Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.sie merken bald, daß nicht viel hinter der ganzen Sache Von einem Manne erwartet man endlich, daß er Von Männern nun, die aus eitler, nichtiger Men- sie merken bald, daß nicht viel hinter der ganzen Sache Von einem Manne erwartet man endlich, daß er Von Männern nun, die aus eitler, nichtiger Men- <TEI> <text> <body> <div n="7"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0177" xml:id="B836_001_1901_pb0165_0001" n="165"/> sie merken bald, daß nicht viel hinter der ganzen Sache<lb/> steckt; nach einiger Zeit kommen sie kühn und dreist<lb/> herbeigeflogen und setzen sich der schrecklichen Gestalt<lb/> auf's Haupt. Die Auslegung von diesem Gleichniß<lb/> mögen sich die Männer selbst machen; nur die eine<lb/> Bemerkung kann ich nicht unterdrücken, daß es wahr-<lb/> haftig für unsere Männer keine Ehre ist, wenn sie, die<lb/> doch mit Vernunft und Verstand begabt sind, an Thor-<lb/> heit und erbärmlicher Feigheit unsere kleinen und ver-<lb/> nunftlosen Vöglein übertreffen.</p> <p>Von einem Manne erwartet man endlich, daß er<lb/><hi rendition="#g">treu und gewissenhaft seine Berufspflichten<lb/> erfüllt</hi>. Der Mann steht überall an der Spitze, an der<lb/> Spitze des Staates, an der Spitze der Kirche, an der Spitze<lb/> der Gemeinde, an der Spitze der Familie. Wissenschaft<lb/> und Handel, Kunst und Handwerk liegt meistens in seiner<lb/> Hand. Ueberaus Vieles und Großes hat Gott ihm an-<lb/> vertraut. Darum ist es so wichtig und so heilsam für<lb/> Kirche, Staat und Familie, wenn die Männer mit<lb/> großer Treue ihren Pflichten nachkommen. Dagegen<lb/> rührt auch fast alles Unheil und Verderben daher, daß<lb/> die Männer vielfach den hohen Ernst ihres Berufes nicht<lb/> erfassen und ihre wichtigsten Obliegenheiten vernachlässigen.</p> <p>Von Männern nun, die aus eitler, nichtiger Men-<lb/> schenfurcht ihre religiösen Pflichten versäumen, darf man<lb/> nicht erwarten, daß sie nach allen Seiten hin ihre<lb/> übrigen Pflichten treu erfüllen. Denn wer seinem Gott<lb/> im Himmel untreu ist und sein gegebenes Versprechen<lb/> nicht hält, wird auch den Menschen gegenüber nicht<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [165/0177]
sie merken bald, daß nicht viel hinter der ganzen Sache
steckt; nach einiger Zeit kommen sie kühn und dreist
herbeigeflogen und setzen sich der schrecklichen Gestalt
auf's Haupt. Die Auslegung von diesem Gleichniß
mögen sich die Männer selbst machen; nur die eine
Bemerkung kann ich nicht unterdrücken, daß es wahr-
haftig für unsere Männer keine Ehre ist, wenn sie, die
doch mit Vernunft und Verstand begabt sind, an Thor-
heit und erbärmlicher Feigheit unsere kleinen und ver-
nunftlosen Vöglein übertreffen.
Von einem Manne erwartet man endlich, daß er
treu und gewissenhaft seine Berufspflichten
erfüllt. Der Mann steht überall an der Spitze, an der
Spitze des Staates, an der Spitze der Kirche, an der Spitze
der Gemeinde, an der Spitze der Familie. Wissenschaft
und Handel, Kunst und Handwerk liegt meistens in seiner
Hand. Ueberaus Vieles und Großes hat Gott ihm an-
vertraut. Darum ist es so wichtig und so heilsam für
Kirche, Staat und Familie, wenn die Männer mit
großer Treue ihren Pflichten nachkommen. Dagegen
rührt auch fast alles Unheil und Verderben daher, daß
die Männer vielfach den hohen Ernst ihres Berufes nicht
erfassen und ihre wichtigsten Obliegenheiten vernachlässigen.
Von Männern nun, die aus eitler, nichtiger Men-
schenfurcht ihre religiösen Pflichten versäumen, darf man
nicht erwarten, daß sie nach allen Seiten hin ihre
übrigen Pflichten treu erfüllen. Denn wer seinem Gott
im Himmel untreu ist und sein gegebenes Versprechen
nicht hält, wird auch den Menschen gegenüber nicht
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