Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

Bild:
<< vorherige Seite

um am Ruine der Gesellschaft zu arbeiten. Die Ge-
schichte hat uns herzlose, unmenschliche Tyrannen gezeigt,
die ihr Volk entsetzlich grausam behandelten, die kalt
und lachend über die Leichen ihrer Unterthanen hin-
schritten. Niemand haßt sie mehr; Niemand hat ihret-
wegen eine schlaflose Nacht. Warum wird denn allein
Jesus, der Gekreuzigte, noch gehaßt, er, der doch
nur Wohlthaten spendend durch's Leben ging und
der mit seinem Segen die ganze Welt erfüllt hat,
er, der doch selbst von denen, die nicht seine Jünger,
vielmehr seine Gegner sind, als der Weise von
Nazareth, als der große Menschenfreund bezeichnet
wird? Warum wird er heute nach achtzehn Jahr-
hunderten noch gehaßt und zwar so wüthend und hart-
näckig gehaßt, während man die grausamsten Tyrannen
und Würger der Völker von ehedem heute nicht mehr
haßt? Dafür gibt es nur eine Erklärung, nämlich
die Gottheit Jesu Christi. Weil das Diadem der
Gottheit von seinem Haupte leuchtet, weil er als Gott
von sich sagen konnte: " Ich bin der Weg, die
Wahrheit und das Leben
,"
darum der glühende
und unersättliche Haß gegen ihn durch alle Zeiten.
Jesus Christus ist die Wahrheit; darum sucht Satan,
der Vater der Lüge, diese Wahrheit zu verdunkeln und
sie der Feindschaft und dem Hasse der Menschen preis-
zugeben. Jesus Christus ist unser Weg, der uns zum
Heile führt, ist unser wahres Leben, das uns ewig
beglücken will; darum haßt ihn Satan, der Widersacher
des Menschengeschlechtes, und sucht uns von ihm

um am Ruine der Gesellschaft zu arbeiten. Die Ge-
schichte hat uns herzlose, unmenschliche Tyrannen gezeigt,
die ihr Volk entsetzlich grausam behandelten, die kalt
und lachend über die Leichen ihrer Unterthanen hin-
schritten. Niemand haßt sie mehr; Niemand hat ihret-
wegen eine schlaflose Nacht. Warum wird denn allein
Jesus, der Gekreuzigte, noch gehaßt, er, der doch
nur Wohlthaten spendend durch's Leben ging und
der mit seinem Segen die ganze Welt erfüllt hat,
er, der doch selbst von denen, die nicht seine Jünger,
vielmehr seine Gegner sind, als der Weise von
Nazareth, als der große Menschenfreund bezeichnet
wird? Warum wird er heute nach achtzehn Jahr-
hunderten noch gehaßt und zwar so wüthend und hart-
näckig gehaßt, während man die grausamsten Tyrannen
und Würger der Völker von ehedem heute nicht mehr
haßt? Dafür gibt es nur eine Erklärung, nämlich
die Gottheit Jesu Christi. Weil das Diadem der
Gottheit von seinem Haupte leuchtet, weil er als Gott
von sich sagen konnte: Ich bin der Weg, die
Wahrheit und das Leben
,“
darum der glühende
und unersättliche Haß gegen ihn durch alle Zeiten.
Jesus Christus ist die Wahrheit; darum sucht Satan,
der Vater der Lüge, diese Wahrheit zu verdunkeln und
sie der Feindschaft und dem Hasse der Menschen preis-
zugeben. Jesus Christus ist unser Weg, der uns zum
Heile führt, ist unser wahres Leben, das uns ewig
beglücken will; darum haßt ihn Satan, der Widersacher
des Menschengeschlechtes, und sucht uns von ihm

