So war Jhr theurer Fürst auch bald darauf erschienen. Nebst Surland ward auch ich vom Raht ernannt, An dessen Statt, Dieselben zu bedienen.
Jm Junio beschloß die Herzoginn, ein Zeichen Von Jhrer Gnad' uns Selbst zu überreichen. Sie händigt' uns darauf Jhr schönes Bildniß ein, Mit manchem Edelstein Versetzt und ausgeziert. Jm Monat Julio Ward, nebenst mir und Surland, jeder froh, Daß dieses Fest, womit der Magistrat Die Herrschaft öffentlich bewirthet hat, So glücklich ausgeführt mit sonderbarer Lust.
Statt daß ich hätte bald gemust Mich abermal beqvemen, Ein' unvermutete Gesandtschaft anzunemen; Bracht' ich dennoch den folgenden August Jn ungestör'ter Ruh Auf meinem Garten zu, Woselbst ich manches Lied, zum Ruhm von Deiner Macht, (Dir, HErr sey Dank dafür!) hab' aufs Papier gebracht.
Nebst anderm Guten, so Du mir, HERR, im September zugeteilet, Hast Du mir auch mein Kind geheilet. Mein GOtt, ich danke Dir dafür. Denn wie es stark gefallen war; Hat Deine Hand doch die Gefahr So gnädig von ihm abgekehret, Daß es, an Gliedern unversehret, Kein sonderlicher Schmerz beschweret.
Wann
So war Jhr theurer Fuͤrſt auch bald darauf erſchienen. Nebſt Surland ward auch ich vom Raht ernannt, An deſſen Statt, Dieſelben zu bedienen.
Jm Junio beſchloß die Herzoginn, ein Zeichen Von Jhrer Gnad’ uns Selbſt zu uͤberreichen. Sie haͤndigt’ uns darauf Jhr ſchoͤnes Bildniß ein, Mit manchem Edelſtein Verſetzt und ausgeziert. Jm Monat Julio Ward, nebenſt mir und Surland, jeder froh, Daß dieſes Feſt, womit der Magiſtrat Die Herrſchaft oͤffentlich bewirthet hat, So gluͤcklich ausgefuͤhrt mit ſonderbarer Luſt.
Statt daß ich haͤtte bald gemuſt Mich abermal beqvemen, Ein’ unvermutete Geſandtſchaft anzunemen; Bracht’ ich dennoch den folgenden Auguſt Jn ungeſtoͤr’ter Ruh Auf meinem Garten zu, Woſelbſt ich manches Lied, zum Ruhm von Deiner Macht, (Dir, HErr ſey Dank dafuͤr!) hab’ aufs Papier gebracht.
Nebſt anderm Guten, ſo Du mir, HERR, im September zugeteilet, Haſt Du mir auch mein Kind geheilet. Mein GOtt, ich danke Dir dafuͤr. Denn wie es ſtark gefallen war; Hat Deine Hand doch die Gefahr So gnaͤdig von ihm abgekehret, Daß es, an Gliedern unverſehret, Kein ſonderlicher Schmerz beſchweret.
Wann
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So war Jhr theurer Fuͤrſt auch bald darauf erſchienen.
Nebſt Surland ward auch ich vom Raht ernannt,
An deſſen Statt, Dieſelben zu bedienen.
Jm Junio beſchloß die Herzoginn, ein Zeichen
Von Jhrer Gnad’ uns Selbſt zu uͤberreichen.
Sie haͤndigt’ uns darauf Jhr ſchoͤnes Bildniß ein,
Mit manchem Edelſtein
Verſetzt und ausgeziert. Jm Monat Julio
Ward, nebenſt mir und Surland, jeder froh,
Daß dieſes Feſt, womit der Magiſtrat
Die Herrſchaft oͤffentlich bewirthet hat,
So gluͤcklich ausgefuͤhrt mit ſonderbarer Luſt.
Statt daß ich haͤtte bald gemuſt
Mich abermal beqvemen,
Ein’ unvermutete Geſandtſchaft anzunemen;
Bracht’ ich dennoch den folgenden Auguſt
Jn ungeſtoͤr’ter Ruh
Auf meinem Garten zu,
Woſelbſt ich manches Lied, zum Ruhm von Deiner Macht,
(Dir, HErr ſey Dank dafuͤr!) hab’ aufs Papier gebracht.
Nebſt anderm Guten, ſo Du mir,
HERR, im September zugeteilet,
Haſt Du mir auch mein Kind geheilet.
Mein GOtt, ich danke Dir dafuͤr.
Denn wie es ſtark gefallen war;
Hat Deine Hand doch die Gefahr
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Daß es, an Gliedern unverſehret,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/530>, abgerufen am 27.07.2024.
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