der des Mannes; aber gerade von diesem ruhigen, stillen und bescheidenen Wirken fließt eine ganze Fülle von Segen auf die Familie und die Gesellschaft. Oft steht still und unscheinbar eine Blume auf der Wiese oder am einsamen Waldwege; sie besitzt keine Farben- pracht, keinen duftenden Wohlgeruch, keine auffallende Größe; darum beachtet sie der Wanderer nicht und tritt sie mit Füßen. Und doch ist diese stille, unschein- bare Blume viel werthvoller als manche andere, die in großer Farbenpracht am Fenster der Vornehmen steht und die Blicke der Vorübergehenden auf sich zieht; denn sie besitzt eine Heilkraft, die schon vielen Kranken die kostbare Gesundheit wieder geschenkt hat. Nicht immer ist das, was am meisten in die Augen fällt, auch das Bedeutendste und Einflußreichste. Obgleich ein ruhiger und stiller, ist der Beruf des Weibes in der Familie ein äußerst wichtiger. Doch der Segen, der von dem- selben ausgeht, ist um so größer, je freudiger und opferwilliger das Weib seinen Pflichten nachkommt. Werden die Frauen aber nicht dann um so eher treu ihrem Berufe entsprechen und all' die vielen Mühen und Beschwerden, die derselbe mit sich bringt, gern und willig auf sich nehmen, wenn ihre Männer wirklich wahre, ganze Männer sind, Männer, welche die Religion wirklich geläutert und veredelt hat und noch beständig zum Guten aneifert? Dann werden die Frauen ihr höchstes Glück darin finden, für solche Männer und ihre Kinder leben und sich opfern zu können. Mancher Mann könnte so leicht glücklich, recht glücklich in seiner
der des Mannes; aber gerade von diesem ruhigen, stillen und bescheidenen Wirken fließt eine ganze Fülle von Segen auf die Familie und die Gesellschaft. Oft steht still und unscheinbar eine Blume auf der Wiese oder am einsamen Waldwege; sie besitzt keine Farben- pracht, keinen duftenden Wohlgeruch, keine auffallende Größe; darum beachtet sie der Wanderer nicht und tritt sie mit Füßen. Und doch ist diese stille, unschein- bare Blume viel werthvoller als manche andere, die in großer Farbenpracht am Fenster der Vornehmen steht und die Blicke der Vorübergehenden auf sich zieht; denn sie besitzt eine Heilkraft, die schon vielen Kranken die kostbare Gesundheit wieder geschenkt hat. Nicht immer ist das, was am meisten in die Augen fällt, auch das Bedeutendste und Einflußreichste. Obgleich ein ruhiger und stiller, ist der Beruf des Weibes in der Familie ein äußerst wichtiger. Doch der Segen, der von dem- selben ausgeht, ist um so größer, je freudiger und opferwilliger das Weib seinen Pflichten nachkommt. Werden die Frauen aber nicht dann um so eher treu ihrem Berufe entsprechen und all' die vielen Mühen und Beschwerden, die derselbe mit sich bringt, gern und willig auf sich nehmen, wenn ihre Männer wirklich wahre, ganze Männer sind, Männer, welche die Religion wirklich geläutert und veredelt hat und noch beständig zum Guten aneifert? Dann werden die Frauen ihr höchstes Glück darin finden, für solche Männer und ihre Kinder leben und sich opfern zu können. Mancher Mann könnte so leicht glücklich, recht glücklich in seiner
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[20/0032]
der des Mannes; aber gerade von diesem ruhigen,
stillen und bescheidenen Wirken fließt eine ganze Fülle
von Segen auf die Familie und die Gesellschaft. Oft
steht still und unscheinbar eine Blume auf der Wiese
oder am einsamen Waldwege; sie besitzt keine Farben-
pracht, keinen duftenden Wohlgeruch, keine auffallende
Größe; darum beachtet sie der Wanderer nicht und
tritt sie mit Füßen. Und doch ist diese stille, unschein-
bare Blume viel werthvoller als manche andere, die in
großer Farbenpracht am Fenster der Vornehmen steht
und die Blicke der Vorübergehenden auf sich zieht; denn
sie besitzt eine Heilkraft, die schon vielen Kranken die
kostbare Gesundheit wieder geschenkt hat. Nicht immer
ist das, was am meisten in die Augen fällt, auch das
Bedeutendste und Einflußreichste. Obgleich ein ruhiger
und stiller, ist der Beruf des Weibes in der Familie
ein äußerst wichtiger. Doch der Segen, der von dem-
selben ausgeht, ist um so größer, je freudiger und
opferwilliger das Weib seinen Pflichten nachkommt.
Werden die Frauen aber nicht dann um so eher treu
ihrem Berufe entsprechen und all' die vielen Mühen
und Beschwerden, die derselbe mit sich bringt, gern
und willig auf sich nehmen, wenn ihre Männer wirklich
wahre, ganze Männer sind, Männer, welche die
Religion wirklich geläutert und veredelt hat und noch
beständig zum Guten aneifert? Dann werden die Frauen
ihr höchstes Glück darin finden, für solche Männer und
ihre Kinder leben und sich opfern zu können. Mancher
Mann könnte so leicht glücklich, recht glücklich in seiner
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Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/32>, abgerufen am 23.11.2024.
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