Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.nem Haupte tragen muste / ein Bild der tieffen Demuth und Niedrigkeit unsers Theuresten Heylandes / nach welcher Er sich so sehr gedemüthiget / daß Er Knechts Gestalt an sich genommen / Vide Goodwini Mosen & Aaron cum notis Reizii Lib. 1. cap. 5. § 6. not. 19. so müssen wir bekennen / daß diese Haupt-Tugend / von welcher alle übrige ihren rechten Glantz empfangen müssen / bey unsern Wohlseeligen Herrn Abt in einen grossen Grad anzutreffen gewesen. Ich wil davon itzo nicht sagen / wie tieff Er sich vor seinem GOtt gedemüthiget / da Er bey allen grossen Gaben / so GOtt in Ihm gelegt hatte / dennoch sich selbst so gering geschätzet / daß Er sich auch solcher Gaben unwürdig achtete. Ich wil auch nicht davon reden / mit was tieffen Respect Er jederzeit seine Durchlauchste Herrschafft veneriret; sondern ich wil nur mit einem Worte dieses sagen / daß Er sich auch gegen die Niedrigsten erniedriget / und sich ihnen gerne zum Knecht gemacht / wann Er ihnen nach seinen Amte und Vermögen dienen können. Wäre es müglich / daßman Ihn noch in seiner Grufft fragete / was vor einen Zierath man um sein Geehrtestes Haupt mah- nem Haupte tragen muste / ein Bild der tieffen Demuth und Niedrigkeit unsers Theuresten Heylandes / nach welcher Er sich so sehr gedemüthiget / daß Er Knechts Gestalt an sich genommen / Vide Goodwini Mosen & Aaron cum notis Reizii Lib. 1. cap. 5. § 6. not. 19. so müssen wir bekennen / daß diese Haupt-Tugend / von welcher alle übrige ihren rechten Glantz empfangen müssen / bey unsern Wohlseeligen Herrn Abt in einen grossen Grad anzutreffen gewesen. Ich wil davon itzo nicht sagen / wie tieff Er sich vor seinem GOtt gedemüthiget / da Er bey allen grossen Gaben / so GOtt in Ihm gelegt hatte / dennoch sich selbst so gering geschätzet / daß Er sich auch solcher Gaben unwürdig achtete. Ich wil auch nicht davon reden / mit was tieffen Respect Er jederzeit seine Durchlauchste Herrschafft veneriret; sondern ich wil nur mit einem Worte dieses sagen / daß Er sich auch gegen die Niedrigsten erniedriget / und sich ihnen gerne zum Knecht gemacht / wañ Er ihnen nach seinen Amte und Vermögen dienen können. Wäre es müglich / daßman Ihn noch in seiner Grufft fragete / was vor einen Zierath man um sein Geehrtestes Haupt mah- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0081" n="7"/> nem Haupte tragen muste / ein Bild der tieffen Demuth und Niedrigkeit unsers Theuresten Heylandes / nach welcher Er sich so sehr gedemüthiget / daß Er Knechts Gestalt an sich genommen / <note place="left">Vide Goodwini Mosen & Aaron cum notis Reizii Lib. 1. cap. 5. § 6. not. 19.</note> so müssen wir bekennen / daß diese Haupt-Tugend / von welcher alle übrige ihren rechten Glantz empfangen müssen / bey unsern Wohlseeligen Herrn Abt in einen grossen Grad anzutreffen gewesen. Ich wil davon itzo nicht sagen / wie tieff Er sich vor seinem GOtt gedemüthiget / da Er bey allen grossen Gaben / so GOtt in Ihm gelegt hatte / dennoch sich selbst so gering geschätzet / daß Er sich auch solcher Gaben unwürdig achtete. Ich wil auch nicht davon reden / mit was tieffen Respect Er jederzeit seine Durchlauchste Herrschafft veneriret; sondern ich wil nur mit einem Worte dieses sagen / daß Er sich auch gegen die Niedrigsten erniedriget / und sich ihnen gerne zum Knecht gemacht / wañ Er ihnen nach seinen Amte und Vermögen dienen können. Wäre es müglich / daßman Ihn noch in seiner Grufft fragete / was vor einen Zierath man um sein Geehrtestes Haupt mah- </p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0081]
nem Haupte tragen muste / ein Bild der tieffen Demuth und Niedrigkeit unsers Theuresten Heylandes / nach welcher Er sich so sehr gedemüthiget / daß Er Knechts Gestalt an sich genommen / so müssen wir bekennen / daß diese Haupt-Tugend / von welcher alle übrige ihren rechten Glantz empfangen müssen / bey unsern Wohlseeligen Herrn Abt in einen grossen Grad anzutreffen gewesen. Ich wil davon itzo nicht sagen / wie tieff Er sich vor seinem GOtt gedemüthiget / da Er bey allen grossen Gaben / so GOtt in Ihm gelegt hatte / dennoch sich selbst so gering geschätzet / daß Er sich auch solcher Gaben unwürdig achtete. Ich wil auch nicht davon reden / mit was tieffen Respect Er jederzeit seine Durchlauchste Herrschafft veneriret; sondern ich wil nur mit einem Worte dieses sagen / daß Er sich auch gegen die Niedrigsten erniedriget / und sich ihnen gerne zum Knecht gemacht / wañ Er ihnen nach seinen Amte und Vermögen dienen können. Wäre es müglich / daßman Ihn noch in seiner Grufft fragete / was vor einen Zierath man um sein Geehrtestes Haupt mah-
Vide Goodwini Mosen & Aaron cum notis Reizii Lib. 1. cap. 5. § 6. not. 19.
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Zitationshilfe: | Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/breymann_vertreibung_1727/81>, abgerufen am 17.02.2025. |