Nicht minder wie dieser Weltdame kann es dem kräftigen Manne nur vom größten Nutzen sein, wenn er zuweilen von dem ganzen Ernste des Gedankens an die Ewigkeit sich durchdringen läßt, wenn er manchmal in ruhiger Stunde vor Gott überlegt, daß er eine ewige Bestimmung hat.
1. Christlicher Mann, du bist für die Ewigkeit erschaffen. Du sollst dir durch dein Leben hienieden eine glückliche Ewigkeit jenseits des Grabes verdienen. Nicht Ehre, nicht Reichthum, nicht sinnliche Freude ist das Ziel, für welches du erschaffen bist, sondern dein Ziel ist Gott und seine ewige Seligkeit. Daran er- innert dich der untrügliche Mund des gött- lichen Heilandes, wenn er spricht: "Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet!" Was nützt es ihm, wenn er alle Güter und Reichthümer der Welt, wenn er alle Ehren und die Gunst der Großen und Mächtigen der Erde sich erwirbt, aber für seine unsterbliche Seele keine Sorge trägt und darum für alle Ewigkeit unglücklich wird. Um Güter, die nur immer und ewig besitzen und die uns Niemand rauben kann, sollen wir uns vor allem bemühen; darum mahnt der göttliche Heiland weiter: "Sammelt euch nicht Schätze, welche die Diebe ausgraben und Rost und Motten verzehren, sondern sammelt Euch Schätze für den Himmel." Um uns die ewige Seligkeit des Himmels zu sichern, müssen wir zu jedem Opfer
Nicht minder wie dieser Weltdame kann es dem kräftigen Manne nur vom größten Nutzen sein, wenn er zuweilen von dem ganzen Ernste des Gedankens an die Ewigkeit sich durchdringen läßt, wenn er manchmal in ruhiger Stunde vor Gott überlegt, daß er eine ewige Bestimmung hat.
1. Christlicher Mann, du bist für die Ewigkeit erschaffen. Du sollst dir durch dein Leben hienieden eine glückliche Ewigkeit jenseits des Grabes verdienen. Nicht Ehre, nicht Reichthum, nicht sinnliche Freude ist das Ziel, für welches du erschaffen bist, sondern dein Ziel ist Gott und seine ewige Seligkeit. Daran er- innert dich der untrügliche Mund des gött- lichen Heilandes, wenn er spricht: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet!“ Was nützt es ihm, wenn er alle Güter und Reichthümer der Welt, wenn er alle Ehren und die Gunst der Großen und Mächtigen der Erde sich erwirbt, aber für seine unsterbliche Seele keine Sorge trägt und darum für alle Ewigkeit unglücklich wird. Um Güter, die nur immer und ewig besitzen und die uns Niemand rauben kann, sollen wir uns vor allem bemühen; darum mahnt der göttliche Heiland weiter: „Sammelt euch nicht Schätze, welche die Diebe ausgraben und Rost und Motten verzehren, sondern sammelt Euch Schätze für den Himmel.“ Um uns die ewige Seligkeit des Himmels zu sichern, müssen wir zu jedem Opfer
<TEI><text><body><divn="3"><p><q><pbfacs="#f0066"xml:id="B836_001_1901_pb0054_0001"n="54"/>
Nicht minder wie dieser Weltdame kann es dem<lb/>
kräftigen Manne nur vom größten Nutzen sein, wenn<lb/>
er zuweilen von dem ganzen Ernste des Gedankens an<lb/>
die Ewigkeit sich durchdringen läßt, wenn er manchmal<lb/>
in ruhiger Stunde vor Gott überlegt, daß er eine<lb/>
ewige Bestimmung hat.</q></p><p><q>1. Christlicher Mann, du bist für die Ewigkeit<lb/>
erschaffen. Du sollst dir durch dein Leben hienieden<lb/>
eine glückliche Ewigkeit jenseits des Grabes verdienen.<lb/>
Nicht Ehre, nicht Reichthum, nicht sinnliche Freude ist<lb/>
das Ziel, für welches du erschaffen bist, sondern dein<lb/>
Ziel ist Gott und seine ewige Seligkeit. Daran er-<lb/>
innert dich <hirendition="#g">der untrügliche Mund des gött-<lb/>
lichen Heilandes</hi>, wenn er spricht: <q>„<hirendition="#g">Was nützt<lb/>
es dem Menschen, wenn er die ganze Welt<lb/>
gewinnt, an seiner Seele aber Schaden<lb/>
leidet</hi>!“</q> Was nützt es ihm, wenn er alle Güter<lb/>
und Reichthümer der Welt, wenn er alle Ehren und<lb/>
die Gunst der Großen und Mächtigen der Erde sich<lb/>
erwirbt, aber für seine unsterbliche Seele keine Sorge<lb/>
trägt und darum für alle Ewigkeit unglücklich wird.<lb/>
Um Güter, die nur immer und ewig besitzen und die<lb/>
uns Niemand rauben kann, sollen wir uns vor allem<lb/>
bemühen; darum mahnt der göttliche Heiland weiter:<lb/><q>„<hirendition="#g">Sammelt euch nicht Schätze, welche die<lb/>
Diebe ausgraben und Rost und Motten<lb/>
verzehren, sondern sammelt Euch Schätze<lb/>
für den Himmel</hi>.“</q> Um uns die ewige Seligkeit<lb/>
des Himmels zu sichern, müssen wir zu jedem Opfer<lb/></q></p></div></body></text></TEI>
[54/0066]
Nicht minder wie dieser Weltdame kann es dem
kräftigen Manne nur vom größten Nutzen sein, wenn
er zuweilen von dem ganzen Ernste des Gedankens an
die Ewigkeit sich durchdringen läßt, wenn er manchmal
in ruhiger Stunde vor Gott überlegt, daß er eine
ewige Bestimmung hat.
1. Christlicher Mann, du bist für die Ewigkeit
erschaffen. Du sollst dir durch dein Leben hienieden
eine glückliche Ewigkeit jenseits des Grabes verdienen.
Nicht Ehre, nicht Reichthum, nicht sinnliche Freude ist
das Ziel, für welches du erschaffen bist, sondern dein
Ziel ist Gott und seine ewige Seligkeit. Daran er-
innert dich der untrügliche Mund des gött-
lichen Heilandes, wenn er spricht: „Was nützt
es dem Menschen, wenn er die ganze Welt
gewinnt, an seiner Seele aber Schaden
leidet!“ Was nützt es ihm, wenn er alle Güter
und Reichthümer der Welt, wenn er alle Ehren und
die Gunst der Großen und Mächtigen der Erde sich
erwirbt, aber für seine unsterbliche Seele keine Sorge
trägt und darum für alle Ewigkeit unglücklich wird.
Um Güter, die nur immer und ewig besitzen und die
uns Niemand rauben kann, sollen wir uns vor allem
bemühen; darum mahnt der göttliche Heiland weiter:
„Sammelt euch nicht Schätze, welche die
Diebe ausgraben und Rost und Motten
verzehren, sondern sammelt Euch Schätze
für den Himmel.“ Um uns die ewige Seligkeit
des Himmels zu sichern, müssen wir zu jedem Opfer
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/66>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.