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Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.

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und wer meine Bebote hat / und hält sie / der ist es der mich liebet: wer aber mich liebet / der wird von meinem Vater geliebet werden / und ich werde ihn lieben / und mich ihm offenbahren. Hier nennet er das jenige seine Gebote / und dringet auff deren Haltung / was in unserm Texte unter seinem Worte angezeiget wird. Und hierin stecket eben der Bewegungs-Grund und die Ursache / warum wir solche Worte halten sollen / weil sie nemlich Christi Worte sind. Ist dieses aber die Ursache / so soll und muß uns das eine Wort so lieb seyn / als das andre. Und dieses ist sehr wohl in acht zu nehmen / was es vor ein Wort sey / das wir halten sollen. Es ist nicht eines Menschen / sondern lauter Christi Wort. Und wenn wir gleich diese Worte aus dem Munde eines Menschen hören / so müssen wir sie dennoch annehmen / nicht in Absicht auf die Menschen / die sie vortragen / sondern in Absicht auf Christum / weil sie Christi Worte sind. Und kein Lehrer / er mag so ansehnlich seyn / als er wolle / darf uns in Glaubens-Sachen etwas anderst lehren / als was Christi eigene Worte im Munde führen / daher müssen wir nach diesem Wort alles prüfen.

Denn dieses Wort ist (1) ein gewisses und untriegliches Wort. Diß zeiget uns der

und wer meine Bebote hat / und hält sie / der ist es der mich liebet: wer aber mich liebet / der wird von meinem Vater geliebet werden / und ich werde ihn lieben / und mich ihm offenbahren. Hier nennet er das jenige seine Gebote / und dringet auff deren Haltung / was in unserm Texte unter seinem Worte angezeiget wird. Und hierin stecket eben der Bewegungs-Grund und die Ursache / warum wir solche Worte halten sollen / weil sie nemlich Christi Worte sind. Ist dieses aber die Ursache / so soll und muß uns das eine Wort so lieb seyn / als das andre. Und dieses ist sehr wohl in acht zu nehmen / was es vor ein Wort sey / das wir halten sollen. Es ist nicht eines Menschen / sondern lauter Christi Wort. Und wenn wir gleich diese Worte aus dem Munde eines Menschen hören / so müssen wir sie dennoch annehmen / nicht in Absicht auf die Menschen / die sie vortragen / sondern in Absicht auf Christum / weil sie Christi Worte sind. Und kein Lehrer / er mag so ansehnlich seyn / als er wolle / darf uns in Glaubens-Sachen etwas anderst lehren / als was Christi eigene Worte im Munde führen / daher müssen wir nach diesem Wort alles prüfen.

Denn dieses Wort ist (1) ein gewisses und untriegliches Wort. Diß zeiget uns der

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[23/0031] und wer meine Bebote hat / und hält sie / der ist es der mich liebet: wer aber mich liebet / der wird von meinem Vater geliebet werden / und ich werde ihn lieben / und mich ihm offenbahren. Hier nennet er das jenige seine Gebote / und dringet auff deren Haltung / was in unserm Texte unter seinem Worte angezeiget wird. Und hierin stecket eben der Bewegungs-Grund und die Ursache / warum wir solche Worte halten sollen / weil sie nemlich Christi Worte sind. Ist dieses aber die Ursache / so soll und muß uns das eine Wort so lieb seyn / als das andre. Und dieses ist sehr wohl in acht zu nehmen / was es vor ein Wort sey / das wir halten sollen. Es ist nicht eines Menschen / sondern lauter Christi Wort. Und wenn wir gleich diese Worte aus dem Munde eines Menschen hören / so müssen wir sie dennoch annehmen / nicht in Absicht auf die Menschen / die sie vortragen / sondern in Absicht auf Christum / weil sie Christi Worte sind. Und kein Lehrer / er mag so ansehnlich seyn / als er wolle / darf uns in Glaubens-Sachen etwas anderst lehren / als was Christi eigene Worte im Munde führen / daher müssen wir nach diesem Wort alles prüfen. Denn dieses Wort ist (1) ein gewisses und untriegliches Wort. Diß zeiget uns der

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Zitationshilfe: Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/31>, abgerufen am 21.11.2024.