Lasst uns mit höchstem Fleis bemüht seyn zu entdecken, Was das, so sie bewegt, was die Empfindungs-Krafft, Auch endlich alles das, was man an ihnen nennt Beschaffenheit, Gestalt, Natur und Eigenschafft.
Von der Härte und von der Flüßigkeit.
Wenn jemand ohngefehr bey dunckler Nacht spatziert, Von ihrem schwartzen Flor umgeben; Wovon wird er zuerst getroffen und berührt? Er fühlt, wenn er darauf wird Achtung geben, Was cörperlichs, das ihm entweder weicht, Wo nicht, ihm widersteht. Jm Cörper, welcher ihm nicht aus dem Wege geht, Wenn man nach ihm die Hände strecket, Wird Rauhigkeit und Festigkeit entdecket; Der aber, welcher weicht, entdeckt uns allezeit Die Weichheit und die Flüßigkeit. Woher nun kömmt es doch, daß sie, wie wir verspüren, Uns so gar unterschiedlich rühren? Die Eigenschafften sind es eben, Die wir anitzt zu suchen uns bestreben.
Durch
Von den fuͤhlbaren Vorwuͤrffen.
Laſſt uns mit hoͤchſtem Fleis bemuͤht ſeyn zu entdecken, Was das, ſo ſie bewegt, was die Empfindungs-Krafft, Auch endlich alles das, was man an ihnen nennt Beſchaffenheit, Geſtalt, Natur und Eigenſchafft.
Von der Haͤrte und von der Fluͤßigkeit.
Wenn jemand ohngefehr bey dunckler Nacht ſpatziert, Von ihrem ſchwartzen Flor umgeben; Wovon wird er zuerſt getroffen und beruͤhrt? Er fuͤhlt, wenn er darauf wird Achtung geben, Was coͤrperlichs, das ihm entweder weicht, Wo nicht, ihm widerſteht. Jm Coͤrper, welcher ihm nicht aus dem Wege geht, Wenn man nach ihm die Haͤnde ſtrecket, Wird Rauhigkeit und Feſtigkeit entdecket; Der aber, welcher weicht, entdeckt uns allezeit Die Weichheit und die Fluͤßigkeit. Woher nun koͤmmt es doch, daß ſie, wie wir verſpuͤren, Uns ſo gar unterſchiedlich ruͤhren? Die Eigenſchafften ſind es eben, Die wir anitzt zu ſuchen uns beſtreben.
Durch
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Von den fuͤhlbaren Vorwuͤrffen.
Laſſt uns mit hoͤchſtem Fleis bemuͤht ſeyn zu entdecken,
Was das, ſo ſie bewegt, was die Empfindungs-Krafft,
Auch endlich alles das, was man an ihnen nennt
Beſchaffenheit, Geſtalt, Natur und Eigenſchafft.
Von der Haͤrte und von der
Fluͤßigkeit.
Wenn jemand ohngefehr bey dunckler Nacht ſpatziert,
Von ihrem ſchwartzen Flor umgeben;
Wovon wird er zuerſt getroffen und beruͤhrt?
Er fuͤhlt, wenn er darauf wird Achtung geben,
Was coͤrperlichs, das ihm entweder weicht,
Wo nicht, ihm widerſteht.
Jm Coͤrper, welcher ihm nicht aus dem Wege geht,
Wenn man nach ihm die Haͤnde ſtrecket,
Wird Rauhigkeit und Feſtigkeit entdecket;
Der aber, welcher weicht, entdeckt uns allezeit
Die Weichheit und die Fluͤßigkeit.
Woher nun koͤmmt es doch, daß ſie, wie wir verſpuͤren,
Uns ſo gar unterſchiedlich ruͤhren?
Die Eigenſchafften ſind es eben,
Die wir anitzt zu ſuchen uns beſtreben.
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/313>, abgerufen am 25.11.2024.
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