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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.

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Und gibt es selbst der Augen-Schein:
Damit die Speisen desto besser,
Ja gleichsam als mit einem Messer,
Dadurch geschnitten werden können.

Bewundert auch die andern spitzen,
Die nahe bey den ersten sitzen,
Und die wir Hunde-Zähne nennen!
Durch diese wird was zäh' ereilet,
Zerdrückt, zermalmt, zerteilet.
Jst dieses noch nicht Weis heit g'nug;
So lasst uns auch die Backen-Zähn'
Und ihre sond're Form besehn!
Daß wir beqvemlich und mit Fug
Das Essen
Zermalen können, reiben, pressen;
Sind diese nicht nur platt und breit,
Nein, zu besond'rer Nutzbarkeit,
Mit kleinen Tiefen und mit Höh'n
Recht wunderbar versehn.
Wenn nur allein die scharf- und spitzen Zähne hinden,
Die breiten forn, im Munde stünden;
Wie mühsam würd' alsdann uns allen
Das itzt so leichte Käuen fallen!
Bewund're doch, o Mensch, dieß Wunder! stell' es dir
Dem Schöpfer, der's gemacht, zum Ruhm doch öfters für!
Bey jedem Bissen freu dich Seiner Güte,
Und weilen Er für das, was Er bescher't,
Nichts als ein fröhlichs Herz begehrt,
So opfer' Jhm ein dankbares Gemüte!


Noch

Und gibt es ſelbſt der Augen-Schein:
Damit die Speiſen deſto beſſer,
Ja gleichſam als mit einem Meſſer,
Dadurch geſchnitten werden koͤnnen.

Bewundert auch die andern ſpitzen,
Die nahe bey den erſten ſitzen,
Und die wir Hunde-Zaͤhne nennen!
Durch dieſe wird was zaͤh’ ereilet,
Zerdruͤckt, zermalmt, zerteilet.
Jſt dieſes noch nicht Weiſ heit g’nug;
So laſſt uns auch die Backen-Zaͤhn’
Und ihre ſond’re Form beſehn!
Daß wir beqvemlich und mit Fug
Das Eſſen
Zermalen koͤnnen, reiben, preſſen;
Sind dieſe nicht nur platt und breit,
Nein, zu beſond’rer Nutzbarkeit,
Mit kleinen Tiefen und mit Hoͤh’n
Recht wunderbar verſehn.
Wenn nur allein die ſcharf- und ſpitzen Zaͤhne hinden,
Die breiten forn, im Munde ſtuͤnden;
Wie muͤhſam wuͤrd’ alsdann uns allen
Das itzt ſo leichte Kaͤuen fallen!
Bewund’re doch, o Menſch, dieß Wunder! ſtell’ es dir
Dem Schoͤpfer, der’s gemacht, zum Ruhm doch oͤfters fuͤr!
Bey jedem Biſſen freu dich Seiner Guͤte,
Und weilen Er fuͤr das, was Er beſcher’t,
Nichts als ein froͤhlichs Herz begehrt,
So opfer’ Jhm ein dankbares Gemuͤte!


Noch
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[381/0417] Und gibt es ſelbſt der Augen-Schein: Damit die Speiſen deſto beſſer, Ja gleichſam als mit einem Meſſer, Dadurch geſchnitten werden koͤnnen. Bewundert auch die andern ſpitzen, Die nahe bey den erſten ſitzen, Und die wir Hunde-Zaͤhne nennen! Durch dieſe wird was zaͤh’ ereilet, Zerdruͤckt, zermalmt, zerteilet. Jſt dieſes noch nicht Weiſ heit g’nug; So laſſt uns auch die Backen-Zaͤhn’ Und ihre ſond’re Form beſehn! Daß wir beqvemlich und mit Fug Das Eſſen Zermalen koͤnnen, reiben, preſſen; Sind dieſe nicht nur platt und breit, Nein, zu beſond’rer Nutzbarkeit, Mit kleinen Tiefen und mit Hoͤh’n Recht wunderbar verſehn. Wenn nur allein die ſcharf- und ſpitzen Zaͤhne hinden, Die breiten forn, im Munde ſtuͤnden; Wie muͤhſam wuͤrd’ alsdann uns allen Das itzt ſo leichte Kaͤuen fallen! Bewund’re doch, o Menſch, dieß Wunder! ſtell’ es dir Dem Schoͤpfer, der’s gemacht, zum Ruhm doch oͤfters fuͤr! Bey jedem Biſſen freu dich Seiner Guͤte, Und weilen Er fuͤr das, was Er beſcher’t, Nichts als ein froͤhlichs Herz begehrt, So opfer’ Jhm ein dankbares Gemuͤte! Noch

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/417>, abgerufen am 24.11.2024.