, der nicht gerade Sammler iſt, eher zu Geſicht kommen, als die meiſten anderen der bisher beſprochenen Familien. Die Hauptgattung Coreus iſt heutzutage in mehrere aufgelöſt, von denen Syromastes mit faſt allen größern, einheimiſchen Randwanzen derjenigen Unterabtheilung angehört, bei welcher die Nebenaugen entfernt von einander ſtehen, das letzte Fühlerglied kurz und dick iſt und der Schnabel in Feinheit und Länge dem der Schildwanzen gleicht, indem er über die Mittelbruſt hinausreicht. Syromastes zeichnet ſich unter dieſen Gattungen durch einen ziemlich viereckigen Kopf aus, deſſen Fühlerhöcker nach vorn ſtark hervorragen, hat einen breiten, die Flügel weit überragenden Hinterleib und ein verlängertes zweites Fühlerglied, welches das dritte kaum oder nur wenig an Länge übertrifft. Bei der auf der vorhergehenden Seite abgebildeten Saumwanze (Syromastes [Coreus] marginatus) erweitern ſich die Fühlerhöcker nach innen zu einem Dorn; die grauröthliche Oberfläche des Körpers erſcheint durch feine, ſchwarz eingeſtochene Punktirung dunkler, am dunkelſten das letzte, am lichteſten die beiden vorhergehenden Fühlerglieder, der Rücken des Hinterleibes am reinſten roth und die Haut der Flügeldecken bronzeglänzend. Die Wanze findet ſich durch ganz Europa auf dem verſchiedenſten Gebüſch und überwintert im vollkommenen Zuſtande, um vom nächſten Frühjahre ab für Fort- pflanzung ihrer Art Sorge zu tragen. Die beigegebene Larve zeigt, wie man dies bei allen Wanzenlarven beobachten kann, eine größere Plumpheit und in dieſer die Unreife aller einzelnen Glieder. — Die rautenförmige Randwanze (Verlusia rhombica oder Coreus quadratus des Fabricius) iſt höchſtens fünf Linien lang und an dem faſt rautenförmigen, ſehr platt gedrückten und nach oben ausgehöhlten Hinterleibe leicht kenntlich. Bei ihr erweitern ſich die Fühlerhöcker nicht zu Dornen. Sie hält ſich am liebſten in Gräben längs der Kieferwaldungen auf, wo ſie an Grasſtengeln und andern Pflanzen bei Sonnenſchein emporkriecht, oder ohne dieſen mit einer gewiſſen Eilfertigkeit und Furcht, wenn das ſie bergende Laub aufgeſtört wird. Bei Betrachtung der Schnakenwanze (Berythus oder Neides tipularius), jenes ungemein Um auch einen Begriff von einer der ausgezeichneten Tropenformen zu geben, wurde auf dem <TEI> <text> <body> <floatingText> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0572" n="536"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Schnabelkerfe. Randwanzen</hi>.</fw><lb/> ſonnigen, für jene Zeiten noch ſchön zu nennenden Nachmittage dergleichen Stellen etwas aufrührt<lb/> und die noch nicht zur Ruhe und Erſtarrung gelangten Thiere dadurch beunruhigt. Da gibt es<lb/> ein Gekniſter und Geniſtel durch das Hin- und Herkrabbeln dieſer Wanzen, welche es ſehr unan-<lb/> genehm zu berühren ſcheint, daß man ſie in ihrer Zurückgezogenheit ſtört, und einzelne, denen die<lb/> Herbſtſonne wenige wärmende Strahlen zuſendet, ziehen es vor, in ſtark brummendem Fluge ſich<lb/> zu erheben und dem Ruheſtörer ſicherer und ſchneller auszuweichen, als dies zu Fuße geſchehen<lb/> würde. 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Die Schnabelkerfe. Randwanzen.
