Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.hätte uns die Kirchengeschichte ihre Namen nicht auf- Nur eine einzige Anstalt gewahrt unser Auge auf 1)
Der christliche Glaube, Th. I. S. 15 u. 16. 1. Ausg.
hätte uns die Kirchengeschichte ihre Namen nicht auf- Nur eine einzige Anstalt gewahrt unser Auge auf 1)
Der christliche Glaube, Th. I. S. 15 u. 16. 1. Ausg.
<TEI> <text> <body> <div n="5"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0120" xml:id="B836_001_1901_pb0108_0001" n="108"/> hätte uns die Kirchengeschichte ihre Namen nicht auf-<lb/> bewahrt, so wüßten wir heute nichts mehr von ihnen.<lb/> Andere dagegen, die noch bestehen, haben wiederholt<lb/> ihren inneren Lehrgehalt gewechselt. Bald haben sie<lb/> an dieser Lehre herumgemodelt, bald jene Wahrheit<lb/> gänzlich fallen gelassen oder mit bitterer Befehdung<lb/> wieder in neue verschiedene Secten sich getheilt. Der<lb/> ehemals viel gefeierte Schleiermacher sagt von dem<lb/> Protestantismus seiner Zeit: <q>„In der gegenwärtigen<lb/> Lage des Christentums dürfen wir es nicht als all-<lb/> gemein eingestanden voraussetzen, was in den frommen<lb/> Erregungen der Christenheit das Wesentliche sei oder<lb/> nicht. Der Streit hierüber ist in der protestantischen<lb/> Kirche so groß, daß, was Einigen die Hauptsache im<lb/> Christentum scheint, Andere für bloße Hülle halten,<lb/> und Das, was diese wiederum für das Wesentliche<lb/> ausgeben, jenen so dürftig erscheint, daß sie meinen, es<lb/> lohne nicht, das Christenthum um deßwillen für etwas<lb/> zu halten<note place="foot" n="1)"><p>Der christliche Glaube, Th. I. S. 15 u. 16. 1. Ausg.</p></note>.“</q> Wahrhaftig ein trauriges Geständniß<lb/> von einem Hauptvertreter dieser christlichen Genossen-<lb/> schaft, und doch ist es seit dieser Zeit nicht besser ge-<lb/> worden in derselben bezüglich der Disharmonie im<lb/> Glauben und in der Lehre.</p> <p>Nur eine einzige Anstalt gewahrt unser Auge auf<lb/> dem ganzen Erdenrunde, welche eine wunderbare Ein-<lb/> heit und Beständigkeit aufweisen kann. Das ist die<lb/> katholische Kirche. Sie ist nicht von gestern, stammt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [108/0120]
hätte uns die Kirchengeschichte ihre Namen nicht auf-
bewahrt, so wüßten wir heute nichts mehr von ihnen.
Andere dagegen, die noch bestehen, haben wiederholt
ihren inneren Lehrgehalt gewechselt. Bald haben sie
an dieser Lehre herumgemodelt, bald jene Wahrheit
gänzlich fallen gelassen oder mit bitterer Befehdung
wieder in neue verschiedene Secten sich getheilt. Der
ehemals viel gefeierte Schleiermacher sagt von dem
Protestantismus seiner Zeit: „In der gegenwärtigen
Lage des Christentums dürfen wir es nicht als all-
gemein eingestanden voraussetzen, was in den frommen
Erregungen der Christenheit das Wesentliche sei oder
nicht. Der Streit hierüber ist in der protestantischen
Kirche so groß, daß, was Einigen die Hauptsache im
Christentum scheint, Andere für bloße Hülle halten,
und Das, was diese wiederum für das Wesentliche
ausgeben, jenen so dürftig erscheint, daß sie meinen, es
lohne nicht, das Christenthum um deßwillen für etwas
zu halten 1).“ Wahrhaftig ein trauriges Geständniß
von einem Hauptvertreter dieser christlichen Genossen-
schaft, und doch ist es seit dieser Zeit nicht besser ge-
worden in derselben bezüglich der Disharmonie im
Glauben und in der Lehre.
Nur eine einzige Anstalt gewahrt unser Auge auf
dem ganzen Erdenrunde, welche eine wunderbare Ein-
heit und Beständigkeit aufweisen kann. Das ist die
katholische Kirche. Sie ist nicht von gestern, stammt
1) Der christliche Glaube, Th. I. S. 15 u. 16. 1. Ausg.
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