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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

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Stimmungen; sie fühlt es, daß sie immer mehr alle Liebe
zum Manne und alle Freude an ihrem Berufe verliert;
oder sie sucht sich zu entschädigen für ihre vermeintlichen
Opfer und wirft sich auch der Vergnügungssucht in die
Arme. So wird sie denn ihrer erhabenen und wich-
tigen Aufgabe in der Familie immer untreuer; ja nur
zu oft wird dadurch bei manchen Frauen der erste
Grund zu großen Verirrungen gelegt. Und die Kinder?
Sie werden nur zu sehr beeinflußt durch das verderb-
liche Beispiel ihrer pflichtvergessenen Eltern; auch für
sie wird der Sonntag kein Tag innerer Erneuerung,
kein Tag, wo sie sich wieder aufmuntern zum Kampfe
gegen die bösen Neigungen und zur treuer Pflicht-
erfüllung, sondern nur ein Tag des Leichtsinnes, der
Gefahren und der Sünde. Sie zerstreuen sich nach allen
Richtungen hin, die Söhne hierhin, die Töchter dort-
hin und jagen ihren Vergnügen nach, die gewöhnlich
nicht unschuldiger Natur sind. Kann man sich bei
diesem Stande der Dinge noch wundern, daß die zu-
sammenhaltenden Mauern und das schützende Dach eines
solchen Hauses einstürzen, ich will sagen, daß Religion
und Friede aus demselben schwinden? Kann man sich
wundern, daß dort die Herzen einander mehr und mehr
entfremdet werden, daß Zank und Streitigkeiten sich
immer öfter einstellen? kann man sich wundern, daß
die Kinder von Hochachtung, Ehrfurcht und Liebe gegen
die Eltern kaum mehr einen Begriff haben, daß die
Söhne, vielleicht sogar die Töchter schon mit siebzehn
oder achtzehn Jahren ganz ungläubig sind und Reden

Stimmungen; sie fühlt es, daß sie immer mehr alle Liebe
zum Manne und alle Freude an ihrem Berufe verliert;
oder sie sucht sich zu entschädigen für ihre vermeintlichen
Opfer und wirft sich auch der Vergnügungssucht in die
Arme. So wird sie denn ihrer erhabenen und wich-
tigen Aufgabe in der Familie immer untreuer; ja nur
zu oft wird dadurch bei manchen Frauen der erste
Grund zu großen Verirrungen gelegt. Und die Kinder?
Sie werden nur zu sehr beeinflußt durch das verderb-
liche Beispiel ihrer pflichtvergessenen Eltern; auch für
sie wird der Sonntag kein Tag innerer Erneuerung,
kein Tag, wo sie sich wieder aufmuntern zum Kampfe
gegen die bösen Neigungen und zur treuer Pflicht-
erfüllung, sondern nur ein Tag des Leichtsinnes, der
Gefahren und der Sünde. Sie zerstreuen sich nach allen
Richtungen hin, die Söhne hierhin, die Töchter dort-
hin und jagen ihren Vergnügen nach, die gewöhnlich
nicht unschuldiger Natur sind. Kann man sich bei
diesem Stande der Dinge noch wundern, daß die zu-
sammenhaltenden Mauern und das schützende Dach eines
solchen Hauses einstürzen, ich will sagen, daß Religion
und Friede aus demselben schwinden? Kann man sich
wundern, daß dort die Herzen einander mehr und mehr
entfremdet werden, daß Zank und Streitigkeiten sich
immer öfter einstellen? kann man sich wundern, daß
die Kinder von Hochachtung, Ehrfurcht und Liebe gegen
die Eltern kaum mehr einen Begriff haben, daß die
Söhne, vielleicht sogar die Töchter schon mit siebzehn
oder achtzehn Jahren ganz ungläubig sind und Reden

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[142/0154] Stimmungen; sie fühlt es, daß sie immer mehr alle Liebe zum Manne und alle Freude an ihrem Berufe verliert; oder sie sucht sich zu entschädigen für ihre vermeintlichen Opfer und wirft sich auch der Vergnügungssucht in die Arme. So wird sie denn ihrer erhabenen und wich- tigen Aufgabe in der Familie immer untreuer; ja nur zu oft wird dadurch bei manchen Frauen der erste Grund zu großen Verirrungen gelegt. Und die Kinder? Sie werden nur zu sehr beeinflußt durch das verderb- liche Beispiel ihrer pflichtvergessenen Eltern; auch für sie wird der Sonntag kein Tag innerer Erneuerung, kein Tag, wo sie sich wieder aufmuntern zum Kampfe gegen die bösen Neigungen und zur treuer Pflicht- erfüllung, sondern nur ein Tag des Leichtsinnes, der Gefahren und der Sünde. Sie zerstreuen sich nach allen Richtungen hin, die Söhne hierhin, die Töchter dort- hin und jagen ihren Vergnügen nach, die gewöhnlich nicht unschuldiger Natur sind. Kann man sich bei diesem Stande der Dinge noch wundern, daß die zu- sammenhaltenden Mauern und das schützende Dach eines solchen Hauses einstürzen, ich will sagen, daß Religion und Friede aus demselben schwinden? Kann man sich wundern, daß dort die Herzen einander mehr und mehr entfremdet werden, daß Zank und Streitigkeiten sich immer öfter einstellen? kann man sich wundern, daß die Kinder von Hochachtung, Ehrfurcht und Liebe gegen die Eltern kaum mehr einen Begriff haben, daß die Söhne, vielleicht sogar die Töchter schon mit siebzehn oder achtzehn Jahren ganz ungläubig sind und Reden

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Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/154>, abgerufen am 21.11.2024.