Jn diesem Zustande wäre es im Wasser noch nichts nütze, es bleibt daher auch ferner in seiner feuchten Wiege, wird mit jedem Tag fester und dunkler und erst am achten ist es fähig, seine düstere Geburtsstätte zu verlassen. Auch selbst dann noch, wenn sie schon lustig im Wasser umher- schwimmen, kann man an der blassen Farbe des Bauches und der weicheren Chitindecke die jüngeren Jndividuen vor den älteren herauserkennen. Rauben und Morden ist nun ihre Aufgabe, wie sie es schon als Larven gelernt hatten. -- Durch den erweiterten Seitenrand der Flügeldecken erscheint der um einige Linien längere Dyticus latissimus bedeutend breiter. Seine Oberseite ist schwarz, der Saum des Prothorax ringsum eine Einfassung der Flügeldecken, Unterseite und Beine gelb. Er findet sich nur selten und wie es scheint, hauptsächlich im Gebirge.
Während Dyticus, oder auch Dytiscus geschrieben, zwei ziemlich gleiche und bewegliche Krallen an den Hinterbeinen hat, kommen bei Acilius und Hydaticus zwei ungleiche vor, deren obere fest ist, bei Cybister Roeselii nur eine unbewegliche. Diese letzten, an Größe den Dyticus-Arten gleich, erkennt man überdies noch durch die hinter der Mitte etwas erweiterten, beim Weibchen fein nadelrissigen Flügeldecken. Der Acilius sulcatus, ein gemeines Thier, hat den letzten Bauch- ring nicht ausgerandet, wie Dyticus aber im männlichen Geschlecht die Scheibe der Vordertarsen, die Weibchen führen auf den vier Zwischenräumen zwischen ihren wenigen, die ganze Länge der Flügeldecken durchziehenden Riefen lange Behaarung, sowie je ein dergleichen Büschchen an den Enden der gelben Mittellinie des licht umrandeten Halsschildes. Seine Oberseite ist schwarzbraun, die untere schwarz mit Ausschluß einiger gelblichen Flecke am Bauche. Die Larve zeichnet sich durch gestrecktere Thoraxglieder vor der vorigen aus. Bei Hydaticus sind die mittleren Tarsen der Männchen gleichfalls erweitert und mit Saugnäpfchen versehen, aber kleineren, als die vordersten, die hintersten bei beiden Geschlechtern außen und innen bewimpert und die weiblichen Flügeldecken nie gerieft. Den hübschen H. stagnalis von 61/2 Linien Länge und sehr regelmäßig elliptischen Umrissen erkennt man an den braungelben Streifen über die dunkelbraunen Flügeldecken; Hals- schild und der Kopf sammt Fühlern und Mundtheilen haben dieselbe lichte Farbe, außer eines langen Wurzelfleckes an ersterem und der hinteren Kopfpartie; auch die vorderen Beine erlangen nicht die dunkle Färbung der hintersten.