ſonnigen, für jene Zeiten noch ſchön zu nennenden Nachmittage dergleichen Stellen etwas aufrührt
und die noch nicht zur Ruhe und Erſtarrung gelangten Thiere dadurch beunruhigt. Da gibt es
ein Gekniſter und Geniſtel durch das Hin- und Herkrabbeln dieſer Wanzen, welche es ſehr unan-
genehm zu berühren ſcheint, daß man ſie in ihrer Zurückgezogenheit ſtört, und einzelne, denen die
Herbſtſonne wenige wärmende Strahlen zuſendet, ziehen es vor, in ſtark brummendem Fluge ſich
zu erheben und dem Ruheſtörer ſicherer und ſchneller auszuweichen, als dies zu Fuße geſchehen
würde. Jm Sommer halten ſie ſich auf Buſchwerk und im Graſe auf, nach Raub ausgehend
und im Sonnenſchein auch lebhaft umherfliegend, mehr aber, wie es ſcheint, um Nachſtellungen
zu entgehen, als dem innern Drange nach ſolcher Bewegungsweiſe zu genügen. Sie ſchließen ſich
ſomit denjenigen Wanzen an, welche dem aufmerkſamen Naturfreunde, der nicht gerade Sammler
iſt, eher zu Geſicht kommen, als die meiſten anderen der bisher beſprochenen Familien. Die
Hauptgattung Coreus iſt heutzutage in mehrere aufgelöſt, von denen Syromastes mit faſt allen
größern, einheimiſchen Randwanzen derjenigen Unterabtheilung angehört, bei welcher die Nebenaugen
entfernt von einander ſtehen, das letzte Fühlerglied kurz und dick iſt und der Schnabel in Feinheit
und Länge dem der Schildwanzen gleicht, indem er über die Mittelbruſt hinausreicht. Syromastes
zeichnet ſich unter dieſen Gattungen durch einen ziemlich viereckigen Kopf aus, deſſen Fühlerhöcker
nach vorn ſtark hervorragen, hat einen breiten, die Flügel weit überragenden Hinterleib und ein
verlängertes zweites Fühlerglied, welches das dritte kaum oder nur wenig an Länge übertrifft.
Bei der auf der vorhergehenden Seite abgebildeten Saumwanze (Syromastes [Coreus] marginatus)
erweitern ſich die Fühlerhöcker nach innen zu einem Dorn; die grauröthliche Oberfläche des Körpers
erſcheint durch feine, ſchwarz eingeſtochene Punktirung dunkler, am dunkelſten das letzte, am lichteſten die
beiden vorhergehenden Fühlerglieder, der Rücken des Hinterleibes am reinſten roth und die Haut der
Flügeldecken bronzeglänzend. Die Wanze findet ſich durch ganz Europa auf dem verſchiedenſten
Gebüſch und überwintert im vollkommenen Zuſtande, um vom nächſten Frühjahre ab für Fort-
pflanzung ihrer Art Sorge zu tragen. Die beigegebene Larve zeigt, wie man dies bei allen
Wanzenlarven beobachten kann, eine größere Plumpheit und in dieſer die Unreife aller einzelnen
Glieder. — Die rautenförmige Randwanze (Verlusia rhombica oder Coreus quadratus des
Fabricius) iſt höchſtens fünf Linien lang und an dem faſt rautenförmigen, ſehr platt gedrückten
und nach oben ausgehöhlten Hinterleibe leicht kenntlich. Bei ihr erweitern ſich die Fühlerhöcker
nicht zu Dornen. Sie hält ſich am liebſten in Gräben längs der Kieferwaldungen auf, wo ſie
an Grasſtengeln und andern Pflanzen bei Sonnenſchein emporkriecht, oder ohne dieſen mit einer
gewiſſen Eilfertigkeit und Furcht, wenn das ſie bergende Laub aufgeſtört wird.
Bei Betrachtung der Schnakenwanze (Berythus oder Neides tipularius), jenes ungemein
ſchlanken und zartbeinigen Thierchens (c), von lichtgrauer Färbung, welche an den Außenrändern
und fünf Pünktchen der Flügeldecken, wie an den verdickten Knieen und dem Endgliede der Fühler
dunkler iſt, findet ſich ſcheinbar wenig Uebereinſtimmung mit der Saumwanze, und doch beſteht
ein charakteriſtiſcher Unterſchied beider nur im andern Längenverhältniſſe des zweiten und
dritten Fühlergliedes; jenes iſt nämlich hier bedeutend länger als dieſes. Man ſieht an dieſem
einen Beiſpiele, wie ſchwierig es iſt, die Randwanzen in ſcharf begrenzte Gattungen einzutheilen,
wenn ſich an zwei ſo verſchieden geſtalteten, wie die vorliegenden, ſo wenig Abweichendes in den
weſentlichen Merkmalen aufſinden läßt. Die hübſche Schnakenwanze treibt ſich, wie noch einige
andere, nahe verwandte Arten unter Heuhecheln, Wachholder, Haidekraut u. a. niedrigem Geſträuch
umher und ſcheint durch ihre langfadenförmigen Beine im ſchnellen Fortkommen eher behindert
als gefördert zu werden; denn ſie iſt träge und läßt ſich leicht ergreifen.
Um auch einen Begriff von einer der ausgezeichneten Tropenformen zu geben, wurde auf dem
rechten Vordergrunde des Gruppenbildes „Ausländiſche Zirpen“ der Diactor hilineatus (Lygaeus
bei Fabricius), zu deutſch „der zweilinige Bote“ vorgeführt. Der metalliſch grüne Körper iſt
mit gelben Zeichnungen reichlich verziert; die Beine ſind gelb, die blattartigen Erweiterungen der
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