Die unser Blut, wie du das Hirn, erfrischt; Doch ist in dir noch etwas eingemischt, Woran sich unser Geist in tausend Freuden, Wenn er im Riechen denket, weiden, Das aber, nach Verdienst, kein Kiel beschreiben, kann.
Ach GOtt! Der Du so grossen Unterscheid Von Anmut und von Lieblichkeit Den schönen Bluhmen eingesenket, Und uns die Fähigkeit, zu riechen, hast geschenket; Gib, daß ich nie die Anmut dieser Bluhme Geniessen mög', als, HErr, zugleich zu Deinem Ruhme! Zieh' ihre Balsam-Kraft mit deinem Athen ein, Geliebter Mensch, nebst mir, damit du dich erqvickest: Doch laß ihn stets, so oft du ihn zurücke schickest, Durch ein: GOtt Lob! begleitet seyn!
Anmu-
Die unſer Blut, wie du das Hirn, erfriſcht; Doch iſt in dir noch etwas eingemiſcht, Woran ſich unſer Geiſt in tauſend Freuden, Wenn er im Riechen denket, weiden, Das aber, nach Verdienſt, kein Kiel beſchreiben, kann.
Ach GOtt! Der Du ſo groſſen Unterſcheid Von Anmut und von Lieblichkeit Den ſchoͤnen Bluhmen eingeſenket, Und uns die Faͤhigkeit, zu riechen, haſt geſchenket; Gib, daß ich nie die Anmut dieſer Bluhme Genieſſen moͤg’, als, HErr, zugleich zu Deinem Ruhme! Zieh’ ihre Balſam-Kraft mit deinem Athen ein, Geliebter Menſch, nebſt mir, damit du dich erqvickeſt: Doch laß ihn ſtets, ſo oft du ihn zuruͤcke ſchickeſt, Durch ein: GOtt Lob! begleitet ſeyn!
Anmu-
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Die unſer Blut, wie du das Hirn, erfriſcht;</l><lb/><l>Doch iſt in dir noch etwas eingemiſcht,</l><lb/><l>Woran ſich unſer Geiſt in tauſend Freuden,</l><lb/><l>Wenn er im Riechen denket, weiden,</l><lb/><l>Das aber, nach Verdienſt, kein Kiel beſchreiben, kann.</l></lg><lb/><lgn="19"><l>Ach GOtt! Der Du ſo groſſen Unterſcheid</l><lb/><l>Von Anmut und von Lieblichkeit</l><lb/><l>Den ſchoͤnen Bluhmen eingeſenket,</l><lb/><l>Und uns die Faͤhigkeit, zu riechen, haſt geſchenket;</l><lb/><l>Gib, daß ich nie die Anmut dieſer Bluhme</l><lb/><l>Genieſſen moͤg’, als, HErr, zugleich zu Deinem Ruhme!</l><lb/><l>Zieh’ ihre Balſam-Kraft mit deinem Athen ein,</l><lb/><l>Geliebter Menſch, nebſt mir, damit du dich erqvickeſt:</l><lb/><l>Doch laß ihn ſtets, ſo oft du ihn zuruͤcke ſchickeſt,</l><lb/><l>Durch ein: GOtt Lob! begleitet ſeyn!</l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Anmu-</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
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Die unſer Blut, wie du das Hirn, erfriſcht;
Doch iſt in dir noch etwas eingemiſcht,
Woran ſich unſer Geiſt in tauſend Freuden,
Wenn er im Riechen denket, weiden,
Das aber, nach Verdienſt, kein Kiel beſchreiben, kann.
Ach GOtt! Der Du ſo groſſen Unterſcheid
Von Anmut und von Lieblichkeit
Den ſchoͤnen Bluhmen eingeſenket,
Und uns die Faͤhigkeit, zu riechen, haſt geſchenket;
Gib, daß ich nie die Anmut dieſer Bluhme
Genieſſen moͤg’, als, HErr, zugleich zu Deinem Ruhme!
Zieh’ ihre Balſam-Kraft mit deinem Athen ein,
Geliebter Menſch, nebſt mir, damit du dich erqvickeſt:
Doch laß ihn ſtets, ſo oft du ihn zuruͤcke ſchickeſt,
Durch ein: GOtt Lob! begleitet ſeyn!
Anmu-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/90>, abgerufen am 04.12.2024.
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