Colymbetes fuscus und seine nächsten Verwandten erweitert zwar im männlichen Geschlecht die drei ersten Glieder der Vorder- und Mitteltarsen, aber einzeln, sie vereinigen sich nicht zu einem Saugnäpfchen, und bewimpert die Hinterschienen beiderseits, beim Weibchen nur oben; von den beiden zu letzteren gehörigen Klanen bleibt die obere, längere unbeweglich. Die sehr fein quernadelrissigen Flügeldecken, dunkelbraun von Farbe, umsäumt außen ein gelblicher Rand, der sich auf das schwarze Halsschild ausdehnt. Der Kopf und die Unterseite haben die fast schwarze Farbe des letzteren, nur die vorderen Beine und Fühler bleiben lichter. Länge reichlich acht Linien. Noch müssen wir nachtragen, daß das zweite Glied der Lippentaster deutlich länger als das dritte ist, um die Charakteristik der Gattung zu vervollständigen; denn die in allen übrigen Stücken mit Colymbetes stimmenden Arten, bei denen die genannten Glieder gleich sind oder kaum merklich differiren, hat man als besondere Gattung Hybius abgeschieden. Bei den schon kleiner werdenden Agaben (Agabus) treffen wir dieselbe Bildung der Beine, nur mit dem Unterschiede, daß die hintersten in zwei gleiche und bewegliche Klauen endigen. Es kommen darunter einige etwas buntere Arten vor, sofern die wenigen überhaupt möglichen Farben einen solchen Ausdruck zu rechtfertigen vermögen. So zeichnet sich der metallisch schwarz glänzende, ovale, 31/2 Linien lange Agabus abbreviatus durch eine gelblich weiße, die Naht nicht vollkommen erreichende Zackenbinde hinter der Wurzel jeder Flügeldecke aus und durch einen schrägen, mit ihr verbundenen Strich, der von der Schulter dem Außenrande entlang sich allmälig weiter von ihm entfernt und hinter der Mitte aufhört, endlich durch ein lichtes Fensterfleckchen vor der Spitze. Diese letzte Zeichnung kommt häufig auch bei anderen Gattungen vor, wird nach dem Tode aber
Jn dieſem Zuſtande wäre es im Waſſer noch nichts nütze, es bleibt daher auch ferner in ſeiner feuchten Wiege, wird mit jedem Tag feſter und dunkler und erſt am achten iſt es fähig, ſeine düſtere Geburtsſtätte zu verlaſſen. Auch ſelbſt dann noch, wenn ſie ſchon luſtig im Waſſer umher- ſchwimmen, kann man an der blaſſen Farbe des Bauches und der weicheren Chitindecke die jüngeren Jndividuen vor den älteren herauserkennen. Rauben und Morden iſt nun ihre Aufgabe, wie ſie es ſchon als Larven gelernt hatten. — Durch den erweiterten Seitenrand der Flügeldecken erſcheint der um einige Linien längere Dyticus latissimus bedeutend breiter. Seine Oberſeite iſt ſchwarz, der Saum des Prothorax ringsum eine Einfaſſung der Flügeldecken, Unterſeite und Beine gelb. Er findet ſich nur ſelten und wie es ſcheint, hauptſächlich im Gebirge.
Während Dyticus, oder auch Dytiscus geſchrieben, zwei ziemlich gleiche und bewegliche Krallen an den Hinterbeinen hat, kommen bei Acilius und Hydaticus zwei ungleiche vor, deren obere feſt iſt, bei Cybister Roeselii nur eine unbewegliche. Dieſe letzten, an Größe den Dyticus-Arten gleich, erkennt man überdies noch durch die hinter der Mitte etwas erweiterten, beim Weibchen fein nadelriſſigen Flügeldecken. Der Acilius sulcatus, ein gemeines Thier, hat den letzten Bauch- ring nicht ausgerandet, wie Dyticus aber im männlichen Geſchlecht die Scheibe der Vordertarſen, die Weibchen führen auf den vier Zwiſchenräumen zwiſchen ihren wenigen, die ganze Länge der Flügeldecken durchziehenden Riefen lange Behaarung, ſowie je ein dergleichen Büſchchen an den Enden der gelben Mittellinie des licht umrandeten Halsſchildes. Seine Oberſeite iſt ſchwarzbraun, die untere ſchwarz mit Ausſchluß einiger gelblichen Flecke am Bauche. Die Larve zeichnet ſich durch geſtrecktere Thoraxglieder vor der vorigen aus. Bei Hydaticus ſind die mittleren Tarſen der Männchen gleichfalls erweitert und mit Saugnäpfchen verſehen, aber kleineren, als die vorderſten, die hinterſten bei beiden Geſchlechtern außen und innen bewimpert und die weiblichen Flügeldecken nie gerieft. Den hübſchen H. stagnalis von 6½ Linien Länge und ſehr regelmäßig elliptiſchen Umriſſen erkennt man an den braungelben Streifen über die dunkelbraunen Flügeldecken; Hals- ſchild und der Kopf ſammt Fühlern und Mundtheilen haben dieſelbe lichte Farbe, außer eines langen Wurzelfleckes an erſterem und der hinteren Kopfpartie; auch die vorderen Beine erlangen nicht die dunkle Färbung der hinterſten.
