heilig halten, die regelmäßig beten und oft und gut die heiligen Sakramente empfangen. Sollen wir Alle unser Licht leuchten lassen vor den Menschen, so gilt dies um so mehr von euch Vätern den eigenen Kindern gegen- über, "damit sie euere guten Werke sehen und den Vater preisen, der im Himmel ist."
Ihr christlichen Väter müßt dann ferner darauf sehen, daß euere Kinder unsere heilige Religion gründlich kennen und üben lernen. Religiöse Unwissenheit ist sehr nachtheilig und gefährlich; sie ist die Ursache, daß zahllos viele Christen sich um ihre religiösen Pflichten wenig kümmern, daß sie aus den Gnadenmitteln der Kirche nur ganz geringen Nutzen schöpfen; sie ist die Ursache, daß Viele von allerlei ge- fährlichen Irrthümern und unchristlichen Grundsätzen sich umstricken lassen und nach und nach ihrer Kirche innerlich und vielleicht auch äußerlich untreu werden. Solche, die ihre Religion nicht kennen gelernt haben, werden manchmal schon durch thörichte, nichtssagende Redensarten, durch die oberflächlichsten Einwände irre geführt und im Glauben wankend. Darum thut eine gründliche Kenntniß der christlichen Religion noth, zu- mal in unserer Zeit, wo so manche Tagesblätter, illu- strirte und nichtillustrirte Zeitschriften und pikant ge- schriebene Romane allerlei Vorurtheile und Verdäch- tigungen gegen unsere heilige Kirche und allerlei Ent- stellungen und Verzerrungen ihrer Lehren und Gebräuche zu Tage fördern, die dann von Tausenden und Tausen- den mit wahrem Heißhunger verschlungen werden. In
heilig halten, die regelmäßig beten und oft und gut die heiligen Sakramente empfangen. Sollen wir Alle unser Licht leuchten lassen vor den Menschen, so gilt dies um so mehr von euch Vätern den eigenen Kindern gegen- über, „damit sie euere guten Werke sehen und den Vater preisen, der im Himmel ist.“
Ihr christlichen Väter müßt dann ferner darauf sehen, daß euere Kinder unsere heilige Religion gründlich kennen und üben lernen. Religiöse Unwissenheit ist sehr nachtheilig und gefährlich; sie ist die Ursache, daß zahllos viele Christen sich um ihre religiösen Pflichten wenig kümmern, daß sie aus den Gnadenmitteln der Kirche nur ganz geringen Nutzen schöpfen; sie ist die Ursache, daß Viele von allerlei ge- fährlichen Irrthümern und unchristlichen Grundsätzen sich umstricken lassen und nach und nach ihrer Kirche innerlich und vielleicht auch äußerlich untreu werden. Solche, die ihre Religion nicht kennen gelernt haben, werden manchmal schon durch thörichte, nichtssagende Redensarten, durch die oberflächlichsten Einwände irre geführt und im Glauben wankend. Darum thut eine gründliche Kenntniß der christlichen Religion noth, zu- mal in unserer Zeit, wo so manche Tagesblätter, illu- strirte und nichtillustrirte Zeitschriften und pikant ge- schriebene Romane allerlei Vorurtheile und Verdäch- tigungen gegen unsere heilige Kirche und allerlei Ent- stellungen und Verzerrungen ihrer Lehren und Gebräuche zu Tage fördern, die dann von Tausenden und Tausen- den mit wahrem Heißhunger verschlungen werden. In
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heilig halten, die regelmäßig beten und oft und gut die
heiligen Sakramente empfangen. Sollen wir Alle unser
Licht leuchten lassen vor den Menschen, so gilt dies um
so mehr von euch Vätern den eigenen Kindern gegen-
über, „damit sie euere guten Werke sehen und den
Vater preisen, der im Himmel ist.“
Ihr christlichen Väter müßt dann ferner darauf
sehen, daß euere Kinder unsere heilige Religion
gründlich kennen und üben lernen. Religiöse
Unwissenheit ist sehr nachtheilig und gefährlich; sie ist
die Ursache, daß zahllos viele Christen sich um ihre
religiösen Pflichten wenig kümmern, daß sie aus den
Gnadenmitteln der Kirche nur ganz geringen Nutzen
schöpfen; sie ist die Ursache, daß Viele von allerlei ge-
fährlichen Irrthümern und unchristlichen Grundsätzen
sich umstricken lassen und nach und nach ihrer Kirche
innerlich und vielleicht auch äußerlich untreu werden.
Solche, die ihre Religion nicht kennen gelernt haben,
werden manchmal schon durch thörichte, nichtssagende
Redensarten, durch die oberflächlichsten Einwände irre
geführt und im Glauben wankend. Darum thut eine
gründliche Kenntniß der christlichen Religion noth, zu-
mal in unserer Zeit, wo so manche Tagesblätter, illu-
strirte und nichtillustrirte Zeitschriften und pikant ge-
schriebene Romane allerlei Vorurtheile und Verdäch-
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zu Tage fördern, die dann von Tausenden und Tausen-
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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/199>, abgerufen am 24.11.2024.
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