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="4">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0097" xml:id="B836_001_1901_pb0085_0001" n="85"/>
um am Ruine der Gesellschaft zu arbeiten. Die Ge-<lb/>
schichte hat uns herzlose, unmenschliche Tyrannen gezeigt,<lb/>
die ihr Volk entsetzlich grausam behandelten, die kalt<lb/>
und lachend über die Leichen ihrer Unterthanen hin-<lb/>
schritten. Niemand haßt sie mehr; Niemand hat ihret-<lb/>
wegen eine schlaflose Nacht. Warum wird denn allein<lb/>
Jesus, der Gekreuzigte, noch gehaßt, er, der doch<lb/>
nur Wohlthaten spendend durch's Leben ging und<lb/>
der mit seinem Segen die ganze Welt erfüllt hat,<lb/>
er, der doch selbst von denen, die nicht seine Jünger,<lb/>
vielmehr seine Gegner sind, als der Weise von<lb/>
Nazareth, als der große Menschenfreund bezeichnet<lb/>
wird? Warum wird er heute nach achtzehn Jahr-<lb/>
hunderten noch gehaßt und zwar so wüthend und hart-<lb/>
näckig gehaßt, während man die grausamsten Tyrannen<lb/>
und Würger der Völker von ehedem heute nicht mehr<lb/>
haßt? Dafür gibt es nur eine Erklärung, nämlich<lb/>
die Gottheit Jesu Christi. Weil das Diadem der<lb/>
Gottheit von seinem Haupte leuchtet, weil er als Gott<lb/>
von sich sagen konnte: <q>&#x201E; <hi rendition="#g">Ich bin der Weg, die<lb/>
Wahrheit und das Leben</hi>,&#x201C;</q> darum der glühende<lb/>
und unersättliche Haß gegen ihn durch alle Zeiten.<lb/>
Jesus Christus ist die Wahrheit; darum sucht Satan,<lb/>
der Vater der Lüge, diese Wahrheit zu verdunkeln und<lb/>
sie der Feindschaft und dem Hasse der Menschen preis-<lb/>
zugeben. Jesus Christus ist unser Weg, der uns zum<lb/>
Heile führt, ist unser wahres Leben, das uns ewig<lb/>
beglücken will; darum haßt ihn Satan, der Widersacher<lb/>
des Menschengeschlechtes, und sucht uns von ihm<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0097] um am Ruine der Gesellschaft zu arbeiten. Die Ge- schichte hat uns herzlose, unmenschliche Tyrannen gezeigt, die ihr Volk entsetzlich grausam behandelten, die kalt und lachend über die Leichen ihrer Unterthanen hin- schritten. Niemand haßt sie mehr; Niemand hat ihret- wegen eine schlaflose Nacht. Warum wird denn allein Jesus, der Gekreuzigte, noch gehaßt, er, der doch nur Wohlthaten spendend durch's Leben ging und der mit seinem Segen die ganze Welt erfüllt hat, er, der doch selbst von denen, die nicht seine Jünger, vielmehr seine Gegner sind, als der Weise von Nazareth, als der große Menschenfreund bezeichnet wird? Warum wird er heute nach achtzehn Jahr- hunderten noch gehaßt und zwar so wüthend und hart- näckig gehaßt, während man die grausamsten Tyrannen und Würger der Völker von ehedem heute nicht mehr haßt? Dafür gibt es nur eine Erklärung, nämlich die Gottheit Jesu Christi. Weil das Diadem der Gottheit von seinem Haupte leuchtet, weil er als Gott von sich sagen konnte: „ Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben,“ darum der glühende und unersättliche Haß gegen ihn durch alle Zeiten. Jesus Christus ist die Wahrheit; darum sucht Satan, der Vater der Lüge, diese Wahrheit zu verdunkeln und sie der Feindschaft und dem Hasse der Menschen preis- zugeben. Jesus Christus ist unser Weg, der uns zum Heile führt, ist unser wahres Leben, das uns ewig beglücken will; darum haßt ihn Satan, der Widersacher des Menschengeschlechtes, und sucht uns von ihm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/97
Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/97>, abgerufen am 22.11.2024.