Colymbetes fuscus und ſeine nächſten Verwandten erweitert zwar im männlichen Geſchlecht die drei erſten Glieder der Vorder- und Mitteltarſen, aber einzeln, ſie vereinigen ſich nicht zu einem Saugnäpfchen, und bewimpert die Hinterſchienen beiderſeits, beim Weibchen nur oben; von den beiden zu letzteren gehörigen Klanen bleibt die obere, längere unbeweglich. Die ſehr fein quernadelriſſigen Flügeldecken, dunkelbraun von Farbe, umſäumt außen ein gelblicher Rand, der ſich auf das ſchwarze Halsſchild ausdehnt. Der Kopf und die Unterſeite haben die faſt ſchwarze Farbe des letzteren, nur die vorderen Beine und Fühler bleiben lichter. Länge reichlich acht Linien. Noch müſſen wir nachtragen, daß das zweite Glied der Lippentaſter deutlich länger als das dritte iſt, um die Charakteriſtik der Gattung zu vervollſtändigen; denn die in allen übrigen Stücken mit Colymbetes ſtimmenden Arten, bei denen die genannten Glieder gleich ſind oder kaum merklich differiren, hat man als beſondere Gattung Hybius abgeſchieden. Bei den ſchon kleiner werdenden Agaben (Agabus) treffen wir dieſelbe Bildung der Beine, nur mit dem Unterſchiede, daß die hinterſten in zwei gleiche und bewegliche Klauen endigen. Es kommen darunter einige etwas buntere Arten vor, ſofern die wenigen überhaupt möglichen Farben einen ſolchen Ausdruck zu rechtfertigen vermögen. So zeichnet ſich der metalliſch ſchwarz glänzende, ovale, 3½ Linien lange Agabus abbreviatus durch eine gelblich weiße, die Naht nicht vollkommen erreichende Zackenbinde hinter der Wurzel jeder Flügeldecke aus und durch einen ſchrägen, mit ihr verbundenen Strich, der von der Schulter dem Außenrande entlang ſich allmälig weiter von ihm entfernt und hinter der Mitte aufhört, endlich durch ein lichtes Fenſterfleckchen vor der Spitze. Dieſe letzte Zeichnung kommt häufig auch bei anderen Gattungen vor, wird nach dem Tode aber
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[46/0060]
Käfer. Schwimmer. Acilius. Hydaticus. Colymbetes. Jlybins. Agabus.
Jn dieſem Zuſtande wäre es im Waſſer noch nichts nütze, es bleibt daher auch ferner in ſeiner
feuchten Wiege, wird mit jedem Tag feſter und dunkler und erſt am achten iſt es fähig, ſeine
düſtere Geburtsſtätte zu verlaſſen. Auch ſelbſt dann noch, wenn ſie ſchon luſtig im Waſſer umher-
ſchwimmen, kann man an der blaſſen Farbe des Bauches und der weicheren Chitindecke die jüngeren
Jndividuen vor den älteren herauserkennen. Rauben und Morden iſt nun ihre Aufgabe, wie ſie
es ſchon als Larven gelernt hatten. — Durch den erweiterten Seitenrand der Flügeldecken erſcheint
der um einige Linien längere Dyticus latissimus bedeutend breiter. Seine Oberſeite iſt ſchwarz,
der Saum des Prothorax ringsum eine Einfaſſung der Flügeldecken, Unterſeite und Beine gelb.
Er findet ſich nur ſelten und wie es ſcheint, hauptſächlich im Gebirge.
