Breymann, Conrad Andreas: Die Vertreibung der Bitterkeit des Todes/ Welche bey dem Hochansehnlichen Leich-Begängniß/ So auf Hohe Verordnung Sr. Hoch-Fürstl. Durchl. ... Dem ... Herrn Eberhard Finen/ ... Als Derselbe Den 12ten Apr. des 1726ten Jahrs ... entschlafen/ ... vorgestellet ... Blanckenburg, 1727.Wohlseeligen Herrn Abt schicken? Hat dann der auch was Königliches an sich gehabt? Ach freylich. Ihm ist ja der Königliche Character schon in der heiligen Tauffe beygelegt / da Er der Salbung theilhafftig worden. Apoc. 1, 6. Er hat auch in seinem Leben Königliche Großmuth / Königliche Tapfferkeit an sich blicken lassen. Sein Gemüth hat Er niemahls auf niedrige / geringe / irrdische / weltliche / eitle / undvergängliche Dinge gewendet / sondern die göttlichen hohen Geheimnisse / die himmlischen / ewigen und unvergänglichen Dinge sind es gewesen / in welchen Er seine Gemüthts-Ergetzung gesuchet / auf welche Er seine Zeit gewendet. Und wie tapffer hat Er nicht gestritten wider die geistlichen Feinde? Er hat nicht nur sich selbst wider die listigen und mächtigen Anfälle des Teuffels / der Welt und seines eigenen Fleisches und Bluts tapffer defendiret, sondern Er hat auch das Reich des Satans bestritten und so zu reden offensive wider ihn agiret, und ihn in seinen Vestungen angegriffen / indem Er manche Seele bekehret / und aus der Obrigkeit der Finsterniß errettet. Daher könte man seinem Hochwürdigen Haupte auch noch diesen Zierath gönnen / daß man um den schon vorhin gedachten Bund auch eine Crone mahlete / in welcher diese Worte zu lesen: Wohlseeligen Herrn Abt schicken? Hat dann der auch was Königliches an sich gehabt? Ach freylich. Ihm ist ja der Königliche Character schon in der heiligen Tauffe beygelegt / da Er der Salbung theilhafftig worden. Apoc. 1, 6. Er hat auch in seinem Leben Königliche Großmuth / Königliche Tapfferkeit an sich blicken lassen. Sein Gemüth hat Er niemahls auf niedrige / geringe / irrdische / weltliche / eitle / undvergängliche Dinge gewendet / sondern die göttlichen hohen Geheimnisse / die himmlischen / ewigen und unvergänglichen Dinge sind es gewesen / in welchen Er seine Gemüthts-Ergetzung gesuchet / auf welche Er seine Zeit gewendet. Und wie tapffer hat Er nicht gestritten wider die geistlichen Feinde? Er hat nicht nur sich selbst wider die listigen und mächtigen Anfälle des Teuffels / der Welt und seines eigenen Fleisches und Bluts tapffer defendiret, sondern Er hat auch das Reich des Satans bestritten und so zu reden offensive wider ihn agiret, und ihn in seinen Vestungen angegriffen / indem Er manche Seele bekehret / und aus der Obrigkeit der Finsterniß errettet. Daher könte man seinem Hochwürdigen Haupte auch noch diesen Zierath gönnen / daß man um den schon vorhin gedachten Bund auch eine Crone mahlete / in welcher diese Worte zu lesen: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0083" n="9"/> Wohlseeligen Herrn Abt schicken? Hat dann der auch was Königliches an sich gehabt? Ach freylich. Ihm ist ja der Königliche Character schon in der heiligen Tauffe beygelegt / da Er der Salbung theilhafftig worden. <note place="left">Apoc. 1, 6.</note> Er hat auch in seinem Leben Königliche Großmuth / Königliche Tapfferkeit an sich blicken lassen. Sein Gemüth hat Er niemahls auf niedrige / geringe / irrdische / weltliche / eitle / undvergängliche Dinge gewendet / sondern die göttlichen hohen Geheimnisse / die himmlischen / ewigen und unvergänglichen Dinge sind es gewesen / in welchen Er seine Gemüthts-Ergetzung gesuchet / auf welche Er seine Zeit gewendet. Und wie tapffer hat Er nicht gestritten wider die geistlichen Feinde? Er hat nicht nur sich selbst wider die listigen und mächtigen Anfälle des Teuffels / der Welt und seines eigenen Fleisches und Bluts tapffer defendiret, sondern Er hat auch das Reich des Satans bestritten und so zu reden offensive wider ihn agiret, und ihn in seinen Vestungen angegriffen / indem Er manche Seele bekehret / und aus der Obrigkeit der Finsterniß errettet. Daher könte man seinem Hochwürdigen Haupte auch noch diesen Zierath gönnen / daß man um den schon vorhin gedachten Bund auch eine Crone mahlete / in welcher diese Worte zu lesen:</p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0083]
Wohlseeligen Herrn Abt schicken? Hat dann der auch was Königliches an sich gehabt? Ach freylich. Ihm ist ja der Königliche Character schon in der heiligen Tauffe beygelegt / da Er der Salbung theilhafftig worden. Er hat auch in seinem Leben Königliche Großmuth / Königliche Tapfferkeit an sich blicken lassen. Sein Gemüth hat Er niemahls auf niedrige / geringe / irrdische / weltliche / eitle / undvergängliche Dinge gewendet / sondern die göttlichen hohen Geheimnisse / die himmlischen / ewigen und unvergänglichen Dinge sind es gewesen / in welchen Er seine Gemüthts-Ergetzung gesuchet / auf welche Er seine Zeit gewendet. Und wie tapffer hat Er nicht gestritten wider die geistlichen Feinde? Er hat nicht nur sich selbst wider die listigen und mächtigen Anfälle des Teuffels / der Welt und seines eigenen Fleisches und Bluts tapffer defendiret, sondern Er hat auch das Reich des Satans bestritten und so zu reden offensive wider ihn agiret, und ihn in seinen Vestungen angegriffen / indem Er manche Seele bekehret / und aus der Obrigkeit der Finsterniß errettet. Daher könte man seinem Hochwürdigen Haupte auch noch diesen Zierath gönnen / daß man um den schon vorhin gedachten Bund auch eine Crone mahlete / in welcher diese Worte zu lesen:
Apoc. 1, 6.
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