Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.ihren Kindern in Allem als gute Christen voranzu- Mancher Unmäßige und Trunkenbold ist der Vor- In der Familie könnte und sollte der Mann seine ihren Kindern in Allem als gute Christen voranzu- Mancher Unmäßige und Trunkenbold ist der Vor- In der Familie könnte und sollte der Mann seine <TEI> <text> <body> <div n="9"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0235" xml:id="B836_001_1901_pb0223_0001" n="223"/> ihren Kindern in Allem als gute Christen voranzu-<lb/> leuchten, ihnen Tag für Tag ein schlechtes Beispiel<lb/> geben, z. B. in ihrer Gegenwart fluchen, Gott lästern,<lb/> gegen Religion und Priester schimpfen? Ach, die<lb/> armen, armen Kinder, wie sehr sind sie zu bedauern!<lb/> Aber welche furchtbare Verantwortung ziehen solche<lb/> herzlose, solche unnatürliche und grausame Väter sich<lb/> zu für den ernsten Tag ihres Gerichtes!</p> <p>Mancher Unmäßige und Trunkenbold ist der Vor-<lb/> steher, das Haupt einer Familie. Hier in seiner Familie<lb/> sollte und könnte er viel Gutes und Großes wirken. Er<lb/> sollte der treue Wächter, sollte ein zuverlässiger Führer<lb/> für Alle, sollte die Stütze, die Freude, ja der Stolz<lb/> des ganzen Hauses sein. Von seinem Leben und seiner<lb/> Thätigkeit sollte ein reicher Segen ausgehen für die<lb/> gesammte Familie. Doch nun ist er in der That der<lb/> Kummer und das Kreuz, die Schande und Last, das<lb/> Unheil und Verderben derselben. Ganz mit Recht sagt<lb/> die heilige Schrift: <q>„ <hi rendition="#g">Wer angenehm ist bei<lb/> Trinkgelagen, der läßt Schmach in seiner<lb/> Wohnung zurück</hi>.“</q> (Sprüchw. 12, 11.)</p> <p>In der Familie könnte und sollte der Mann seine<lb/> schönsten und reinsten Freuden genießen. Ja, ihr christ-<lb/> lichen Männer, die Freuden, die eine gute Familie euch<lb/> bietet, sind reiner, erquickender und größer, als die Er-<lb/> holung und die Vergnügen, die ihr draußen genießet.<lb/> Die Liebe und Aufmerksamkeit, die eine treue Gattin<lb/> gegen euch an den Tag legt, die Erweise der Verehrung<lb/> und Anhänglichkeit, mit denen brave Kinder euch über-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0235]
ihren Kindern in Allem als gute Christen voranzu-
leuchten, ihnen Tag für Tag ein schlechtes Beispiel
geben, z. B. in ihrer Gegenwart fluchen, Gott lästern,
gegen Religion und Priester schimpfen? Ach, die
armen, armen Kinder, wie sehr sind sie zu bedauern!
Aber welche furchtbare Verantwortung ziehen solche
herzlose, solche unnatürliche und grausame Väter sich
zu für den ernsten Tag ihres Gerichtes!
Mancher Unmäßige und Trunkenbold ist der Vor-
steher, das Haupt einer Familie. Hier in seiner Familie
sollte und könnte er viel Gutes und Großes wirken. Er
sollte der treue Wächter, sollte ein zuverlässiger Führer
für Alle, sollte die Stütze, die Freude, ja der Stolz
des ganzen Hauses sein. Von seinem Leben und seiner
Thätigkeit sollte ein reicher Segen ausgehen für die
gesammte Familie. Doch nun ist er in der That der
Kummer und das Kreuz, die Schande und Last, das
Unheil und Verderben derselben. Ganz mit Recht sagt
die heilige Schrift: „ Wer angenehm ist bei
Trinkgelagen, der läßt Schmach in seiner
Wohnung zurück.“ (Sprüchw. 12, 11.)
In der Familie könnte und sollte der Mann seine
schönsten und reinsten Freuden genießen. Ja, ihr christ-
lichen Männer, die Freuden, die eine gute Familie euch
bietet, sind reiner, erquickender und größer, als die Er-
holung und die Vergnügen, die ihr draußen genießet.
Die Liebe und Aufmerksamkeit, die eine treue Gattin
gegen euch an den Tag legt, die Erweise der Verehrung
und Anhänglichkeit, mit denen brave Kinder euch über-
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