Während Dyticus, oder auch Dytiscus geſchrieben, zwei ziemlich gleiche und bewegliche Krallen
an den Hinterbeinen hat, kommen bei Acilius und Hydaticus zwei ungleiche vor, deren obere feſt
iſt, bei Cybister Roeselii nur eine unbewegliche. Dieſe letzten, an Größe den Dyticus-Arten
gleich, erkennt man überdies noch durch die hinter der Mitte etwas erweiterten, beim Weibchen
fein nadelriſſigen Flügeldecken. Der Acilius sulcatus, ein gemeines Thier, hat den letzten Bauch-
ring nicht ausgerandet, wie Dyticus aber im männlichen Geſchlecht die Scheibe der Vordertarſen,
die Weibchen führen auf den vier Zwiſchenräumen zwiſchen ihren wenigen, die ganze Länge der
Flügeldecken durchziehenden Riefen lange Behaarung, ſowie je ein dergleichen Büſchchen an den
Enden der gelben Mittellinie des licht umrandeten Halsſchildes. Seine Oberſeite iſt ſchwarzbraun,
die untere ſchwarz mit Ausſchluß einiger gelblichen Flecke am Bauche. Die Larve zeichnet ſich
durch geſtrecktere Thoraxglieder vor der vorigen aus. Bei Hydaticus ſind die mittleren Tarſen
der Männchen gleichfalls erweitert und mit Saugnäpfchen verſehen, aber kleineren, als die vorderſten,
die hinterſten bei beiden Geſchlechtern außen und innen bewimpert und die weiblichen Flügeldecken
nie gerieft. Den hübſchen H. stagnalis von 6½ Linien Länge und ſehr regelmäßig elliptiſchen
Umriſſen erkennt man an den braungelben Streifen über die dunkelbraunen Flügeldecken; Hals-
ſchild und der Kopf ſammt Fühlern und Mundtheilen haben dieſelbe lichte Farbe, außer eines
langen Wurzelfleckes an erſterem und der hinteren Kopfpartie; auch die vorderen Beine erlangen
nicht die dunkle Färbung der hinterſten.
Colymbetes fuscus und ſeine nächſten Verwandten erweitert zwar im männlichen Geſchlecht
die drei erſten Glieder der Vorder- und Mitteltarſen, aber einzeln, ſie vereinigen ſich nicht zu
einem Saugnäpfchen, und bewimpert die Hinterſchienen beiderſeits, beim Weibchen nur oben; von
den beiden zu letzteren gehörigen Klanen bleibt die obere, längere unbeweglich. Die ſehr
fein quernadelriſſigen Flügeldecken, dunkelbraun von Farbe, umſäumt außen ein gelblicher Rand,
der ſich auf das ſchwarze Halsſchild ausdehnt. Der Kopf und die Unterſeite haben die faſt
ſchwarze Farbe des letzteren, nur die vorderen Beine und Fühler bleiben lichter. Länge reichlich
acht Linien. Noch müſſen wir nachtragen, daß das zweite Glied der Lippentaſter deutlich länger
als das dritte iſt, um die Charakteriſtik der Gattung zu vervollſtändigen; denn die in allen
übrigen Stücken mit Colymbetes ſtimmenden Arten, bei denen die genannten Glieder gleich ſind
oder kaum merklich differiren, hat man als beſondere Gattung Hybius abgeſchieden. Bei den
ſchon kleiner werdenden Agaben (Agabus) treffen wir dieſelbe Bildung der Beine, nur mit dem
Unterſchiede, daß die hinterſten in zwei gleiche und bewegliche Klauen endigen. Es kommen
darunter einige etwas buntere Arten vor, ſofern die wenigen überhaupt möglichen Farben einen
ſolchen Ausdruck zu rechtfertigen vermögen. So zeichnet ſich der metalliſch ſchwarz glänzende,
ovale, 3½ Linien lange Agabus abbreviatus durch eine gelblich weiße, die Naht nicht vollkommen
erreichende Zackenbinde hinter der Wurzel jeder Flügeldecke aus und durch einen ſchrägen, mit ihr
verbundenen Strich, der von der Schulter dem Außenrande entlang ſich allmälig weiter von ihm
entfernt und hinter der Mitte aufhört, endlich durch ein lichtes Fenſterfleckchen vor der Spitze.
Dieſe letzte Zeichnung kommt häufig auch bei anderen Gattungen vor, wird nach dem Tode aber
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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 6. Hildburghausen, 1869, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben06_1869/60>, abgerufen am 23.11.2024.
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