Wenn sie die güld'ne Sonn' erhellt, Mit Lust aufs neu zu sehen kriegen, Und in der Creaturen Pracht, O weiser Schöpfer, Deine Macht Betrachten, rühmen und erheben. Denn dazu scheint der Mensch allein Geschaffen und gemacht zu seyn, Sonst führt er nur ein viehisch Leben.
HERR, schärfe dazu mein Gesicht. Sonst seh' ich es, und seh' es nicht, Und mehre meines Geistes Triebe! Schlaf' ich denn, oder wach' ich hier; So leb' und sterb' ich einzig Dir, Unendlichs All! Du ew'ge Liebe.
Die
Wenn ſie die guͤld’ne Sonn’ erhellt, Mit Luſt aufs neu zu ſehen kriegen, Und in der Creaturen Pracht, O weiſer Schoͤpfer, Deine Macht Betrachten, ruͤhmen und erheben. Denn dazu ſcheint der Menſch allein Geſchaffen und gemacht zu ſeyn, Sonſt fuͤhrt er nur ein viehiſch Leben.
HERR, ſchaͤrfe dazu mein Geſicht. Sonſt ſeh’ ich es, und ſeh’ es nicht, Und mehre meines Geiſtes Triebe! Schlaf’ ich denn, oder wach’ ich hier; So leb’ und ſterb’ ich einzig Dir, Unendlichs All! Du ew’ge Liebe.
Die
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Wenn ſie die guͤld’ne Sonn’ erhellt,
Mit Luſt aufs neu zu ſehen kriegen,
Und in der Creaturen Pracht,
O weiſer Schoͤpfer, Deine Macht
Betrachten, ruͤhmen und erheben.
Denn dazu ſcheint der Menſch allein
Geſchaffen und gemacht zu ſeyn,
Sonſt fuͤhrt er nur ein viehiſch Leben.
HERR, ſchaͤrfe dazu mein Geſicht.
Sonſt ſeh’ ich es, und ſeh’ es nicht,
Und mehre meines Geiſtes Triebe!
Schlaf’ ich denn, oder wach’ ich hier;
So leb’ und ſterb’ ich einzig Dir,
Unendlichs All! Du ew’ge Liebe.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/262>, abgerufen am 22.11.2024.
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