Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.sorgen mit allen Kräften ihrer Seele. Wäre es da Wahre und beharrliche christliche Liebe zu seiner Liebt aber der christliche Ehemann seine Gattin sorgen mit allen Kräften ihrer Seele. Wäre es da Wahre und beharrliche christliche Liebe zu seiner Liebt aber der christliche Ehemann seine Gattin <TEI> <text> <body> <div n="8"> <div n="1"> <p><pb facs="#f0188" xml:id="B836_001_1901_pb0176_0001" n="176"/> sorgen mit allen Kräften ihrer Seele. Wäre es da<lb/> nicht unchristlich, ja nicht unmenschlich, wenn nicht der<lb/> Mann auch seinerseits mit unverbrüchlicher Treue und<lb/> Liebe ihr ergeben sein wollte.</p> <p>Wahre und beharrliche christliche Liebe zu seiner<lb/> Gattin verlangt endlich vom Manne sein eigenes Glück<lb/> und das Wohl seiner ganzen Familie. Zeigt der Mann<lb/> sich kalt und lieblos gegen seine Frau, dann wird auch<lb/> diese nach und nach ihre Liebe zu ihm verlieren. Ist<lb/> aber die Liebe aus der Ehe geschwunden, dann zieht<lb/> Unfriede und Verwirrung aller Art in die Familie ein.<lb/> Das Leben wird dann zur Last, jedes Kreuz doppelt,<lb/> ja zehnmal schwerer; auf dem ganzen Hause ruht der<lb/> Fluch des Himmels; es wachsen Kinder heran, die den<lb/> Eltern nur Kummer und Verdruß bereiten. Aller<lb/> Glanz, alles Geld, alle Reichthümer, alle Ehrenstellen,<lb/> alle Vergnügungen und Festlichkeiten können die Liebe,<lb/> können den Frieden nicht ersetzen. Nur wo Liebe und<lb/> Frieden in der Familie herrschen, ist man zufrieden<lb/> und glücklich. Darum soll der Mann seiner Frau die<lb/> versprochene christliche Liebe stets treu bewahren.</p> <p>Liebt aber der christliche Ehemann seine Gattin<lb/> in wahrer, Gott wohlgefälliger Weise, dann läßt er sie<lb/> ihre religiösen Pflichten gewissenhaft erfüllen; ja er<lb/> selbst eifert sie, wenn es nothwendig sein sollte, noch<lb/> dazu an. Er sieht es gern, wenn sie ihre täglichen<lb/> Gebete regelmäßig verrichtet, wenn sie, sofern es die<lb/> häuslichen Arbeiten möglich machen, auch an Werk-<lb/> tagen dem Gottesdienste beiwohnt, wenn sie oft und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0188]
sorgen mit allen Kräften ihrer Seele. Wäre es da
nicht unchristlich, ja nicht unmenschlich, wenn nicht der
Mann auch seinerseits mit unverbrüchlicher Treue und
Liebe ihr ergeben sein wollte.
Wahre und beharrliche christliche Liebe zu seiner
Gattin verlangt endlich vom Manne sein eigenes Glück
und das Wohl seiner ganzen Familie. Zeigt der Mann
sich kalt und lieblos gegen seine Frau, dann wird auch
diese nach und nach ihre Liebe zu ihm verlieren. Ist
aber die Liebe aus der Ehe geschwunden, dann zieht
Unfriede und Verwirrung aller Art in die Familie ein.
Das Leben wird dann zur Last, jedes Kreuz doppelt,
ja zehnmal schwerer; auf dem ganzen Hause ruht der
Fluch des Himmels; es wachsen Kinder heran, die den
Eltern nur Kummer und Verdruß bereiten. Aller
Glanz, alles Geld, alle Reichthümer, alle Ehrenstellen,
alle Vergnügungen und Festlichkeiten können die Liebe,
können den Frieden nicht ersetzen. Nur wo Liebe und
Frieden in der Familie herrschen, ist man zufrieden
und glücklich. Darum soll der Mann seiner Frau die
versprochene christliche Liebe stets treu bewahren.
Liebt aber der christliche Ehemann seine Gattin
in wahrer, Gott wohlgefälliger Weise, dann läßt er sie
ihre religiösen Pflichten gewissenhaft erfüllen; ja er
selbst eifert sie, wenn es nothwendig sein sollte, noch
dazu an. Er sieht es gern, wenn sie ihre täglichen
Gebete regelmäßig verrichtet, wenn sie, sofern es die
häuslichen Arbeiten möglich machen, auch an Werk-
tagen dem Gottesdienste beiwohnt, wenn sie oft und
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